Die meisten waren
noch nie in Augsburg, aber von der Puppenkiste hatten fast alle gehört.
Die Touristische Runde München hatte einen Ausflug in die Fuggerstadt
gemacht, umsich über die Bewerbung zur Kulturhauptstadt zu informieren
und über Städtereisen zu diskutieren. Die laufen nämlich „wie
geschnittenes Brot”, so Claudia Schiese, Bereichsleiterin Marketing und
Vertrieb bei Ameropa.Die Bahntochter hat Augsburg mit zwei Hotels
im Programm mit wachsendem Erfolg. Was die Gästezahl angeht, liegt
die schwäbische Metropole vor Hannover und Münster und knapp vor
Zürich. „Was mit dem ICE zu erreichen ist, ist bei Ameropa in
Selbstläufer”, sagte Schiese und verwies auf den Last-Minute-Bahnurlaub.
Das Trauma einer Generation
Kriegskinder: Das Schicksal einer Generation(Buch)Autor: Hilke Lorenz
Verlag: List Tb.
Erschienen am: 2005-03
Seiten: 301
ISBN: 3548605079
Die Journalistin Hilke Lorenz hat Lebensbilder der "Kriegskinder" gesammelt Erinnerungen lassen sich nicht wegsperren, erst recht nicht, wenn sie so grauenhaft sind wie die der Kriegskinder. Sie erlebten den Wahnsinn der Bombardierung und die Schrecken der Vertreibung als Kinder und sie schwiegen über ihre Erfahrungen weil ihre Heimat erst die Gräuel aufarbeiten musste, die der NS-Staat verübt hatte. Die Stuttgarter Journalistin Hilke Lorenz ist weit davon entfernt, Schicksale gegeneinander aufzurechnen, die Hölle des Holocaust gegen das Bombardement Dresdens oder die Verbrechen der SS-Truppen gegen die Übergriffe der Roten Armee.
Das Negresco: Ein Hotel mit Geschichte(n)
Das Hotel war nach zwei Kriegen praktisch ruiniert. Der wahrgewordene Traum des Henri Negresco, ein Wahrzeichen der Belle Epoque, im Zentrum der Promenade des Anglais drohte zum Alptraum zu werden. Doch Totgesagte leben länger und das Negresco gehört heute wieder zu den Leading Hotels of the World. Für die Reichen und Schönen ist das 90-jährige Hotel die Adresse in Nizza.
Das Mädchen im Eis und andere Geschichten aus Peru
Auch Arequipa hat seinen Ötzi, ein schönes Inka-Mädchen, das sich dem Betrachter in einem eigenen Museum in seinem eisigen Glassarg präsentiert. Sie wusste, dass sie sterben musste. Und dennoch ging sie weiter, immer weiter dem Opferplatz entgegen, dorthin, wo die Berge den Himmel berühren. 13 Jahre war das Mädchen alt, als es auf dem Vulkan Amputo eine Reise ohne Wiederkehr in die Götterwelt antrat. Ein Schlag auf die Schläfe beendete das junge Leben. 500 Jahre ruhte der Körper im Schoß des Vulkans, ehe er 1995 fast unversehrt von dem Anthropologen Dr. Johan Reinhard geborgen wurde: "Juanita" ist Arequipas schöner Ötzi eines von vielen Mysterien, die Peru, das Land der Inkas, birgt."Anrührend" findet Arequipas großer Sohn, der Dichter Mario Vargas Llosa den zarten Leichnam, der wie Schneewittchen in einem Glassarg ruht eisgekühlt in einem eigenen Museum. Die 22-jährige Angela öffnet diese "time capsule" für die Besucher. In fließendem Deutsch erzählt die schöne Führerin Juanitas Geschichte ganz so als wäre es ihre eigene. Für die Peruaner ist ihre Geschichte nicht Vergangenheit, sie leben mit ihr.
Wo Goethe gerne abtauchte
Wiesbaden bietet mehr als Heil-Wasser"Ganz gegen meine Gewohnheit stehe ich in Wiesbaden rechtzeitig auf. Ich möchte der erste im Bade sein," notierte der Dichterfürst in sein Tagebuch.Der 65-jährige Goethe kam 1814/15 nach Wiesbaden, um im Thermalwasser zu baden. Sein Diener Stadelmann begleitete ihn und kaufte auch ein. Damals mussten sich die Kurgäste selbst versorgen. Doch der geheime Rat scheint sich trotzdem in Wiesbaden wohl gefühlt zu haben. In einem Haus in der Langgasse schrieb er nachts an einem offenem Fenster bei Kerzenschein am West-Östlichen Diwan.
Vancouver ist multikulti
Kanadas lebenswerteste Stadt hat internationales FlairKapitän George Vancouver würde staunen, wenn er die Stadt heute sehen würde. Wo 1792 pure Natur überwältigte, breitet sich heute eine der schönsten Städte der Welt aus. Zwischen schneegekrönten Gipfeln und aquamarinblauem Meer recken sich Stahl- und Glaskolosse in die Höhe, machen sich weitläufige Vororte breit. Selbst der amerikanische Ex-Präsident Bill Clinton war beeindruckt. Nach dem Gipfel 1993 in Vancouver bescheinigte er der Stadt: "Die Schönheit von Vancouver hat unsere Arbeit hier inspiriert."Kein Wunder, dass die Menschen in Scharen hierher kommen und bleiben. Vor allem aus Asien. Ein Fünftel der rund zwei Millionen Einwohner sind Chinesen und sie beschränken sich längst nicht nur auf die quirlige Chinatown mit den exotischen Märkten und dem chinesischen Garten. In Vancouver wird multikulti vorgelebt, in den Cafés wie in den Läden, im Kunstbetrieb wie in der Disco. Die internationale Gemeinschaft, die in dieser außergewöhnlichen Stadt ihre Heimat gefunden hat, hat das soziale und kulturelle Leben geformt. Auch das macht Vancouver so liebenswert.
Hiddensee und Gerhart Hauptmann
Gerhart Hauptmann würde sich wundern, wenn er heute auf seine Lieblingsinsel käme. 3000 Tagesgäste überschwemmen das kleine Eiland und die 4000 Gästebetten sind sommers so gut wie ausgebucht. Hiddensee, das "liebenswerte Ländchen", ist längst kein Geheimtipp mehr obwohl Hauptmann es gerne so bewahrt hätte. "Stille, stille, dass es ja kein Weltbad werde," empfahl der Literaturnobelpreisträger seinen Freunden, die zahlreich auf die Insel strömten, um dem "König von Hiddensee" zu huldigen.Nicht alle erwiesen sich so undankbar wie Thomas Mann, der sich neben Hauptmann als Gast zweiter Klasse fühlte. Im "Zauberberg", den er auf Hiddensee vollendete, karikierte er den Autoren-Kollegen in der Person des alkoholabhängigen Mjinher Peeperkorn. "Ich habe ihm mein Herz geöffnet und mein schönes Hiddensee, und er hat es mir übel gelohnt," klagte Hauptmann. Sein schönes Hiddensee hat ihm auch die Mann-Episode nicht vergällt. Auf dem Inselfriedhof hat der Autor von sozialkritischen Stücken wie zum Beispiel "Vor Sonnenaufgang", "Die Weber" oder "Der Biberpelz" seine letzte Ruhestätte gefunden.Beigesetzt wurde er 1946 in einer Mönchskutte, mit einem Säckchen schlesischer Erde, dem neuen Testament und seinem letzten Manuskript, ganz wie er es sich gewünscht hatte. Nur bei der Zeit wichen die Hiddenseer vom Dichter-Wunsch ab. Sie begruben ihn nicht vor sondern bei Sonnenaufgang. Und damit, so heißt es, begruben sie auch die Konflikte, die sie mit dem "König von Hiddensee" und seiner etwas eigenwilligen Lebensweise hatten.
Wiener Kostbarkeiten
Die Albertina lockt mit neuem PrunkSie ist eines der wichtigsten Museen der Welt und nach der langjährigen Renovierung auch eines der schönsten. Zehn Jahre mussten die Wiener warten, ehe sie das Kunstpalais, ehemals Wohnsitz des Albert von Sachsen-Teschen und seiner Frau Marie Christine, Lieblingstochter der Kaiserin, wieder in Besitz nehmen konnten. Es hat sich gelohnt. Der lang gezogene klassizistische Bau erstrahlt im Äußeren wie im Inneren in neuem Glanz, adäquat zu den Kostbarkeiten, die er birgt. Mit rund einer Million druckgrafischer Werke und etwa 65 000 Zeichnungen verfügt die Albertina über eine der größten Kunstsammlungen der Welt.