„Manchmal muss man ein kleines bisschen sterben, um wieder ein wenig mehr zu leben.“Der das sagt, ist gerade mal 20 und hat ein versautes Jahr hinter sich. Jesper Lier ist der „Spinner“ in Benedict Wells‘ gleichnamigem Buch. Der junge Autor, Jahrgang 1984, hatte sich mit seinem Erstling „Becks letzter Sommer“ in die Literaturseiten der Medien geschrieben. „Spinner“ ist der Vorgänger, der erste Versuch eines 19-Jährigen und ein wunderbares Buch über die Angst vor dem Erwachsenwerden.
Rundenausflug: Heute Augsburg
Schöner hätte sich Augsburg gar nicht präsentierten können wie an diesem Samstag, als die Münchner Touristische Runde in die Fuggerstadt kam, um in Begleitung von Regio-Chef Götz Beck auf den Spuren der Fugger durch die Stadt zu spazieren. Das Wetter war sonnig, aber nicht zu heiß, die Stadt noch in Ferienlaune.
Nürnberg auf Abwegen
Sie ist dunkelhaarig, hübsch und munter und sie trägt ein Gewand, das sich im Sommer auf den vielen Mittelalterfesten sehen lassen könnte. Anna hat sich als Hübschlerin verkleidet, so nannte man vor 500 Jahren die leichten Mädchen. Im wahren Leben ist die Tochter eines Griechen und einer Deutschen Stadtführerin in Nürnberg. Und weil „Leute unterhalten werden wollen“, hat sich die 45-Jährige, die eigentlich Vor- und Frühgeschichte studiert hat, in die Rolle einer Mittelalter-Dirne eingelebt.
Alles andere als Blumenkinder: Henning Mankells „Daisy Sisters“
Das Titelbild mit den zwei unbeschwerten Mädchen auf einer Wiese trügt ebenso wie der Titel „Daisy Sisters“, der so unbeschwert daher kommt. Dieser Roman des Wallander-Schöpfers Henning Mankell beschreibt alles andere als ein unbeschwertes Mädchen-Abenteuer in Blumenkinder-Manier. Dafür wäre der eher schwermütige Mankell wohl auch der falsche Autor. Allzu rasch werden die beiden Gänseblümchen (Daisys) geknickt, welken die Blütenträume der Mädchen, die sich so viel von ihrem Leben erwartet haben.
Europa für eine Handvoll Pennys: Tom Chesshyres „Lost in Paderborn“
Der Titel ist eigentlich irreführend, denn wirklich verloren hat sich der britische Reisejournalist Tom Chesshyre in Paderborn nie gefühlt, höchstens in der Sauna unter lauter nackten Deutschen. Seine Idee, die – eher unbekannteren – Ziele der Billigfluglinien in Europa zu bereisen, hat ihn an Orte gebracht, die er aufregend fand wie Estlands Hauptstadt Tallinn, einladend wie das bulgarische Bourgas, heiß wie Sloweniens Hauptstadt Ljubljana aber auch abweisend wie das tschechische Brno, wo er sich nur grässlich fühlt.
Caracas und das Erbe Bolivars
Die Stadt ist lebendig, ein wimmelnder Organismus, der nie zur Ruhe zu kommen scheint und immer wieder neue Auswüchse gebiert. Drei Millionen Menschen leben in Caracas oder doch eher fünf Millionen, rechnet man die Barrios mit, jene Slums, die an den Bergen hochkriechen wie ein bunter Flickenteppich. Wer zählt schon die Kinder, die hier geboren werden und die Toten, die Bandenkriege oder die mangelnde Hygiene fordern? Wer nicht dort wohnt, kommt auch nicht dorthin. Es sei denn, er ist lebensmüde. Denn die Gangs schießen scharf und die meisten Bewohner sind bewaffnet.
Hamlet mit Hunden: David Wroblewskis „Die Geschichte des Edgar Sawtelle“
Dass er Shakespeares Dramen liebt, hat David Wroblewski in einem Interview gesagt. Aufmerksame Leser erkennen diese Vorliebe im Debütroman „Die Geschichte des Edgar Sawtelle“, vordergründig die Geschichte eines Jungen und seines Hundes, hintergründig aber ein Drama von Shakespearescher Wucht.
Das Leben muss nicht perfekt sein: Amalia Rosenblums „Der schönste Hundesommer der Welt“
Johnny und Artur sind beste Freunde, Hunde-Freunde. Sie haben viel zusammen erlebt, ja sogar gemeinsam eine Ausgrabung veranlasst. Doch das Leben bleibt nicht stehen, es verändert sich ständig und so begleitet Artur seine Familie in die Stadt und lässt Johnny im Dorf zurück, allein und todunglücklich.
Fränkische Schweiz: Wandern mit Durst
Die Gegend ist rekordverdächtig. Mit der größten Brauereidichte weltweit steht die Fränkische Schweiz ganz oben in der Gunst der Bierliebhaber. Man muss aber nicht unbedingt ein Bierdimpfel sein, um Geschmack an einer Bierwanderung zu finden. Denn neben sechs Brauereien hat der 16 Kilometer lange Wanderweg durch Wälder, Wiesen und Dörfer viel Natur und Kultur zu bieten.
Korsika: Tanz auf den Bergen
Die Räder sind auf dem neuesten Stand und Stefan, der Guide, durchtrainiert und ortskundig. Einer Radtour in die nordkorsischen Berge steht also nichts im Weg. Höchstens das Wetter. Denn das kann auf Korsika so launisch sein, dass alljährlich Menschen in den Bergen erfrieren. Im Hochsommer. 50 Zweitausender prägen das Inselprofil, mit 2706 Metern ist der Monte Cinto der höchste unter den Bergriesen. Aber auch der Monte Padro mit 2400 Metern Höhe ist ein imposanter Klotz. Er prägt das Gesicht der Insel im Nordosten und überragt das Hochtal der Giusanni.
lilo
Grazyna Kotlubei
lilo
Wolfgang Jandl
Max