Joyce, der Lord Mayor und der König der Rothaarigen

Schon toll, was man an so einem Tag in Dublin alles erleben kann. Zuerst der Spaziergang in die irische Literaturgeschichte mit Derek und Colm, zwei versierten Schauspielern, die sich in 25 Jahren zu Literaturexperten gemausert haben. So lange begleiten sie schon Literaturinteressierte auf einem Literary Pub Crawl. Für uns gaben sie Wladimir und Estragon aus "Warten auf Godot" mehr als bühnenreif, Colm ist ein Sänger von Gottes Gnaden und Dereks Mimik würde auch einem Stummfilm Ehre machen. Natürlich widmete er sich leidenschaftlich dem Sohn der Stadt, der nichts mehr von ihr wissen wollte: James Joyce und zitierte ausführlich aus Ulysses. Aber auch die anderen renommierten Autoren – und davon hat Dublin jede Menge – kamen nicht zu kurz auf diesem Spaziergang durch die Stadt bis hin zum Rathaus, wo der Lord Mayor Naoise O Muiri persönlich empfing. Gerade einmal für ein Jahr hat er das Amt innen, viel zu kurz, wie der freundliche Herr mit der übergroßen Kette, zugab. Er reiht sich als 343. Lord Mayor in die Galerie der Lord Mayors ein. Im zweiten halben Jahr seiner Amtszeit würde er allerdings noch gerne Weichen für die Zukunft der wichtigsten Wirtschaftsregion Irlands stellen. Ob er wirklich dazu kommt, weiß er selbst nicht. Dafür ist der "König der Rothaarigen", Alan Hayes, umso selbstbewusster. am 25. August will er im Rahmen des Gathering Ireland Jahres seine Untertanen, die Rothaarigen, um sich versammeln. Mit mindestens 1000 Besuchern rechnet er auf der "Red Haired Convention" – vor allem aus Schottland, dem Land mit der "größten Rothaardichte der Welt". 

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