Rätselrallye und Wunderkammern

Was in Hall ist wohl „groß und schwarz und man kann darin lesen“? Wir rätseln: Eine Tafel? Eine Anzeigentafel? Ein Monitor? Nein, es ist ein Buch, das auf einen Buchladen hinweist. Wir sind auf Schatzsuche in dem Tiroler Städtchen. 14 Stationen müssen wir in Hall  ablaufen und die Rätsel lösen. Ganz schön knifflig. Hin und wieder irren wir etwas ratlos durch die Gassen. Dann fragen uns freundliche Mitmenschen, ob sie uns helfen könnten. Und so lösen wir am Ende doch noch alle Aufgaben und finden auch das Lösungswort.

Schöne Altstadt, freundliche Menschen, willkommen in Hall

Grusel-Rätsel

Enkelin Leana und Opa Claus stecken immer wieder die Köpfe zusammen. Welche Waffe hält wohl der Ritter Sigismund auf der Brunnensäule in der Hand? „Ein Schwert!“, ruft die Elfjährige. Schwieriger und ein bisschen gruselig wird es bei den Grabplatten am Alten Friedhof. Schon das ziemlich realistische Skelett des 1507 verstorbenen Münzmeisters lässt uns schaudern. Und dann sollen wir auch noch klären, ob Ameisen, Fliegen und Mücken oder Käfer, Spinnen und Schlangen oder gar Echsen, Kröten und Würmer darüber kriechen. „Schlangen und Käfer“, tippt Leana. Aber die Oma entdeckt eine Echse und eine Kröte. Und Leana räumt ein, dass ihre Schlangen auch Würmer sein könnten.
Da war die Frage nach den Märchenfiguren an der Buchhandlung schon leichter zu beantworten! Links ein Mädchen mit Körbchen, rechts ein Wolf. Na?

Die Rätselrallye macht Groß und Klein Spaß

Erfolgreiche Schatzsuche

Am Ende noch ein Rätsel, das so recht nach Hall passt, der Stadt der Münze: Woraus wurde der berühmte Haller Guldiner geprägt. Natürlich aus Silber, wissen wir inzwischen alle drei. Es ist kurz vor 18 Uhr, gerade noch Zeit, dass Leana sich den Preis für das Lösungswort holen kann – eine Münze aus Hall.

Das Wasserrad dreht sich vor dem Münzmuseum in Hall.

Die Schatzsuche hat uns hungrig gemacht. Im Goldenen Engel verspeisen Leana und ihr Opa mit Heißhunger Schnitzel, die Oma lässt sich einen Wiener Suppentopf schmecken. Im Hotel im malerischen Gnadenwald haben wir noch Zeit für ein Spielchen und zum Vorlesen. Ein guter Auftakt für den Großeltern-Enkelin-Urlaub.

Der Riese und die Wunderkammern

Und es geht munter weiter. Die Oma freut sich schon auf die Swarovski-Kristallwelten in Wattens. Leana wird staunen! 18 Wunderkammern beherbergt der Riese inzwischen – funkelnde, bunte, schrille und meditative. Leana macht große Augen, als sie an der elf Meter hohen Kristallwand entlang geht. Und dann erst der Kristalldom, in dem sie sich hundertfach gespiegelt sieht und dazwischen funkelnd Kronen und Diademe. Oder die Winterlandschaft mit dem weiß überzuckerten Baum, in der leise der Schnee rieselt.

Zauberhaft ist die weiße Winterwelt

Ein  Handschuh von Michael Jackson

Für „The Art of Performance“ interessiert sich dann doch eher die Oma. Mit dem mit Swarovski-Steinen geschmückten Handschuh von Michael Jackson oder dem bestickten Sakko von Elton John kann die Elfjährige eher weniger anfangen. Dass beides allerdings wertvoll ist, weiß sie schon. Aber Bewunderung empfindet sie eher für das schrille Federn-Outfit von Cher oder den Glasschuh aus dem Film Aschenputtel.Und ganz still wird sie in der verstörend schönen Wunderkammer der Japanerin Yayoi Kusama „Chandelier of Grief“. In dem rundum verspiegelten Raum dreht sich alles um den riesigen Kristalllüster im Zentrum. Wie gut, dass wir hier allein sein dürfen! Poppig bunt und buchstäblich herzig dagegen die Wunderkammer „Ready to love“ von Manish Arora mit einem bunten Palast der Herzfeen. Indien lässt grüßen.

Poppig bunt sind die Liebesgrüße aus Indien

Kristallwolke und Labyrinth

Auch draußen im Park haben die Kristallwelten noch einige Überraschungen zu bieten. Geheimnisvoll funkelt die Kristallwolke mit ihren 800 000 Kristallen über dem schwarzen Spiegelwasser. Magisch! Im grünen Labyrinth verlaufen wir uns erstmal, ehe wir zum Zentrum mit dem Kristall finden. André Heller, der spiritus rectus hinter den Kristallwelten, hat es in Form einer Hand gestaltet. Das freilich können wir von unten nur ahnen. Dass auch ein Karussell Kunst sein kann, hat der Spanier Jaime Hayon mit dem schwarz-weißen Carousel bewiesen, auf dem sich gestreifte Fantasiegestalten um eine verspiegelte Mitte drehen. Zum Träumen schön!

Auch ein Karussell kann Kunst sein

Feines für Leckermäuler

Leana will noch schnell auf den Aussichtshügel, den Gärtner als Felsengarten angelegt haben – sogar Edelweiß blühen hier. Der Blick schweift über die Produktionsgebäude der Traditionsfirma hinüber zu den felsigen Gipfeln, die sich fast im Blau des Himmels verlieren. Es gäbe noch den Spielturm mit Trampolin und Kletterseilen – aber Leana hat genug gesehen und ist hungrig. Wie gut, dass die Kristallwelten auch ein (feines) Restaurant haben! Allein schon die Auslage mit der Patisserie lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Für die Enkelin darf‘s gleich nochmal ein Schnitzel sein, die Oma entscheidet sich für getrüffelte Taglierini, der Opa für einen Suppentopf. Und ein süßes Dessert muss hier sein.

Leckermäuler haben in Daniels Kristallwelten Restaurant die Qual der Wahl

Spurensuche mit Ritter Münz

Am Ende ist es fast zu viel des Guten, und wir sind ganz froh, dass wir in der  Münze von  Hall  auch eine Aufgabe zu erledigen haben. Leana bekommt einen eigenen Audioguide, um sich dem Ritter von Münz anzuschließen und mit ihm einen ganzen Fragenkatalog „abzuarbeiten“. Während Opa und Oma noch staunend vor den Prägemaschinen aus vergangenen Zeiten stehen, sich über Schrot und Korn – Rau- und Feingewicht – informieren, saust die Elfjährige von einem Exponat zum anderen, um diffizile Fragen zu beantworten. Dazu muss sie schon ganz genau hinschauen, und manchmal kann auch der Opa helfen.

Und wo ist hier das Museum?

Turmfalken und Fugger

Aufregend wird‘s dann im Münzturm, den man entweder bequem auf einer neuen breiten Treppe oder eher abenteuerlich über eine enge Wendeltreppe besteigen kann – bis hoch hinauf zu den Turmfalken. Die Aussicht auf die Stadt ist allerdings nur durch die Butzenscheiben der Fenster möglich, auf denen Hunderte von Fliegen sitzen. Nichts für Leana! Also wieder runter und nochmal rein in die Ausstellung im Erdgeschoss, wo es auch um die Augsburger Fugger geht, die im nahen Schwaz ein Silberbergwerk hatten. Wichtig für den berühmten Haller Guldiner, wie wir ja wissen. Nach einigem Hin und Her hat Leana alle Fragen beantwortet und darf zur Belohnung eine Münze prägen. Nicht schlecht.   So spielerisch  kann man Geschichte erleben.

Besser Abstand halten beim Münzprägen

Frische Temperatur im Badeteich

Nach so viel Schauen, Wundern, Raten freuen wir uns alle auf den Badeteich des Hotels. Leana ist schnell wieder draußen. Das Wasser ist klar, aber ungewohnt frisch. Trotz Sonnenschein. Wie gut, dass es auch eine Sauna zum Aufwärmen gibt! Es war ein erlebnisreicher Tag, den wir nach dem Abendessen mit Spielen und Lesen eher ruhig ausklingen lassen.

Entspannende Lesezeit im Hotel

Der Kugelwald am Glungezer

Denn am nächsten Tag ist Action angesagt. Morgens durchbricht die Sonne den Frühnebel, enthüllt die Berge, und wir brechen auf dem Glungezer, wo uns auf der Mittelstation der Bergbahn der Kugelwald erwartet. Kugelwald? Weltgrößte Kugelbahn in freier Natur? Wir lassen uns überraschen – und sind begeistert. Doch bevor wir das Waldstück mit den Zirbenholzbahnen betreten, müssen wir uns eine Kugel holen. Zehn Euro kostet sie – acht Euro sind Pfand. Schließlich soll die Kugel ja nicht im Wald verschwinden, sondern wieder zurückkommen zur Ausgabestelle.

Auf zum Kugelwald

Erlebniswelt aus Holz

Dann geht‘s gleich los, und unsere Kugel rollt über über Sprungschanzen und Steilstücke, bringt Glöckchen zum Läuten und hüpft auch mal über den Zaun. 8000 Quadratmeter groß ist diese Bergerlebniswelt, ganz aus Holz. Leana rennt über Wurzeln bergauf und bergab, um ihre Kugel zu holen, die schon mal einen Irrweg nimmt. Denn nicht alle Bahnen sind perfekt, an einigen hat der Zahn der Zeit genagt, was dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch tut. Auch dass der Opa viel schwerer ist als die Enkelin und die Kugel auf der Wippe deshalb immer auf ihre Seite rollt, stört Leana nicht.

Auch Klettern macht im Kugelwald Spaß

Mit der Oma geht‘s noch hinauf aufs Baumhaus – auch hier darf die Kugel sich ihren Weg nach unten suchen. Wenn die Kugel gerade nicht rollt, können die Kids auch von einem Baum zum anderen balancieren – über Rollhölzer, auf einem Seil, über Wackelbrücken.

Aussicht am Zirbensee

Noch ist das Wetter schön und die Sicht auf die Berge ungetrübt. Also doch noch hinauf zur Bergstation. Eine kleine Wanderung führt uns zum malerischen Zirbensee. Doch vorher hat Leana einen einzelnen Sessellift in der Landschaft entdeckt – wie eine Schaukel. Das muss sich ausprobieren! Auch der Blick von hier aus in die weite Tiroler Berg- und Tallandschaft lohnt sich. Und endlich kann die Elfjährige das tun, was sie immer wieder vermisst: Schaukeln. Es dauert, bis sie sich von dem Ausguck trennen kann, doch auch der glasklare See lockt.

Von ganz oben ist die Aussicht grandios.

Oben am Berg fahren Lastwagen, hier wird noch gebaut. Vielleicht für die nächste Wintersaison. Wir dagegen genießen diese schönen Spätsommertage mit ihren Blau- und Grüntönen. Der Herbst kommt früh genug!

Im Tal kann man schon den Herbst ahnen.

Hall hat sich und seine Umgebung von seiner Schokoladenseite präsentiert. So ein Kurzurlaub,  das wissen wir jetzt, kann ganz schön spannend sein.

Kurz informiert

Anreisen.  Am besten über Kufstein und die Autobahn , Ausfahrt Hall Mitte.
Wohnen.  Wir haben im Speckbacherhof in Gnadental übernachtet, schön gelegen, mit Badeteich und eigenem Minigolfplatz, für den wir allerdings keine Zeit hatten.  Das Familienzimmer kostet  für zwei Erwachsene und ein Kind 250 Euro inklusive Frühstück:
www.speckbacherhof.at 


Rätselrallye.  Die Unterlagen zur Rätselrallye durch Hall gibt es in der Tourist Info,  Unterer Stadtplatz  13, Tel. 0043/ 5223/ 455440, E-Mail info@hall-wattens.at
Münze Hall.  Das Münzmuseum ist in der Burg Hasegg untergebracht.  Am besten ist ein Kombiticket,  das auch den Münzturm mit einschließt.  Familien mit bis zu vier Kindern zahlen dafür 25 Euro.  Für das Ritterrätsel mit Audioguide werden nochmal 3 Euro fällig:  www.muenze-hall.at
Swarovski-Kristallwelten.  Der Eintritt kostet 23 Euro für Erwachsene,  sieben Euro für Kinder  (6 bis 17 Jahre) in Begleitung eines Erwachsenen.  Wer sich einen Audioguide leisten will, zahlt zwei Euro extra:  https://kristallwelten.swarovski.com/
Glungezer.  Für die Berg- und Talfahrt bis zur Tulfein-Alm zahlen Erwachsene im Familientarif  23 Euro, Kinder bis 15 Jahre  sind mit  13 Euro dabei.  Bis zur Mittelstation wären es 15 und acht Euro.  Der Kugelwald befindet sich unweit der Mittelstation Halsmarter: www.glungezerbahn.at


Informieren. Tourismusverband Region Hall-Wattens, www.hall-wattens.at 

Hinweis  Die Recherche wurde unterstützt vom Tourismusverband Hall-Wattens und von den Swarovski Kristallwelten.

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