Bald schon beginnt in Deutschland die Ferienzeit. Dann reisen wieder viele Familien mit dem Auto in die Berge oder an die Küste. Doch auf dem Weg in den Urlaub ist die Freiheit keineswegs grenzenlos. Es gibt zwar keine Schranken mehr, aber Mautstationen. Mal wird die Maut nach gefahrener Strecke abgerechnet, mal sollte eine gültige Vignette an der Frontscheibe kleben, mal warten komplexe SMS- und Vorab-Bezahlsysteme oder e-Maut auf die Autofahrer. weg.de hat eine Übersicht der Autobahngebühren und Bezahlweisen für 15 Nationen erstellt. Hier die wichtigsten Infos:
Tschechien: Vignettenpflicht
Autobahnen sind in Tschechien mit einem D gefolgt von einer Nummer, Schnellstraßen mit einem R gekennzeichnet – beide sind kosten Maut. Eine Zehn-Tage-Vignette kostet etwa zwölf Euro, relativ günstig ist die Monatsvignette mit 18 Euro. Reisende erhalten die Vignetten bei Automobilclubs in Deutschland und Österreich, bei Online-Anbietern sowie an grenznahen deutschen und tschechischen Tankstellen. Wichtig zu wissen: Sowohl auf dem Quittungsteil als auch auf dem Aufkleber muss das Fahrzeugkennzeichen eingetragen werden, bevor es unten rechts auf der Beifahrerseite an die Windschutzscheibe geklebt wird.
Österreich: „Pickerl“
Österreich fühlt sich oft als Durchfahrtsland, auf seinen Autobahnen brettern die Urlauber gerne gen Süden. Umsonst ist das nicht. Mit dem „Pickerl”, wie die Vignette in Österreich genannt wird, fahren Reisende für 9,20 Euro zehn Tage lang auf Autobahnen des Alpenstaats. Kauft man sie im Laden oder im ADAC Shop, ist die Vignette sofort gültig, beim Online-Kauf beginnt die Gültigkeit erst nach 18 Tagen, bedingt durch das 14-Tage-Rücktrittsrecht. Eine Ausnahme ist die Brennerautobahn mit der Europabrücke, wofür eine zusätzliche Gebühr fällig wird. Die einfache Fahrt kostet für Pkw, Motorräder und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht ab der Auffahrt Innsbruck-Süd bis zur italienischen Grenze 9,50 Euro.
Frankreich: Gebühren für Autobahnen
Lediglich mit blauen Straßenschildern gekennzeichnete Autobahnen sind in Frankreich gebührenpflichtig. Die Höhe der Autobahngebühr, französisch péage, ist abhängig von der der festen Höhe des Fahrzeugs, abnehmbare Aufbauten wie Dachboxen zählen nicht. Pkw und Wohnmobile mit bis zu zwei Metern Gesamthöhe werden in Klasse eins eingeordnet, mit zwei bis drei Metern Höhe in Klasse zwei. In Frankreich gibt es keine Vignetten zu kaufen, die Berechnung der Gebühr erfolgt immer nach der gefahrenen Strecke und ist an den Mautstationen, die sich an jeder Abfahrt befinden, zu entrichten. Bezahlt werden kann die Maut in bar oder per Kreditkarte, jedoch nicht mit EC-Karte.
Schweiz: Teure Jahresvignette
Das wohl einfachste europäische System für die Autobahngebühr hat die Schweiz: Alle Autobahnen und Nationalstraßen kosten Maut, und es gibt nur eine Jahresvignette für 40 Franken, die jeweils vom ersten Dezember eines Jahres bis zum 31. Januar des Folgejahres gültig ist. Reisende erhalten die Vignette an Tankstellen, online oder bei Automobilclubs.
Slowenien: Gebühren auch für Schnellstraßen
Autobahnen (A) und Schnellstraßen (H) sind in Slowenien generell gebührenpflichtig. Für Pkw bis 1,3 Metern Höhe an der Vorderachse und Wohnmobile unter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht gilt die gleiche Maut: Eine Sieben-Tage-Vignette kostet 15 Euro, eine Monats-Vignette 30 Euro. Urlauber erhalten diese an grenznahen Tankstellen und bei großen Automobilclubs. Die Vignette ist oben links an der Frontscheibe zu befestigen, außerhalb eines Tönungsstreifens.
Kroatien: Autobahn-Ticket
Lediglich für die Autobahn fallen in Kroatien Mautgebühren an. Urlauber benötigen hierfür jedoch keine Vignette, sondern ziehen ein Ticket beim Auffahren auf die Autobahn und bezahlen dieses bei der Abfahrt. Bezahlen können Urlauber entweder in bar, per EC-Karte oder Kreditkarte.
Italien: Streckenabhängige Maut
Pedaggio heißt die Autobahngebühr in Italien, auch sie ist streckenabhängig. Nur die mit blauem Schild gekennzeichneten Autobahnen sind gebührenpflichtig. Pkw bis 1,3 Metern Gesamthöhe an der Vorderachse und zwei Achsen zahlen die geringste Gebühr, gefolgt von Pkw mit mehr als 1,3 Metern Gesamthöhe und zwei Achsen. Das zulässige Gesamtgewicht spielt keine Rolle. Die Zahlung der Gebühren beim Verlassen der Autobahn erfolgt entweder in bar oder per Kreditkarte. Achtung: Die Nutzung der EC-Karte ist nicht möglich.
Mehr Infos zur Maut auch in Griechenland, Ungarn, Portugal, Slowakei und Spanien unter https://www.weg.de/reisemagazin/artikel/autobahngebuehren-in-europa/