Erzählen gegen das Vergessen

„Das Gedächtnis ist eine Stadt mit Gassen und Friedhöfen, mit Wirtshäusern und Gefängnissen – mit allem“, Rafik Schami weiß, wovon er spricht. In seinem Gedächtnis hat der Deutsch-Syrer alle Erinnerungen an seine Heimat Syrien, an das christliche Viertel seiner Kindheit in Damaskus gespeichert. Erzählend schreibt er gegen das Vergessen an. Erzählend will er auch den Syrern Mut machen, die aus ihrem verheerten Land fliehen. Ein Abend mit Rafik Schami ist so märchenhaft wie eindrucksvoll.

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Scheinwelten

Die Welt als Wille und Vorstellung, darüber hat sich schon der große Arthur Schopenhauer den Kopf zerbrochen. Da konnte er noch nicht ahnen, wie diese Welt gut 150 Jahre nach seinem Tod aussehen wird. Und dass es tatsächlich einmal möglich sein könnte, das, was wir Realität nennen, durch virtuelle Eingriffe zu verändern. Jedem seine eigene Realität. Nur, was ist dann wirklich wahr? Liest man Ursula Poznanskis neues Buch „Layers“ kommt man ins Grübeln. Wie manipulierbar sind wir?

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Eine Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln

Deutschland wird bunter – auch durch die Flüchtlinge. Doch wie reagieren wir auf Menschen, die anders aussehen? Lassen wir sie spüren, dass sie nicht so sind wie wir, auch wenn sie vollständig integriert sind. Menschen mit Migrationshintergrund beklagen sich immer wieder über intime Fragen nach ihrer „echten Herkunft“. Auch Tinga Horny hatte damit zu kämpfen. Sie wuchs zwar in Bayern bei Adoptiveltern auf, aber ihre „echten“ Eltern waren Chinesen. In dem Buch „Die verschenkte Tochter“ schreibt die Journalistin, warum sie sich auf die Suche nach diesen Eltern machte und wie ausgegrenzt sie sich immer wieder fühlen musste.

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Im Zukunftsland

Wie könnte die Welt in 50 Jahren aussehen? Haben die Flüchtlingsströme Europa überrollt, haben Roboter alle Arbeit übernommen und die Menschen überflüssig gemacht? Wie sieht es mit dem Klimawandel aus, wie mit der Datensicherheit. Martin Walker, eigentlich bekannt als Krimiautor, gehört einem Think Tank an, der sich mit der Zukunft beschäftigt, in seinem „Zukunfthirller“ Germany 2064 beschäftigt er sich mit einem gespaltenen Deutschland. Diesmal trennt keine Mauer Ost und West, es geht vielmehr darum, dass manche Menschen sich der hochtechnologisierten Neuzeit verweigern und als „Freiländer“ in der Natur leben wollen. Walker hat sein Wissen gebündelt und das meiste davon in dieser Faction, einer Mischung aus Sachbuch und Fiction, untergebracht. Ein echter Roman ist es nicht, aber Denkanstöße gibt das Buch schon.

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Hinter den Kulissen des Flughafens

Der Flughafen, für viele Touristen nur Mittel zum Zweck, für andere aber immer öfter auch ein Ausflugsziel. Mit dem Besucherpark reagiert der Flughafen München auf den Trend. Und auf Flughafenrundfahrten können die Besucher auch mal hinter die Kulissen schauen.

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Da waren es nur noch zwei

Fünf arrivierte ältere Herren, Freunde seit Schulzeiten, trauen sich was: Sie ziehen zusammen in eine Altherren-WG. Die Villa am See soll keine Greisenkommune sein, die fünf wollen so weiterleben wie bisher und am Ende selbstbestimmt sterben. Doch das Leben lässt sich nicht so einfach programmieren. Christoph Poschenrieder spricht mit seinem Roman „Mauersegler“ eines der wichtigsten Themen unserer Zeit an – respektlos und doch voller Empathie.

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Rächer der verlorenen Ehre

Wer kennt sie nicht, die weißgekleideten Ärzte, die zur Visite „wie eine Wolke“ einschweben, im Zentrum der Chefarzt? Der 87-jährige Ernst Augustin hat selbst Medizin studiert und auch praktiziert, doch er wurde auch Opfer einer ärztlichen Fehlleistung, die ihn sein Augenlicht kostete. In dem schmalen Buch „Das Monster von Neuhausen“ hat der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller dieses Trauma verarbeitet. Es wäre allerdings zu kurz gedacht, wollte man Augustin eine banale Nabelschau unterstellen. Er macht aus dem Ganzen eine Gerichtsgroteske.

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Quelle des Wohlbefindens

Ein Hotel am Ende eines Tals, da, wo noch im letzten Jahrhundert die Welt zu Ende schien. Aus einem kleinen Gasthof ist ein Hoteldorf entstanden mit eigener Kapelle, mit Bach und Schwimmteich und einem Wellness-Reich, das nicht nur an Regentagen erkundet sein will.

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Scheinwelten

Rechtfertig ein guter Zweck jedes Mittel? Auch das ist eine Frage, die Ursula Poznanski in ihrem Thriller „Layers“ stellt. Wieder geht es um den technologischen Fortschritt und um die Manipulierbarkeit der Menschen. Diesmal ist es ein obdachloser Jugendlicher, der sich gegen ein ganzes System stemmt. Trotz einiger Längen und für die Logik schwer nachvollziehbarer Entscheidungen des Protagonisten hält das Buch die Spannung bis zum Schluss.

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