Südafrika: 20 Jahre Regenbogennation am Beispiel von Johannesburg

Sie sind nicht zu übersehen in Johannesburg, die Plakate mit dem großen Dankeschön an Nelson Mandela, der am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren starb. Er war die Ikone des afrikanischen Freiheitskampfes, der charismatische Führer und erste Präsident Südafrikas. Und er hat vorgegeben, was das Land seit 20 Jahren erfolgreich praktiziert: „Dies ist nicht die Zeit der Rache. Dies ist die Zeit, unsere Nation aufzubauen.“ Erstaunlich viele Südafrikaner scheinen Mandelas Versöhnungskurs verinnerlicht zu haben, sein Credo „Vergeben befreit die Seele“. Wie sonst könnten in dem Land, das über Jahrzehnte den Großteil der Bevölkerung  an den Rand gedrängt hatte, Schwarz und Weiß zusammenleben? 

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Im braunen Sumpf: Friedrich Anis „M“

Es ist eine vogelwilde Geschichte, die Friedrich Ani seinem Tabor Süden da zumutet, eine Geschichte, die manchmal auch der Logik entbehrt. Aber auch eine Geschichte, die Angst macht und – wütend. Tabor Süden, der nachdenklich Detektiv mit den grünen Augen, der im Gespräch mit den Toten die besten Ideen hat und der in der Detektei Liebergsell eine Heimat gefunden hat, watet diesmal tief im braunen Sumpf.  

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Info Mit der Bahn auf die Piste

Bahn-Anreise. Der Euro-City fährt im Zwei-Stundentakt ab München Richtung Südtirol. Umstieg in Franzensfeste in den Regionalzug nach Bruneck. Von hier direkte Bahn-Verbindung zur Talstation Percha/Ried. Wer frühzeitig plant, kann vom Europa-Spezial profitieren, das ab 29 Euro (2. Klasse) zu haben ist. Kinder und Enkelkinder unter 15 reisen kostenfrei. Mit der Bahncard 25 gibt es noch 25 Prozent Rabatt auf das Europa-Spezial. Es ist zuggebunden, hat drei Tage Vorkaufsfrist und nur erhältlich, solange der Vorrat reicht. Für die Weiterfahrt gibt es das Anschlussticket Südtirol, für fünf Euro in den Zügen sowie in den DB-Reisezentren erhältlich. Es gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel am Tag der Hin- und Rückreise. Vor Ort macht die Südtiroler Mobilcard mobil. Sie kostet für sieben Tage sieben Euro und gilt zur zusammen mit dem Skipass. In Bruneck übernehmen die Hotels die Kosten der Karte.

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Von der Schiene auf die Piste

„Fahren Sie mit uns nach Bologna?“ fragt der Zugbegleiter freundlich und beäugt neugierig den schweren Koffer, den ich hinter mir her ziehe. Bologna? Wäre auch ein schönes Ziel. Aber nein, ich fahre nur bis Franzensfeste mit. Dann steige ich um in den Regionalzug nach Bruneck im schönen Pustertal. Von dort aus fährt ein Zug direkt nach Percha/Ried. Das ist mein Ziel, denn von hier hat man einen direkten Zugang zur Gondelbahn auf den Kronplatz. Deshalb auch ist mein Koffer so schwer, denn die Skischuhe und den Helm habe ich eingepackt. 

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Land der Fülle: Jaroslav Poncars „Burma/Myanmar“

Burma, heute Myanmar, ist der Shootings-Star im weltweiten Tourismus. Das Land, das lange Zeit unter einer Militärdiktatur litt, erlebt derzeit einen nie gekannten Ansturm. Doch fasziniert hat Burma schon immer. Von der „liebenswerten Schlichtheit und beneidenswerten Kultiviertheit“ der Bevölkerung, von „einzigartigen Gepräge buddhistischer Religiosität“ und den „vom Dschungel umhüllten Landesgrenzen“ schwärmt denn auch der Asien-Kenner John Key im Vorwort zu dem grandiosen Bildband von Jaroslav Poncar „Burma/Myanmar – Reisefotografien von 1985 bis heute“.

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Im Spannungsfeld: Journalisten und PR – eine unendliche Geschichte

„Sprechen wir womöglich nicht mehr auf Augenhöhe mit einander? Werden freie eventuell schlechter behandelt als fest angestellte Journalisten?“ Dr. Klaus Dietsch, der Vorsitzende der Vereinigung der deutschen Reisejournalisten (VDRJ), legte in der Einführung zur Touristischen Runde, die sich  mit den Missverständnissen zwischen Journalisten und PR-Agenturen auseinandersetzte, den Finger in die Wunde. Von möglichen Abhängigkeiten sprach er, von der Gefahr der Hofberichterstattung. Und davon, dass auch die PR einen Kodex habe. Was er verlange – Transparenz, Fairness, Integrität, Professionalität im Umgang – gelte auch für Journalisten. Doch woran hapert es, warum schaffen Journalisten und PR-Agenturen, die vor allem bei der Reise in einem Boot sitzen, es nicht, einen professionellen Konsens zu finden? 

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Die Sache mit der Wahrscheinlichkeit: Gabriel Roths „Gleichung mit einer Unbekannten“

Eric ist ein Nerd, ein Computergenie. Zwei Jahre, bevor Marc Zuckerberg Facebook gründete, hatte er eine Software entwickelt, die alles speichert, was der User im Netz macht – NSA lässt grüßen – und sie verkauft. Damit ist der 18-Jährige steinreich geworden. Nun sucht er neue Ziele für seine Hacker-Energie, die Liebe beispielsweise. 

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Yetis sind die besseren Menschen: Eva Ibbotsons „5 Yetis suchen ein Zuhause“

Wer glaubt, Yetis gäbe es nicht, der wird in diesem zauberhaften Buch eines Besseren belehrt. Und diese Yetis sind ganz menschlich. Schließlich sind es ja auch Schneemenschen aus dem Himalaja. Und erzogen wurden sie very british von Lady Agatha, die der Yeti-Vater einst zu seinen Kindern verschleppt hat. Doch nun, viele Jahre später, suchen die Yetis ein neues Zuhause, weil die vielen Touristen bedrohlich nah an ihr grünes Tal herangekommen sind, wo sie Jahrhunderte lang friedlich leben konnten, weil niemand sie entdeckte. 

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Königliches Hauptquartier: Das Seglar Hotel auf Sandhamn

Von weitem schon leuchtet es falunrot übers Meer, das Seglar Hotel auf der Insel Sandhamn. Gekrönt von einem Türmchen, unterscheidet sich das Gebäude von allen anderen auf der kleinen Insel im Stockholmer Schärengarten. Ist es doch seit Ende des 19. Jahrhunderts das Hauptquartier des Royal Swedish Yacht Clubs, und wurde damals vom König höchstpersönlich eröffnet.  

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Mörderische Inselschönheit: Mit Krimi-Autorin Viveca Sten auf Sandhamn

Es ist kalt, eiskalt. Der Himmel ist von einem fast durchsichtigen Blau, die Welt ist winterweiß. Wer jetzt auf die Schäreninsel Sandhamn will, braucht einen Eisbrecher. Dick wie Holzplatten schwimmen die Eisschollen im Meer. Mühsam pflügt sich das Boot einen Weg zur Insel. Das Ufer ist von einem Eispanzer überzogen, die Bäume tragen Wintermäntel. Und dann taucht Sandhamn am Horizont auf, eine Ansammlung falunroter Häuser, kahle Bäume, ein Türmchen. Die Schäreninsel, im Sommer voller Touristen, hält Winterschlaf. Und sie sieht ganz harmlos aus. Keineswegs so wie wir uns den Tatort vorstellen, zu dem Schwedens neue Krimikönigin Viveca Sten sie gemacht hat. 

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