Vielleicht ist das traumatische Erlebnis in seiner Kindheit schuld daran, dass Martin Montag Krebsspezialist wurde, einer, der die bösen Zellen ausmerzt. Der Radiologe ist hoch angesehen, lebt mit seiner großen Liebe zusammen und scheint sein Leben im Griff zu haben. Doch dieser total durchgeplante Alltag mit Joggen am Morgen und Kochen am Abend ist nur eine dünne Firniss, die die tiefen Risse in Martins Leben übertüncht.
Chiemsee: Ausflug in den Farbenrausch
Der Anfang der Tour war trüb und wolkenverhangen und Führer Konrad Hollerieth traf den Nerv, als er Erich Mühsam zitierte: „Feucht war die Luft, und trübe Nebel lagen/Rings um die Berge, Regen drohte schwer.“ Doch die Touristische Runde brauchte kein Fischermädel wie der Dichter, um die Luft bunter zu machen. Auch für uns lag bald „hell“ das Ziel vor uns: die Fraueninsel. Es wäre ja auch jammerschade gewesen, hätten wir auf diesem von Claudia Kreier (Chiemsee-Alpenland Tourismus) organisierten Ausflug nicht in Farben schwelgen können. Schließlich führte er uns über die Chiemseemaler auf der Fraueninsel und eine Ausstellung in der Gemäldegalerie im Alten Schloss auf Herrenchiemsee ins Haus des „Farbenfürsten“ Julius Exter.
Zwischen Heroisierung und Banalisierung: Die Problematik von Gedenktourismus

Kürzlich bei einer Pressekonferenz sagte einer der Teilnehmer, man feiere 100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkriegs. Dass dieses Jubiläum kein Grund zum Jubeln ist, ändert nichts daran, dass es vermarktet wird – auch im Tourismus.
TUI: Die Zukunft ist digital
Pass oder Ausweis sollen künftig beim Flug- und auch beim Hotel-Check-in ausreichen, wenn es nach TUI geht. Schon bald sollen TUI-Gäste ticketlos unterwegs sein können. Bei der Vorstellung der Winterkataloge im kroatischen Zadar, wo auch bekannt wurde, dass die Konzernmutter TUI AG die englische Tochter TUI Travel zurück nach Hannover holen wird, ging es vor allem um noch mehr Service und das künftige „Drehbuch“ für die individuelle Pauschalreise.
Szenen aus einer untergegangenen Welt
„Ich habe ein Gefühl für Sprache… Aber ich glaube, ich schreibe in einer vergeistigten Atmosphäre, mir fehlt die Menschennähe, es ist alles zu fein destilliert. Ich handle mit Essenzen, deren Geschmack zu subtil ist, um auf der Zunge wahrgenommen zu werden. Es ist die Quintessenz der Erfahrungen, es sind nicht die Erfahrungen selbst.“
So beurteilte Elisabeth de Waal ihren unveröffentlichten Roman, den ihr Neffe, der Bestseller-Autor Edmund de Waal („Der Hase mit den Bernsteinaugen“) jetzt unter dem Titel „Donnerstags bei Kanakis“ herauskam. Ein Fundstück aus einer anderen, einer verlorenen Zeit, tatsächlich fein destilliert und erlesen geschrieben aber auch weltfremd und naiv.
Jeddah: Bilder aus einem Weltkulturerbe
Die Unesco hat der Altstadt von Jeddah in Saudi Arabien den Titel Weltkulturerbe zuerkannt. Ein Erfolg für Sami Saleh Nawar, dem Manager dieses geschichtsträchtigen Zentrums, der sich seit langem für dessen Erhalt einsetzt.
Fotos, die Fernweh wecken
Der Südtiroler Fotograf Udo Bernhart hat in einem Bildband seine besten Reportagen und schönsten Bilder versammelt
Heidis verwandelte Welt
„Das Heidi“, wie Johanna Spyri ihre zu Weltruhm gelangte Hauptfigur genannt hat, würde sich im Heidihaus gut aufgehoben fühlen. Die alten Schuhe stehen noch da, der Strohsack liegt im Holzbett, grad so, als sei das Heidi nur kurz aus dem Haus, um den Geißenpeter zu treffen oder dem Almöhi zur Hand zu gehen. Stören würden es vielleicht die vielen merkwürdig gekleideten Menschen, die durch das alte Gemäuer streifen und mit seltsamen kleinen Geräten Aufnahmen machen – vom bescheidenen Tisch in der Kuchl oder den zum Trocknen aufgehängten Strickstrümpfen. Und dass es aus allen Ecken „Heidi, deine Welt sind die Berge“ schallt, würde das Heidi sicher auch verwundern.
Ladivine oder das Rätsel der Hunde
Sie macht es ihren Lesern nicht leicht: Die Goncourt-Preisträgerin Marie NDiaye gibt in ihrem neuen Roman „Ladivine“ einige Rätsel auf. Da sind zum einen die Hunde, die wie aus dem Nichts auftauchen, große Hunde mit treuen Hundeaugen. Wächterhunde. Aber keineswegs ungefährlich. Einer von ihnen soll sich sogar über einen Toten hergemacht haben. Und doch empfinden die vier weiblichen Protagonisten dieses Buches die Anwesenheit der Hunde als tröstlich, sehen in ihnen eine Art Beschützer. Und dann ist da noch die Sache mit dem Jugendlichen irgendwo in Afrika, der nach einem Balkonsturz wieder von den Toten aufersteht. Solche mysteriösen Begebenheiten sind typisch für die literarisch hoch-ambitionierte Tochter einer französischen Lehrerin und eines Senegalesen, die gerne animistische Elemente in ihre Romane mit einbringt.
GombitHotel: Zusammenklang von Kunst und Gastlichkeit

Die rote Vespa in der Lobby zieht alle Blicke auf sich, auch die Reifenaspuren an der Wand, aus denen halbe Reifen ragen, fallen auf. Es gehört schon eine gute Portion Mut dazu, in ein altes Gemäuer im Herzen des mittelalterlichen Bergamo ein Design-Hotel zu setzen. Umso besser, wenn der Mut sich auszahlt und die Gäste begeistert sind.