Der Iran war 2015 beim Studienreiseveranstalter Studiosus das beliebteste Reiseland in Europa, berichtete Geschäftsführer Peter Mario Kubsch bei der Vorstellung der neuen Programme in München. 2652 Gäste wollten das Land und seine Menschen erleben. Und ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Dagegen erlebt das klassische Studienreiseland Ägypten ebenso wie Tunesien einen Niedergang. Statt wie früher 4000 Gäste wollten gerade mal 127 Reisende in das Land am Nil.
„Wir führen unsere Reisen durch auch aus Verantwortung gegenüber unseren Partnern“, begründete Kubsch auf Nachfrage das andauernde Engagement des Veranstalters im Nahen Osten. Diese Politik scheint bei den Kunden anzukommen, die durch neue Programme wie „Smart & Small“ – die „Auszeit mit Kultur“, so Pressesprecher Frano Ilic – auch jünger werden. 103 800 Reisegäste vertrauten sich den Münchnern dieses Jahr an, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 3,1 Prozent auf rekordverdächtige 258 400 Euro. „Wir sind relativ krisenfest“, konstatierte Geschäftsführer Kubsch zufrieden. „Die Studienreise wird nicht aussterben. Wir halten sie jung.“ Mit 20 neuen Reisen stellen die Münchner ihren Anspruch unter Beweis.
Dabei klettern die Preise vor allem bei Fernreisen nach oben. Mit einer Verteuerung von 21 Prozent steht Brasilien an der Spitze, gefolgt von den USA (+15), Iran (+14), Südamerika (+12,5) und der arabischen Halbinsel (+10,5). Kuba verteuert sich um acht, Neuseeland, Indien und Südafrika legen sechs Prozent zu, Japanreisen 6,5 Prozent. Auch in Birma muss man noch einmal fünf Prozent mehr zahlen. Nur Ägypten wird mit minus 9,5 Prozent deutlich günstiger. In Europa bleiben die Preiserhöhungen eher moderat mit der Ausnahme von Großbritannien, das neun Prozent zulegt. Mit einer Verteuerung um durchschnittlich fünf Prozent folgen Griechenland und Island.
Unter den neuen Angeboten sticht Birma hervor. Im Land der Pagoden gibt es sowohl eine neue Single-Reise bei me & more als auch eine Familienstudienreise. Ebenfalls neu im Programm ist eine Städtereise nach Athen „in den griechischen Alltag“. Erstmals im Wanderprogramm mit dabei sind La Réunion und Neuseeland.