Die Metropolen dieser Welt sind längst vermessen, jeder Winkel ist schon beschrieben, jeder „Geheimtipp“ zigmal reproduziert, jede Sehenswürdigkeit digital abrufbar. Was also kann ein gedruckter Reiseführer Neues beitragen? Merian porträts versucht darauf eine Antwort und will das Flair weltberühmter Städte durch berühmte Bürger einfangen. Keine leichte Aufgabe für die Autoren, die in 20 „Biographien“ Stadtgeschichte erzählen sollen, von den Anfängen bis zur Gegenwart. Und das auf knappen 170 Seiten inklusive Zeitrahmen, Orientierungskarte und Register.
Appetitkiller: Tom Hillenbrands „Rotes Gold“
Angriff aus dem Dunkel der Geschichte: Jessica Durlachers „Der Sohn“
Sara trauert um ihren Vater, der die Familie zusammen gehalten, sie und ihre Schwester auf seine autoritäre Art beschützt hat. Er, der immer so Vorsichtige, ist nach einem Sturz gestorben. Jetzt fehlt der Familie der Halt, seine scheinbar unerschütterliche Sicherheit.
Südtirol: Erfolg ist kein Hexenwerk
Rätselhaft waren sie für unsere Vorfahren, die bleichen Berge der Dolomiten, die im Abendlicht erröten konnten wie ein Rosengarten. An Hexen und Zauberer dachten da die Altvorderen, an Riesen und Zwerge, Wassernixen und Feen. Und wer heute in den rätselhaft schimmernden Karersee blickt, in dem der Latemar Kopf steht, wird mit der Sage um die kapriziöse Wasserfee konfrontiert, die sich dem verliebten Hexenmeister von Masaré trotz all seiner Mühen verweigerte. Am Ende schleuderte der Abgewiesene wutentbrannt einen Regenbogen in den See. Daher die schillernden Farben des Lec de Ergobanda, des Regenbogensees. Wer genau hinschaut, sieht sogar die Nixe im grünblauen Wasser.
Solche Geschichten erzählen die Südtiroler immer noch gerne, auch wenn sie nicht mehr an Zauberei glauben. Dass es der autonomen Provinz wirtschaftlich so gut geht, hat auch nichts mit Hexenwerk zu tun, sondern mit viel Fleiß und harter Arbeit.
Lektion in Geschichte: Mario Vargas Llosas „Der Traum des Kelten“
Dass ausgerechnet der Peruaner Mario Vargas Llosa einem irischenNationalhelden einen historischen Roman widmet, mag auf den ersten Blick erstaunen. Wer aber genau hinhört in diesem Hörbuch „Der Traum des Kelten“, erkennt schnell, dass Vargas Llosa hier etwas Allgemeingültiges geschaffen hat, das man gemeinhin als Weltliteratur bezeichnet.
Mallorca Info
Anreisen: Viele Airlines fliegen nach Mallorca z.B. Air Berlin, Tuifly, Condor. Die Preise sind entsprechend günstig, wenn man frühzeitig bucht. Aktuelle Informationen im Reisebüro oder im Internet z.B. unter http://www.fluege.de oder http://www.swoodoo.com
Wohnen: Auf der Insel hat man die Qual der Wahl. Es gibt viele gute Hotels, auch Fincas. Das Hotel BonSol liegt günstig nahe Palma hoch über dem Meer an der Küste von Illetes. Halbpension im Doppelzimmer pro Person ab 138 Euro in der Hauptsaison: http://www.hotelbonsol.es
Mallorca: Eine Insel für alle
Auf den Sträßlein durchs Inselinnere muss man auf alles gefasst sein: rasende Radfahrer aller Altersgruppen in Papageienbunt, Motorradfahrer in schwarzer Einheitskluft, Wanderer mit Kind und Kegel, Busse und Wohnmobile. Mallorca scheint von Touristen überschwemmt. Doch Hotelier Martin Xamena schüttelt bekümmert den Kopf. Nein, voll ist sein Hotel jetzt im Vorsommer nicht. Trotz der vielen Stammgäste und obwohl es die schönste Zeit auf der Insel ist. Der Duft von Kräutern und Zistrosen liegt in der Luft, begleitet von einem Hauch von Jasmin und Zitrone. Die Wiesen stehen in voller Blüte, blau ist das Meer, grün die Landschaft. Die sommerliche Hitze hat Mallorca noch nicht im Würgegriff.
Info Bahnland Tirol
Anreisen: Der Bahnhof Innsbruck liegt mitten in der Stadt und ist von Bayern aus sieben Mal täglich erreichbar, von Berlin aus ein Mal. In zwei Eurocity-Zügen ist die Fahrradmitnahmemöglich. Mit dem Europa-Spezial können Urlauber aus Deutschland ab 39 Euro nach Österreich reisen (2. Klasse), Kinder bis 15 fahren kostenlos, wenn sie von einem Eltern- oder Großelternteil begleitet werden.
Mal beschaulich, mal futuristisch, mal nostalgisch: Zügig und umweltfreundlich rund um Innsbruck
Wo gibt’s denn sowas? Einen Berg mit Straßenbahnanschluss hat wohl nur Innsbruck zu bieten. Die Tiroler Landeshauptstadt ist buchstäblich obenauf, wenn es um den öffentlichen Nahverkehr geht. Der Bahnhof mit Anschluss ans internationale Schienennetz mittendrin in der Stadt und gleich nebenan die Abfahrt der Stubaitalbahn. Nicht weit vom Zentrum die Standseilbahn der Hungerburgbahn, von Stararchitektin Zaha Hadid spektakulär ins malerische Stadtbild nahe dem berühmten Goldenen Dachl gesetzt. Wer an der Bergstation in die Gondelbahn umsteigt, ist im Nu im hochalpinen Gelände.
Aufleben auf der Alm: Karin Michalkes „Auch unter Kühen gibt es Zicken“
„Man kommt halt nicht mehr so runter ins Tal wie man hinaufgegangen ist auf die Alm.“ Das ist die wichtigste Erfahrung, die Karin Michalke schon in ihrem ersten Almsommer gemacht hat. Viele andere werden folgen, an denen sie die Leser teilhaben lässt. „Auch unter Kühen gibt es Zicken“ ist eine davon und zugleich der Titel ihres – nicht immer nur wahrheitsgetreuen – Erlebnisberichts über „Das wahre Leben auf der Alm“.