TO DO! Solidarisch im Tourismus

Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung hat den TO DO Award 2022 an „Himalayan Ecotourism“ (HET) vergeben. Der Preisträger bietet im Norden Indiens Trekking-Touren durch den Nationalpark an und berücksichtigt dabei die Interessen der Bevölkerung. Auch was den Ausbau der touristischen Infrastruktur angeht. Der Studienkreis unterstütze die Mitglieder der Kooperative inhaltlich – und mit der Auszeichnung mit dem TO DO Award auch finanziell“, sagte Studienkreis- Geschäftsführerin Claudia Mitteneder. Sie wünsche sich, dass „diese Form des solidarischen und sozialverantwortlichen Tourismus weltweit Schule macht“.

Aus der Not geboren

Die Gründung von HET ist eng mit der Geschichte des Great Himalayan Nationalpark verbunden und der Auszeichnung der Region als Unesco-Welt-Naturerbe 2014. Danach hatte der Wander- und Bergtourismus stark zugenommen. Da mehrtägige Wanderungen und Expeditionen jedoch nicht ohne lokale Führer und Träger möglich sind, entstanden zwar zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Tour Guides. Doch deren Löhne ließen zu wünschen übrig. Nachdem der Belgier Stephan Marchal „dieses ausbeuterische System“ selbst kennengelernt hatte, stellte er seine Erfahrungen zur Gründung einer Kooperative zur Verfügung. Und weil die örtlichen Reiseagenturen die Mitglieder der Kooperative boykottierten, wurde mit „Himalayan Ecotourism“ eine eigene Reiseagentur gegründet.

Bild: Himalayan Ecotourism

Die Einnahmen sichern die Unabhängigkeit von staatlicher Unterstützung und Sponsoren. Ein Teil verbleibt zur Deckung von Verwaltungskosten, ein Teil wird zum Kauf von Ausrüstung (Zelte, Schlafsäcke, etc.) und Werbungskosten verwendet. Die Löhne werden von den Mitgliedern der Kooperative selbst festgelegt und orientieren sich an „marktmöglichen Preisen“. Zusätzlich haben weitere HET-Projekte für Frauen wie die Herstellung und der Verkauf von Seifen und Ölen die Einkommen der Familien verbessert. Viele Mitglieder bieten inzwischen auch Homestay-Übernachtungen an. So kommt ein wesentlicher Teil der Einnahmen aus dem Tourismus der lokalen Bevölkerung zugute. HET versteht sich als ein „Social Enterprise“ und soll mittelfristig vollständig an lokale Mitarbeiter übergeben werden.

Bild: Himalayan Ecotourism

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