Ryanair-Chef
Michael Leary provoziert gerne die Branche mit flotten Sprüchen. Dass
die Zukunft den Gratisflügen gehört, ist so ein Spruch. Allerdings ist
die Ryanair-Realität nicht weit entfernt: Derzeit sind Tickets zu 45
Cent auf dem Markt. Wer dann noch bei Marko Markt, dem
Unterhaltungsdiscounter, der jetzt auch die Touristik-Branche
aufmischen will, die Türkei bucht, bekommt den Urlaub tatsächlich
(fast) geschenkt. Denn eine Woche Ferien im Fünfsterne-Hotel werden
samt HP und Ausflugsprogrammen für einen Euro offeriert. Da kommt nicht
einmal Neckermann mit „Turbo-Abschlägen” und „Hammerpreisen” mit. Bei
der Touristischen Runde in München diskutierten Experten das Thema
„Wann gibt’s die Reise umsonst?”
Rundenausflug und September-Runde
Nach einigen
Missverständnissen, an denen die Sprecherin nicht ganz unschuldig war,
gelang dank der freundlichen Mithilfe der Kolleginnen von der Bahn,
Bianca Walter und Doris Appolt, der SüdostBayernBahn mit Chrostoph
Kraller und Werner Lechner, Geschäftsführer der Landesgartenschau in
Burghausen, doch noch ein bemerkenswert schöner Rundenausflug. Das
Wetter spielte mit, die Bahn zockelte gemütlich durch eine sommerliche
Landschaft, in Burghausen blühten die Dahlien und die Burg überragt
noch immer die malerische Altstadt. Die Kolleginnen und Kollegen, die
dabei waren, hatten viel zu sehen und genossen es. So soll es sein.
Boom bei Bahnreisen
Die Zukunft des
Bahntourismus sieht alt aus im wahrsten Sinn des Wortes. Best Ager
und 50 plus sind die Stammkunden bei Bahnreisen. Ob Orient Express,
Transsibirische Eisenbahn oder Ameropa-Reisen die Nachfrage kommt
vorwiegend von den Älteren, die Zeit und Geld haben. Bei der wachsenden
Überalterung der Gesellschaft ist das freilich eher eine Chance denn
ein Nachteil. Die Experten bei der Touristischen Runde in München
jedenfalls sehen auch in Zukunft ein „Riesenpotenzial” für Bahnreisen.
Phantasien ist wieder da
Die unendliche Geschichte(Buch)Autor: Michael Ende
Verlag: Thienemann Verlag
Erschienen am: 1979
Seiten: 428
ISBN: 3522128001
Es ist wohl eine unendliche Geschichte, der sich der Droemer-Verlag mit dem Projekt „Die Legenden von Phantasien“ angenommen hat. 25 Jahre nach Erscheinen der „endlichen Geschichte“ von Michael Ende sollen moderne Autoren Phantasien wieder entdecken. Die ersten drei Bücher dieser „Hommage an Ende“ werden auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Jedes Jahr sollen fünf weitere folgen. Wir befragten den Initiator der Reihe, Roman Hocke, der als Lektor Endes auch dessen enger Freund war.
Frage: Die Legenden von Phantasien wollen ganz bewusst keine Fortsetzung der „unendlichen Geschichte“ sein. Als was sind die Bücher denn zu verstehen?
Städtereisen abseits der Metropolen am Beispiel von Augsburg
Die meisten waren
noch nie in Augsburg, aber von der Puppenkiste hatten fast alle gehört.
Die Touristische Runde München hatte einen Ausflug in die Fuggerstadt
gemacht, umsich über die Bewerbung zur Kulturhauptstadt zu informieren
und über Städtereisen zu diskutieren. Die laufen nämlich „wie
geschnittenes Brot”, so Claudia Schiese, Bereichsleiterin Marketing und
Vertrieb bei Ameropa.Die Bahntochter hat Augsburg mit zwei Hotels
im Programm mit wachsendem Erfolg. Was die Gästezahl angeht, liegt
die schwäbische Metropole vor Hannover und Münster und knapp vor
Zürich. „Was mit dem ICE zu erreichen ist, ist bei Ameropa in
Selbstläufer”, sagte Schiese und verwies auf den Last-Minute-Bahnurlaub.
Das Trauma einer Generation
Kriegskinder: Das Schicksal einer Generation(Buch)Autor: Hilke Lorenz
Verlag: List Tb.
Erschienen am: 2005-03
Seiten: 301
ISBN: 3548605079
Die Journalistin Hilke Lorenz hat Lebensbilder der "Kriegskinder" gesammelt Erinnerungen lassen sich nicht wegsperren, erst recht nicht, wenn sie so grauenhaft sind wie die der Kriegskinder. Sie erlebten den Wahnsinn der Bombardierung und die Schrecken der Vertreibung als Kinder und sie schwiegen über ihre Erfahrungen weil ihre Heimat erst die Gräuel aufarbeiten musste, die der NS-Staat verübt hatte. Die Stuttgarter Journalistin Hilke Lorenz ist weit davon entfernt, Schicksale gegeneinander aufzurechnen, die Hölle des Holocaust gegen das Bombardement Dresdens oder die Verbrechen der SS-Truppen gegen die Übergriffe der Roten Armee.
Das Negresco: Ein Hotel mit Geschichte(n)
Das Hotel war nach zwei Kriegen praktisch ruiniert. Der wahrgewordene Traum des Henri Negresco, ein Wahrzeichen der Belle Epoque, im Zentrum der Promenade des Anglais drohte zum Alptraum zu werden. Doch Totgesagte leben länger und das Negresco gehört heute wieder zu den Leading Hotels of the World. Für die Reichen und Schönen ist das 90-jährige Hotel die Adresse in Nizza.
Das Mädchen im Eis und andere Geschichten aus Peru
Auch Arequipa hat seinen Ötzi, ein schönes Inka-Mädchen, das sich dem Betrachter in einem eigenen Museum in seinem eisigen Glassarg präsentiert. Sie wusste, dass sie sterben musste. Und dennoch ging sie weiter, immer weiter dem Opferplatz entgegen, dorthin, wo die Berge den Himmel berühren. 13 Jahre war das Mädchen alt, als es auf dem Vulkan Amputo eine Reise ohne Wiederkehr in die Götterwelt antrat. Ein Schlag auf die Schläfe beendete das junge Leben. 500 Jahre ruhte der Körper im Schoß des Vulkans, ehe er 1995 fast unversehrt von dem Anthropologen Dr. Johan Reinhard geborgen wurde: "Juanita" ist Arequipas schöner Ötzi eines von vielen Mysterien, die Peru, das Land der Inkas, birgt."Anrührend" findet Arequipas großer Sohn, der Dichter Mario Vargas Llosa den zarten Leichnam, der wie Schneewittchen in einem Glassarg ruht eisgekühlt in einem eigenen Museum. Die 22-jährige Angela öffnet diese "time capsule" für die Besucher. In fließendem Deutsch erzählt die schöne Führerin Juanitas Geschichte ganz so als wäre es ihre eigene. Für die Peruaner ist ihre Geschichte nicht Vergangenheit, sie leben mit ihr.
Wo Goethe gerne abtauchte
Wiesbaden bietet mehr als Heil-Wasser"Ganz gegen meine Gewohnheit stehe ich in Wiesbaden rechtzeitig auf. Ich möchte der erste im Bade sein," notierte der Dichterfürst in sein Tagebuch.Der 65-jährige Goethe kam 1814/15 nach Wiesbaden, um im Thermalwasser zu baden. Sein Diener Stadelmann begleitete ihn und kaufte auch ein. Damals mussten sich die Kurgäste selbst versorgen. Doch der geheime Rat scheint sich trotzdem in Wiesbaden wohl gefühlt zu haben. In einem Haus in der Langgasse schrieb er nachts an einem offenem Fenster bei Kerzenschein am West-Östlichen Diwan.
Vancouver ist multikulti
Kanadas lebenswerteste Stadt hat internationales FlairKapitän George Vancouver würde staunen, wenn er die Stadt heute sehen würde. Wo 1792 pure Natur überwältigte, breitet sich heute eine der schönsten Städte der Welt aus. Zwischen schneegekrönten Gipfeln und aquamarinblauem Meer recken sich Stahl- und Glaskolosse in die Höhe, machen sich weitläufige Vororte breit. Selbst der amerikanische Ex-Präsident Bill Clinton war beeindruckt. Nach dem Gipfel 1993 in Vancouver bescheinigte er der Stadt: "Die Schönheit von Vancouver hat unsere Arbeit hier inspiriert."Kein Wunder, dass die Menschen in Scharen hierher kommen und bleiben. Vor allem aus Asien. Ein Fünftel der rund zwei Millionen Einwohner sind Chinesen und sie beschränken sich längst nicht nur auf die quirlige Chinatown mit den exotischen Märkten und dem chinesischen Garten. In Vancouver wird multikulti vorgelebt, in den Cafés wie in den Läden, im Kunstbetrieb wie in der Disco. Die internationale Gemeinschaft, die in dieser außergewöhnlichen Stadt ihre Heimat gefunden hat, hat das soziale und kulturelle Leben geformt. Auch das macht Vancouver so liebenswert.