In der klaren Luft glitzern kleine Kristalle wie Silberplättchen. Blau ist der Himmel, strahlend die Sonne und funkelnd der Schnee. Drunten im Tal aber steht der Nebel wie eine Wand. Die Bergbahn hat uns hindurch befördert, hinauf auf den Berg, dahin, wo alles anders ist. Unter uns ein Wolkenmeer, aus dem die Spitzen des Wilden Kaisers ragen, Felseninseln. Alles andere hat der Nebel verschluckt, die Häuserwürfel im Tal, die Straßen, die Almen auf den Hügeln, die Sessel der Lifte. Wenn wir hinunterfahren zur Talstation, müssen wir uns durch die Nebelwand tasten. Wie weiße Schemen stehen die Bäume am Rand der Piste, wie Gespenster tauchen andere Skifahrer neben uns auf – und die Atemwölkchen der Skibergsteiger, die uns von unten herauf entgegen schnaufen, verschmelzen mit dem Grau ringsum.
18März. 2013
lilo
Grazyna Kotlubei
lilo
Wolfgang Jandl
Max