Wasserfest in Myanmar: Zwischen Ekstase und Askese

Ganz Mandalay ist außer Rand und Band, ganze Heerscharen von Mopeds brausen durch die Straßen. Ganze Familien sitzen darauf – Vater, Mutter und drei Kinder – oder fünf bis sechs Freunde. Oft sind alle klatschnass, weil sie in eine Gruppe „Wasserwerfer“ gefahren sind. Ausnahmezustand in Myanmar. Die Burmesen feiern Thingyan, Neujahr – und das im April, dem heißesten Monat des Jahres. Weil Wasser an diesen drei Tagen im Überfluss fließt, heißt das Ganze im Volksmund „Wasserfest“. Was das bedeutet, haben wir am eigenen Leib erfahren.

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Die Krim und der Mantel der Geschichte

Auf der Krim herrscht Festtagsstimmung. Von einem „spirituellen Aufbruch ist die Rede“ nach dem Referendum hoffen viele auf der Krim auf einen schnellen Beitritt zur Russischen Konföderation. Der von pro-russischen Kräften ausgerufene Premier-Minister Sergej Axjonow sprach von einem „historischen Tag“. Mit der Historie hat die Krim Erfahrung, wie eine Reise nach Jalta vor der ukrainischen Revolution zeigt.

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Märchen und Moderne

Noch nie wurde so viel Theater gespielt für die Jüngsten und von den Jugendlichen wie heute – und das trotz You tube, Facebook & Co. Doch wer Kinder- und Jugendtheater hört, hat schnell Märcheninszenierungen im Kopf, denkt an Marionettentheater wie die Augsburger Puppenkiste oder an die Weihnachtsinszenierungen der großen Theater. Dabei hat Kinder- und Jugendtheater nicht nur eine lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, diese Theaterform, die sich explizit an Kinder und Jugendliche wendet, hat längst ganz eigene Ausdrucksformen entwickelt und setzt sich immer mehr auch mit den Lebenswelten der jungen Zuschauer auseinander.

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Nachlese von der ITB: Reisebranche im Höhenflug

Trotz der bedrückenden Situation in der Ukraine, trotz Rebellion in Venezuela, Anschlägen in Thailand und Reisewarnungen für Ägypten, war die Stimmung auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, auf der sich vom 5. bis 9. März 10 188 Aussteller aus 189 Ländern präsentierten, nahezu euphorisch – auch weil man davon ausgeht, dass sich die Weltwirtschaft 2014 nach Jahren der Krise und der Stagnation erholen wird. Die Branche sieht sich wieder im Höhenflug. Vor allem die Deutschen zeigen sich reise- und ausgabefreudig. Und noch mehr als bisher sind Deutschland und Europa im Fokus von Reisenden aus Asien.

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TO DO! Tourismus mit Augenmaß

Alljährlich werden mit dem TO DO! Tourismusprojekte ausgezeichnet, die nicht nur der Umwelt gut tun, sondern auch den Menschen dabei helfen, ein besseres Leben zu führen. Wichtigstes Kriterium für die Preisvergabe ist die Teilhabe der Bevölkerung bei der Planung und Umsetzung touristischer Projekte. In diesem Jahr kommen die Preisträger aus Südamerika und Asien. Ausgezeichnete wurden das Chambok Community Based Ecotourism Project in Kambodscha am Kirirom-Nationalpark, das Regionalentwicklungsprojekt der Grupo Ecológico Sierra Gorda im Biosphärenreservat in Querétaro in Mexiko und die Boomkolbeh-Turkmen Ecolodge am Rande des Golestan-Nationalparks im Iran.

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Ein Skigebiet sucht den Anschluss

Es schneit. Der Himmel liegt wie eine graue Betondecke über Welschnofen. Kein Rosengarten in Sicht, selbst der Kirchturm ist nur eine graue Silhouette. Gestern, bei Sonnenschein, sah das alles viel freundlicher aus. Trotzdem wollen wir uns auf die Piste wagen, die neue Gondelbahn ausprobieren, die seit Dezember Welschnofen ans Skigebiet Carrezza anschließt. Laurin 1 heißt sie, denn wir befinden uns im Reich des sagenhaften Zwergenkönigs Laurin, der einst in den schroffen Felsen des Rosengartens seine Rosen pflegte.

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Skifahrer und Schattenkrieger: Gebirgsjägertour in den Dolomiten

Die Kanone, die sich im Skigebiet der Civetta unter einer dicken Schneehaube tarnt und so harmlos wirkt wie ihre beiden derzeit arbeitslosen Kolleginnen, interessiert Peter Runggaldier weniger. Schließlich leben wir in friedlichen Zeiten. Die winterliche Invasion in den Dolomiten ist längst friedlich, und die modernen Kanonen schießen nur mehr mit Kunstschnee, wenn Frau Holle wieder einmal streikt. Runggaldier geht es um die großartigen Pisten, die im Gebiet von Dolomiti Superski zu Entdeckungsreisen auf Skiern einladen. Der 46-Jährige mit dem netten Lächeln war in den 1990er Jahren einer der weltweit erfolgreichsten Skirennläufer und fährt auch heute noch so manchem Profi davon.

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Bestrickendes Angebot

Julia Roberts tut’s und die isländische Sex-Expertin Ragga. Meine Schwiegertochter tut’s und so manche Kollegin. Nicht mal die Männer bleiben davon verschont. Das Strickvirus grassiert und – Vorsicht! – es ist extrem ansteckend. Wie sonst ließe es sich erklären, dass ich – eine Niete in Handarbeit – jetzt eine selbst gestrickte Mütze trage. Schuld daran ist eigentlich Claudia Kreier von Chiemsee-Alpenland Tourismus. Sie hat mich zum Strickkurs auf der Alm überredet. Eine witzige Idee, dachte ich – und ein netter Ausflug dazu. 

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Südafrika: 20 Jahre Regenbogennation am Beispiel von Johannesburg

Sie sind nicht zu übersehen in Johannesburg, die Plakate mit dem großen Dankeschön an Nelson Mandela, der am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren starb. Er war die Ikone des afrikanischen Freiheitskampfes, der charismatische Führer und erste Präsident Südafrikas. Und er hat vorgegeben, was das Land seit 20 Jahren erfolgreich praktiziert: „Dies ist nicht die Zeit der Rache. Dies ist die Zeit, unsere Nation aufzubauen.“ Erstaunlich viele Südafrikaner scheinen Mandelas Versöhnungskurs verinnerlicht zu haben, sein Credo „Vergeben befreit die Seele“. Wie sonst könnten in dem Land, das über Jahrzehnte den Großteil der Bevölkerung  an den Rand gedrängt hatte, Schwarz und Weiß zusammenleben? 

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Mörderische Inselschönheit: Mit Krimi-Autorin Viveca Sten auf Sandhamn

Es ist kalt, eiskalt. Der Himmel ist von einem fast durchsichtigen Blau, die Welt ist winterweiß. Wer jetzt auf die Schäreninsel Sandhamn will, braucht einen Eisbrecher. Dick wie Holzplatten schwimmen die Eisschollen im Meer. Mühsam pflügt sich das Boot einen Weg zur Insel. Das Ufer ist von einem Eispanzer überzogen, die Bäume tragen Wintermäntel. Und dann taucht Sandhamn am Horizont auf, eine Ansammlung falunroter Häuser, kahle Bäume, ein Türmchen. Die Schäreninsel, im Sommer voller Touristen, hält Winterschlaf. Und sie sieht ganz harmlos aus. Keineswegs so wie wir uns den Tatort vorstellen, zu dem Schwedens neue Krimikönigin Viveca Sten sie gemacht hat. 

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