Sie sieht tatsächlich so aus, als wäre ein Meteorit mitten in der Stadt gelandet – die marmorweiße Casa de Musica, die das Architektenteam um Rem Koohlhaas der Kulturhauptstadt von 2001 hingestellt hat. 2005 wurde der monolithische Betonkubus an der Avenida da Boavista in Porto eröffnet. Und das Konzerthaus mit der gewellten Glasfläche an der Stirnseite wird gut angenommen – auch der eher nüchterne Platz drumrum, auf dem sich Portos Jugend gerne trifft.
Der Rem-Koolhaas-Klotz mit der hervorragenden Akustik ist nicht der einzige Architekturstreich, den sich die portugiesische Stadt am Douro anlässlich des Kulturhauptstadtjahres geleistet hat. Schon zwei Jahre vorher wurde das Museum für zeitgenössisches Kunst eingeweiht. Den eher minimalistisch wirkenden Bau im wunderschönen Park von Serralves hat Portos renommierter Architekt Alvaro Siza Vieira als „Dialog mit der Natur“ geplant. Claes Oldenburg hat die gigantische Schaufel am Eingang beigesteuert. Denn dieser 18 Hektar große Park mit dem rosaroten Herrenhaus im modernistischen Stil – auch es versteht sich als Bühne zur Natur – ist vieles in einem: sorgsam gepflegte Gartenarchitektur im französischen Stil mit Wasserspielen und Wegen mit rosa Sand, englisch-inspirierte Gartenlandschaft mit alten Bäumen, Architektur- und Kunstmuseum und – Bauernhof. Hier sollen die Stadtkinder ein Stück Natur mit Schafen und Kühen kennenlernen und erfahren, dass die Mittel zum Leben nicht ohne harte Arbeit zu haben sind.
40 Jahre Interrail: Auch Senioren springen auf den Zug auf
Man schrieb das Jahr 1972, als die Bundesbahn eine glänzende Idee zum 50. Geburtstag des deutschen Eisenbahnverbands hatte – ein günstiges Bahnticket für junge Leute unter 21, mit dem sie einen ganzen Monat lang durch 21 europäische Länder reisen konnten. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden, schon im ersten Jahr genossen 85 000 Jugendliche die neue, die grenzenlose Freiheit buchstäblich in vollen Zügen.
Zum Welttheatertag: Die ganze Welt ist Bühne
Die ganze Welt ist Bühne, sagte der große Shakespeare. Seit der Antike ist es das Theater, das der Welt eine Bühne gibt. In unterschiedlichsten Formen. Am Anfang war die Arena, wo auch heute noch gern Theater gespielt wird.
Globe copyright VisitBritain
Abgelöst wurde sie vom halbkreisförmigen Theater, bei dem die Schauspieler auf einer erhöhten Fläche und vor einer Art Wand agieren wie in Shakespeares berühmten Globe Theatre. Und schließlich fanden auch die sozialen Unterschiede Eingang ins Theater mit Logenplätzen. Nur, um im 20. Jahrhundert wieder aufgelöst zu werden. In visionären Projekten wie dem Totaltheater von Walter Gropius rückten Schau- und Spielraum wieder zusammen.
Theaterbauten sind auch immer ein Spiegel ihrer Zeit. Wir laden Sie ein zu einer Reise um die Welt zu berühmten und spektakulären Häusern, zu barocken Pracht- und minimalistischen Funktionsbauten, zum Theater im Regenwald und auf dem Wasser. Lassen Sie sich verführen!
Fügen Info
Anreise: Mit dem Auto am schnellsten über die Autobahn Kufstein, Wörgl. Abfahrt Zillertal bei Wiesing. Mit der Bahn bis Jenbach. Umsteigen in die Zillertalbahn bis zum Bahnhof Fügen.
Im musikalischen Tal: Hochfügen – Pisten, Pionieren und viel Sangesfreude
Foto: Nina Winkler
Es schneit, als wolle der Himmel den ganzen Schnee dieses Winters auf einmal über dem Zillertal ausschütten. Meterhoch liegt die weiße Pracht. Häuser und Autos tragen fluffige Schneemützen, und der Schneepflug muss ganze Arbeit leisten, um die Panoramastraße von Fügen zum Skigebiet in Hochfügen befahrbar zu machen. Denn dahin wollen die Skifahrer und Snowboarder und wir mit ihnen. Hinauf auf 2500 Meter Höhe, wo die die Hänge weit sind, die Pisten abwechslungsreich und der Schnee leicht wie Puderzucker. Dahin, wo die Lifte surren und der Blick weit über die weißen Gipfel des Zillertals schweift.
Hochpustertal Info
Anreisen: Entweder über die Brennerautobahn und dann durchs lange Pustertal. Oder über die Tauernautobahn samt Felbertauerntunnel nach Lienz und weiter ins Pustertal.
Übernachten: Natürlich gibt es sowohl auf der österreichischen als auch auf der Südtiroler Seite jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel. Besonders schön und traditionell wohnt man im Strasserwirt in Strassen, einem Haus mit Haubenküche. ÜF im DZ ab 60 Euro, Genießer-Kulinarium mit Nachmittagsjause und Haubenmenü ab 72 Euro, jeweils ab drei Nächten: www.strasserwirt.com
Neu umgebaut präsentiert sich in Bad Moos direkt am Lift das Sport- und Kurhotel Bad Moos mit eigener Quelle und ausgezeichneter Küche. HP im DZ pro Person ab 128 Euro, bei einem Mindestaufenthalt von vier Nächten: www.badmoos.it/de
Hochpustertal: Die Zukunft ist grenzenlos
Touristisch hat alles schon vor 140 Jahren begonnen, damals, als die Südbahnlinie Wien mit Triest verband und durchs Pustertal noch keine Grenze verlief. Die kam später, nach dem ersten Weltkrieg, als Südtirol von Osttirol getrennt wurde. Und in vielen Köpfen besteht sie heute noch, obwohl es schon lange keine Grenzstationen mehr gibt und die Südtiroler Pustertaler mit den Osttiroler Pustertalern in Sachen Tourismus gut zusammenarbeiten.
Eine Straße für die Kaiserin
2012 würde Sisi ihren 175. Geburtstag feiern können. Das Schicksal der schönen österreichischen Kaiserin, die 1898 durch die Hände des italienischen Anarchisten Luigi Lucheni starb, bewegt bis heute die Menschen.
Otto Dix in Gera
„Entweder ich werde berühmt oder berüchtigt“, schrieb Otto Dix einmal. Er wurde beides. Und er hatte – wie Bert Brecht in Augsburg – Zeit seines Lebens ein gespaltenes Verhältnis zu seiner Vaterstadt Gera. Der Jahrhundertmaler war ein Unangepasster und er blieb ein Suchender – auch in der Kunst. Den Nazis waren seine gesellschaftskritischen Bilder im Stil der Neuen Sachlichkeit ein Dorn im Auge, den Kommunisten blieb er suspekt, der Kunstkritik hatte der späte Dix nichts mehr zu sagen.
Wohin in Ägypten?
Der arabische Frühling hat in Ägypten große Hoffnungen geweckt, den Tourismus aber empfindlich getroffen. Auch die Wahlen ändern daran nichts. Immer wieder neu aufflammende Demonstrationen halten viele Touristen davon ab, eine Reise nach Ägypten zu buchen. Doch wer jetzt nach Ägypten reist, hat die Chance, die Sehenswürdigkeiten am Nil und die Tempel von Abu Simbel ohne störende Menschenmassen bewundern zu können. Auch die Bade- und Tauchziele am Roten Meer sind nicht überfüllt. Was Kairo und die Pyramiden angeht, sollte man sich vorher gründlich informieren.