Tom Hillenbrand hat eine gute Spürnase, was die Trends der Zeit angeht. Schon bei seinen Luxemburger Gourmet-Krimis hat er das bewiesen. Mit Drohnenland führt der Autor den Lesern eine Zukunft vor Augen, die so fern nicht ist.
03Nov. 2014
Reiseartikel blogging seit 2004
Tom Hillenbrand hat eine gute Spürnase, was die Trends der Zeit angeht. Schon bei seinen Luxemburger Gourmet-Krimis hat er das bewiesen. Mit Drohnenland führt der Autor den Lesern eine Zukunft vor Augen, die so fern nicht ist.
Eine tote Baronin, drapiert wie auf einem Ahnenporträt, bringt den Allgäuer Kommissar in Kontakt mit blaublütigen Verdächtigen und gruseligen Vorkommnissen. Daheim muss er sich mit den japanischen Schwiegereltern herumschlagen, die zur Hochzeit von Sohn Markus mit der Japanerin Yumiko angereist sind, und den Kommissar mehr als einmal in arge Verlegenheit bringen. Ein echter Kluftinger, grantelnd, fluchend und in Teilen richtig märchenhaft.
Lang erwartet und wieder ein Schatzkästlein der Sprache: Ulla Hahns dritter Teil ihres autobiographisch gefärbten Romanwerks über Hilla Palm. Unter dem Titel „Spiel der Zeit“ beschreibt die Autorin sprachverliebt wie gewohnt die Studentenzeit des Arbeiterkindes, die sie in die Realität der 68er-Revolte führt.
Von einer Gebrauchsanweisung erwartet sich man normalerweise praktische Tipps. Die gibt der Autor dieser Gebrauchsanweisung für die Alpen nicht. Dafür nimmt der Chefredakteur von Alpin, Bene Benedikt, die Leser munter plaudernd mit auf Hütten und Gipfel und lässt sie teilhaben an seiner Freude an der Natur und seiner Kritik an zu viel Möblierung in den Bergen.
Die indische Gesellschaft ändert sich rapide, doch noch immer bestimmen Kastendenken und Korruption die Schicksale der Menschen. Lavanya Sankaran stellt in ihrem Roman „Die Farben der Hoffnung“ zwei ganz unterschiedliche Protagonisten in den Mittelpunkt, den westlich orientierten Jungunternehmer Anand und die traditionell denkende Putzfrau Kamala.
Ein 11-jähriger Junge sucht seine Mutter, die ausgerechnet in
Indien ihre Drogensucht loswerden will. Er wäre verloren, wenn nicht Kol ihn gefunden hätte, ein seltsamer alter Mann mit magischen Fähigkeiten.Ein Gemälde, eine Frau und die Geschichte dahinter. Das ist in Kürze der Inhalt von Bernhard Schlinks neuem Roman „Die Frau auf der Treppe“. Aber Schlink, der sich von einem bekannten Bild Gerhard Richters inspirieren ließ, wäre nicht der Autor des Vorlesers, wenn er nicht noch viel mehr hineingepackt hätte.
Legend, die Trilogie von Marie Lu, über zwei Jugendliche, die ausziehen um die nach der Überflutung noch übrig gebliebene Welt zu retten, hat viele Fans. Der zweite Teil „Schwelender Sturm“ ist differenzierter als der erste und verspricht ein spannendes Finale im dritten Buch.
Ein Buch über einen Neuköllner Chor von Älteren und Alten, die nicht einmal besonders gut bei Stimme sind. Muss man das lesen? Unbedingt. Denn Naja Klingers Buch „High Fossility“ ist auch ein Buch über das Altern einer Generation, die gerne ewig jung wäre.
Vielleicht ist das traumatische Erlebnis in seiner Kindheit schuld daran, dass Martin Montag Krebsspezialist wurde, einer, der die bösen Zellen ausmerzt. Der Radiologe ist hoch angesehen, lebt mit seiner großen Liebe zusammen und scheint sein Leben im Griff zu haben. Doch dieser total durchgeplante Alltag mit Joggen am Morgen und Kochen am Abend ist nur eine dünne Firniss, die die tiefen Risse in Martins Leben übertüncht.