Anreisen: Fast abgeschlossen sind die Arbeiten am neuen Passagierterminal des Breslauer Flughafens. Mit einer Fläche von 60.000 Quadratmeter ist es eines der größten in ganz Polen. Fertig gestellt ist auch die neue Umgehungsautobahn A8, über die der Flughafen künftig noch schneller von der Autobahn Dresden-Wrocław sowie aus Richtung Warschau kommend erreicht werden kann. Ab München gibt es Direktflüge mit Lufthansa/Lot nach Breslau. Am 31. Oktober fliegt die polnische Fluggesellschaft OLT Jetair dreimal in der Woche von Berlin nach Breslau. Die Preise pro Strecke beginnen bei 49 Zloty, etwa zwölf Euro.
Baustelle Breslau
Tausende von Menschen demonstrierten vor kurzem in Breslau (polnisch Wroclaw) gegen die EU-Sparpolitik, während die EU-Finanzminister in der Jahrhunderthalle der Stadt über immer neue Rettungspläne für Griechenland diskutierten. Dabei bot Breslau eine symbolträchtige Kulisse für die Gespräche der Kassenwarte über die Euro-Baustelle. Denn die polnische Stadt, die 2012 einer der Austragungsorte der Fußball-EM sein wird und 2016 zusammen mit dem spanischen San Sebastian Kulturhauptstadt, ist selbst eine riesige Baustelle. 1,5 Milliarden Millionen Euro werden für die unterschiedlichsten Projekte und die Verbesserung der Infrastruktur bis 2016 verbaut. Ein Teil des Geldes kommt aus EU-Töpfen, gerade mal 1,5 Millionen Euro bringt der „Melina-Mercouri-Preis“ für die Kulturhauptstadt. In den nächsten fünf Jahren findet „der größte Umbau der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg“ statt, sagt Jan Wais, der im Breslauer Rathaus für die Auslandsbeziehungen zuständig ist – und er scheint darüber ganz glücklich zu sein. Ein Baustellen-Besuch.
Kataloge: Im Winter nicht viel Neues unter der Sonne
Während wir noch die letzten heiß ersehnten Sommertage genießen, haben die Reiseveranstalter längst den Winter im Programm. Und da heißt es bei den meisten: Ab in die Ferne. Exotik ist schon längst kein Thema mehr. Die Deutschen sind reiseerfahren und mutig, wenn es um Entdeckungen geht. Rundreisen sind ein großes Thema in den Fernreisekatalogen, gerne kombiniert mit Badeaufenthalten – zur Erholung. Richtig neue Ziele allerdings sind eher Mangelware. Wir haben trotzdem einige gefunden. Ein Überblick.
Island: Insel zwischen Märchen und Moderne
„Der schönste Stein in Island ist der Geschichtenstein“, lautet ein isländisches Sprichwort. Komm also, geneigter Leser, setze dich auf einen Stein und lass dir erzählen von der Insel aus Feuer und Eis hoch droben im Norden, wo die Menschen noch an Trolle und Elfen glauben, sich in einer Sprache unterhalten, die geradewegs aus dem Mittelalter kommt, und in ihrer Freizeit Bücher lesen.
Krakau: Stadt der Helden und der Mythen
Dem Papst entgeht man nirgendwo in Krakau. Nein, nicht dem jetzigen Heiligen Vater, sondern seinem seligen Vorgänger. Der Flughafen ist nach ihm benannt, es gibt ihn als Bronzestatue auf dem Wawel und als Salzdenkmal in Wieliczka und es gibt eine Papstroute durch Krakau auf seinen Spuren. Papst Johannes Paul II. war schließlich Pole, er wurde als Karol Józef Wojtyła in einem Dorf bei Krakau geboren, hat an Krakaus traditionsreicher Jagiellonen-Universität studiert und im Untergrundtheater gespielt. 1946 empfing er die geheime Priesterweihe im Salzbergwerk Wieliczka, seine Primiz feierte er in der Gruft der Kathedrale auf dem Wawel – in Gesellschaft berühmter Toter. Als Erzbischof und später als Kardinal von Krakau trat er unerschrocken für Glaubensfreiheit ein und engagierte sich für die deutsch-polnische Aussöhnung.
Cottbus: Eine Stadt mit Energie
Cottbus? Was willst du denn in Cottbus, fragten die Freunde, die Kollegen. Ja, was will ich in Cottbus? Alles, was ich bisher von der Stadt im Kopf hatte, war der FC Energie Cottbus und der Zungenbrecher: „Der Cottbuser Postkutscher putzt die Cottbuser Postkutsche blank.“ Nichs im Gedächtnis hatte ich vom „Manchester Deutschlands“ mit einstmals 450 Textilfabriken. Auch nichts von der grünen Stadt an der Spree, wo 1995 die erste Bundesgartenschau in den neuen Bundesländern stattfand. Und erst recht nichts vom Tor zur Lausitz.
Spreewald Info
Kahnfahrt: Zwei Stunden mit einer halben Stunde Aufenthalt im Freilichtmuseum Lehde kosten 9,50 Euro: www.kahnfahrt.de, www.spreewald-info.com/de
Nautilust: Zwei Stunden auf dem Forschungsschiff kosten für bis zu acht Personen 160 Euro: www.nautilust.net
Freilandmuseum Lehde: Der Eintritt in das Spreewaldmuseum mit drei traditionellen Hofanlagen, Bauerngarten, Gurkenfabrik, dem Haus eines Meerrettich-Gurken- und Holzhändlers und mehr...
Spreewald: Eine Frage der Tradition
„Man muss nicht Knoblauch essen, um hier einsam zu sein“, sagt ein Spreewalder. Recht hat der Mann, zumindest wenn er ans flache Land denkt. Denn im 1575 Kilometer großen Spreewalder Wasserreich herrscht Hochbetrieb fast wie in den besten Zeiten auf dem Nil. Die Fährmänner und –Frauen haben Mühe, ihre Kähne aneinander vorbei zu staken und vor dem liebevoll möblierten Freilandmuseum Lehde legen sie auch in zweiter Reihe an.
Tipps für Krakau
Anreisen: Lufthansa fliegt im Codeshare mit der polnischen Fluggesellschaft LOT von München oder Frankfurt direkt nach Krakau, airberlin ab Berlin, Germanwings ab Stuttgart und Köln. Termine und Preise im Reisebüro oder auch im Internet, z.B. unter http://www.polen-digital.de/fluege/krakau/Übernachten: In Krakau gibt es jede Art von Unterkunft von Hostels für den kleinen Geldbeutel bis zur Luxusherberge. Das Sheraton Krakau liegt nahe Wawel und Weichsel, zur Innenstadt sind es 15 Gehminuten. Sonderpreis für zwei Nächte im Klassik-Zweibettzimmer 170 Euro, allerdings ohne Frühstück. Aktuelle Preise unter www.starwoodhotels.com/sheraton/ Gleich um die Ecke vermietet die Cafe-Galerie Indalo Zimmer. Das DZ kostet mit Frühstück in der Hochsaison 50 Euro: www.krakowpkoje.pl Vor allem im alten jüdischen Viertel Kazimierz gibt es jede Menge kleiner Hotels und Pensionen mit günstigen Angeboten etwa das Klezmer Hois direkt am alten Platz, DZ mit Gemeinschaftsbad inkl. Frühstück für zwei Nächte ab 90 Euro: www.klezmer.pl
Info Barcelona literarisch
Anreisen: Lufthansa verbindet den Flughafen Barcelona direkt mit dem Flughafen München: www.lufthansa.de Air Berlin fliegt von den größeren Flughäfen via Palma di Mallorca nach Barcelona: www.airberlin.com Aktuelle Preise im Reisebüro oder im Internet. Vom etwa 15 Kilometer entfernten Flughafen gibt es einen Bus-Shuttle und eine Bahnverbindung in die Stadt.