Abenteuer Deutschland: Andreas Kielings „Durchs wilde Deutschland“

Er war schon in der ganzen Welt unterwegs: Der Tierfilmer Andreas Kieling hat mit seiner Kamera Löwen beim Mahl eingefangen und mit wilden Grizzlys in Alaska zusammengelebt, er hat den Himalaja mit dem Mountainbike durchquert und Grönland zu Fuß. Und doch fasziniert ihn Deutschland immer wieder. In seinem Buch „Durchs wilde Deutschland“ versucht er diese Faszination zu erklären. 

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Viehscheid: Abschied von der Sommerfrische

Früh um vier, wenn die meisten noch selig schlafen, herrscht auf der Alpe Grasgehren schon Hochbetrieb. Heute ist der große Tag: Kühe und Hirten nehmen Abschied von der Sommerfrische – mit einem großen Fest. Für das Allgäuer Örtchen Obermaiselstein ist der Viehscheid eine Art eintägiges Oktoberfest. Zehntausende Schaulustige wollen die Prozessionen der Kühe und Jungrinder sehen, die von ihren Hirten zu Tal getrieben werden.  

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Quo vadis, Burma: Alice Schwarzers „Reisen in Burma“

Sie war schon oft im Land, auch zu Zeiten, als Aung San Suu Kyi unter Hausarrest stand und zum Boykott des Landes aufrief. Alice Schwarzer ist bekennende Burma-Liebhaberin und das merkt man ihren Texten auch an, die von einer romantischen Liebe zeugen.Doch Alice Schwarzer ist nicht nur Reisende, sie ist auch Journalistin. Und als solche schaut sie auch hinter die Fassaden, lässt sich nicht von der „unwirklichen Schönheit“ ihrer Umgebung und den lächelnden Menschen dazu verführen, alles gut zu finden, was seit der überraschenden Öffnung in dem Land der Generäle passiert.

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Gegenwartsbewältigung: Martin Suters „Die Zeit, die Zeit“

„Die Zeit vergeht nicht, alles andere vergeht. Die Natur. Die Materie. Die Menschheit. Aber die Zeit nicht. Die Zeit gibt es nicht.“ Peter Taler würde sich wünschen, dass das, was der alte Mann ihm da sagt, stimmt. Dann gäbe es eine Chance, dass Laura noch lebt, dass jener Tag, an dem sie an der Haustür erschossen wurde, gar nicht existiert. 

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Pilger und Poeten: Christian Rauchs „Künstlerwege“

Die schöne Gegend zwischen Isar und Inn, zwischen Tegernsee und Wendelstein hat immer auch Künstler angelockt, während die Pilger vor allem die Kirchen und Kapellen im Auge hatten. Christian Rauch lädt mit seinem Büchlein „Künstlerwege“ dazu ein, auf den Spuren von Carl Spitzweg und Rainer Maria Rilke, von Thomas Mann und Wilhelm Busch, von Königen und auch von Pilgern zu wandern.

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Rundenausflug an den Spitzingsee: Erlebnisreiche Alternativen

Der Wettergott schien es nicht gut mit der Touristischen Runde zu meinen. Kein Ausflugswetter am 25. August, dem Ausflugstag. Die Steinadler blieben uns verborgen, aber das Alternativprogramm, das Horst Jenicek Arabella Alpenhotel für uns zusammengestellt hatte, konnte sich sehen lassen. „Es gibt immer Alternativen am Schliersee“, hatte uns Mathias Schrön von der Gäste-Information Schliersee mit auf den Weg gegeben. Wir ließen uns gern überzeugen. 

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Höhenrausch: Karl Stankiewitz‘ „Wie der Zirkus in die Berge kam“

Längst ist über allen Gipfeln keine Ruhe mehr, haben sich Straßen durchs Gebirge gebohrt, schaufeln Aufstiegshilfen wahre Massen auf die hohen und höchsten Berge, steppt der Bär bei „Events“ zwischen Felsen und Gletschern. Einer, der die Entwicklung in den Alpen über ein halbes Jahrhundert genau beobachtet hat, ist Karl Stankiewitz, der lange Jahre als Korrespondent in München arbeitete und als freier Autor über den Bergtourismus schrieb.  

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Bregenzerwald: Wo der Käse Schule macht

Wenn die Bregenzerwälder den Käse nicht hätten, würde ihnen viel fehlen. Denn die Käsestraße hat ihnen viel Aufmerksamkeit eingebracht. „Von der Heugabel bis zur Besteckgabel“, so Käser Ingo Metzler aus Egg, könne man auf dieser Straße erleben, wie Käse entsteht. Ingo Metzler – Jahrgang 1965, braune Augen, Dreitagebart – war von Anfang an dabei, als sich Hersteller und Vermarkter zur Käsestraße zusammenschlossen. Das war 1998, acht Jahre später hat der umtriebige Vater von vier Söhnen ein neues lukratives Geschäftsfeld entdeckt: Er eröffnete eine Sennschule. Unter seiner fachmännischen Anleitung schaffen es auch absolute Laien wie wir, in vier Stunden fünf Liter Milch in drei kleine Frischkäse zu verwandeln.

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Verlorene Leben: Adam Ross‘ „Ladies & Gentlemen“

Sein Leben rieselte vor seinen Augen zu Boden wie Herbstlaub.“ Was der Arbeit suchende David Applelow über sich selbst sagt, passt auf viele der Charaktere, die Adam Ross in den Erzählungen „Ladies & Gentlemen“ vorstellt. Sie sind Verlierer, Einsame, voll guten Willens aber erfolglos. Dass der Job, den Applelow so erhofft hat, sich als Fernsehgag entpuppt, verwundert da nicht. Manche der Situationen, in die sich die „Helden“ manövrieren, sind urkomisch, andere fast surreal.

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Wechselspiele: Michael Frayns „Willkommen auf Skios“

Bei der Ankunft am Flughafen der fiktiven griechischen Insel Skios wird ein Koffer verwechselt. Was immer wieder vorkommt, nimmt der britische Autor Michael Frayn als Steilvorlage zu einem Roman, der scheinbar aus einer schier unendlichen Reihe von Verwechslungen besteht – und das über 280 Seiten! Das hält nur ein Vollblut-Satiriker wie Michael Frayn („Der nackte Wahnsinn“) durch, ohne die Leser zu ermüden. Zugegeben, so ganz plausibel sind die vielen Verwechslungen nicht immer. Aber über solche Petitessen sieht man bei dieser höchst vergnüglichen Sommerlektüre gerne hinweg. 

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