Still liegt der See, bleigrau unter der grauen Wolkendecke, kein Ufer in Sicht. Man könnte genauso gut am Meer sein. Abends aber, wenn die Uferorte ihre Lichter entzünden, dann ist der Bodensee goldgesäumt. Und manchmal am Nachmittag, wenn die Wolkendecke aufreißt, sich öffnet wie ein Theatervorhang, dann stehen am gegenüberliegenden Ufer die verschneiten Berge im Licht, dramatisch als hätte ein Maler das Ganze in Szene gesetzt. Winter am Bodensee kann durchaus seine Reize haben. Das findet auch Michael Atassi und deshalb öffnet er seine beiden Hotels in Langenargen auch in der kalten Jahreszeit.
Die Unglücksinsel: T.C. Boyles „San Miguel“
Ein Stück Land ins Meer geworfen, eine unwirtliche Insel, rau und lebensfeindlich. San Miguel vor der Küste Kaliforniens. Stürme statt Sonne, Schafe statt Menschen, Nebel statt Weitsicht. Hier im Nirgendwo am Ende der bewohnten Welt braucht man Kraft zum Überleben. Kraft, die Marantha nicht hat. Und doch lässt sie sich von ihrem Mann, dem Bürgerkriegsveteranen Will Waters dazu überreden, mit ihm und der Adoptivtochter Edith auf die einsame Insel zu gehen, um ein neues Leben anzufangen.
Von der Zauberkraft der Alpen: Andreas Lestis „Oben ist besser als unten“
„Wenn heute etwas für das Ehrliche und Echte – für das Analoge, könnte man auch sagen – steht, dann sind es die Berge“, schreibt Andreas Lesti im Prolog zu seinem Buch „Oben ist besser nach unten“, das er als „literarische Expedition in die Alpen“ verstanden sehen will. Der gebürtige Augsburger und Wahl-Berliner hat viel gelesen, ehe er sich auf den Weg gemacht hat und den Büchern, die ihn beeindruckt hatten, durch die Berge gefolgt ist.
Brasilien lässt sich hören
Zuletzt machte das Land, das im nächsten Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten will, vor allem durch Unruhen von sich reden. Die Brasilianer, schon immer Fußball verrückt, wollten die staatlichen Gelder anders verteilt sehen, gingen gegen Korruption und Fehlinvestitionen auf die Straße. Diese Demonstranten kamen aus allen Schichten und Altersgruppen, und sie bewiesen auch, dass die über 190 Millionen Menschen zu einer Nation verschmolzen sind.
Hoch-Genuss in den Alpen
Dass der Winter nicht nur Sportlern Beine, sondern auch Genießer glücklich machen kann, bewiesen die Referenten bei der Touristischen Runde am 25. November im Sheraton München Arabellapark. Einig waren sich alle, dass die Zeiten, in denen Skifahrer die Hänge hinunterbretterten, mit dem Lift wieder hinauffuhren und sich zwischendurch höchstens eine heiße Suppe gönnten, vorbei sind. Der heutige Skifahrer, Snowboarder, Winterwanderer will mehr. Abwechslung. Zum Natur- auch den Kultur-, vor allem aber den kulinarischen Genuss.
Valletta Info
Valletta – Eine Stadt erfindet sich neu
"Malta ist mehr als Valletta“, sagt der Taxifahrer fast schon abschätzig. Und doch, die alte Hauptstadt, von den Kreuzrittern als Bollwerk der Christenheit errichtet, ist bis heute das Herz der Insel. Ein Herz, das ein bisschen aus dem Takt geraten scheint. Die Anzeichen des Verfalls in der „humilissima civita“, der „bescheidensten unter den Städten, wie die Johanniter ihre befestigte Stadt auf dem Monte Sciberras nannten, sind unübersehbar – Valletta scheint den Ehrgeiz zu haben, der grandiosen Untertreibung seiner Erbauer gerecht zu werden. Blind sind viele Fenster in den schönen Balkonen, der Putz bröckelt und so manche Straße erinnert in ihrem morbiden Charme an das kubanische Havanna.
Über den Dächern von Innsbruck
„Adler“, fragt der Taxifahrer in Innsbruck, „Goldener Adler, Schwarzer Adler oder Roter Adler?“ Die Tiroler Hauptstadt hat viele Adler, aber nur ein aDLERS – und das ist ziemlich neu. Ein Taxi braucht man vom Bahnhof auch nicht, um ins Hotel zu gelangen. Der auffallend elliptische Neubau in Sichtweite des Hauptbahnhofs ist wirklich nur ein paar Schritte entfernt. Die PEMA-Gruppe, eine Immobilien-Entwicklungsgesellschaft, hat den Turm in der Brunecker Straße hingestellt, 49 Meter ragt er in den Himmel. Und in den obersten acht Stockwerken ist das aDLERS angesiedelt.
Wallanders Kurz-Comeback: Henning Mankells „Mord im Herbst“
Vor drei Jahren hatte Henning Mankell seinen Kommissar in den Ruhestand verabschiedet. Nun kommt Wallander noch einmal zurück, um einen Fall zu klären, der in Kriegszeiten seinen Anfang nahm. Das Ganze spielt noch vor Wallanders „letztem Fall“, „Der Feind im Schatten“. Noch gibt es keinen „Jussi“ und kein Haus am Meer, noch ahnt auch Wallander nichts von der Alzheimer-Erkrankung, die ihn bald heimsuchen wird.
Weihnachtsmärkte mal anders: Auf dem Gipfel und unter der Erde, frivol und biedermeierlich
Den Duft von Zimt in der Nase, in den Augen den Glanz von Kerzen, Weihnachtslieder im Ohr: Weihnachtsmärkte entführen in eine andere Welt, wecken nostalgische Gefühle und verwandeln selbst den nüchternen Geschäftsmann in einen romantischen Schwärmer. Engel allerorten, hölzerne und papierene, schwebende, gehende und stehende und manchmal sogar quicklebendige. Alles schon gehabt? Es geht auch anders. Wir haben uns in der Welt der Weihnachtsmärkte umgesehen und ein paar Kuriositäten für Sie notiert.