Rätselhaft waren sie für unsere Vorfahren, die bleichen Berge der Dolomiten, die im Abendlicht erröten konnten wie ein Rosengarten. An Hexen und Zauberer dachten da die Altvorderen, an Riesen und Zwerge, Wassernixen und Feen. Und wer heute in den rätselhaft schimmernden Karersee blickt, in dem der Latemar Kopf steht, wird mit der Sage um die kapriziöse Wasserfee konfrontiert, die sich dem verliebten Hexenmeister von Masaré trotz all seiner Mühen verweigerte. Am Ende schleuderte der Abgewiesene wutentbrannt einen Regenbogen in den See. Daher die schillernden Farben des Lec de Ergobanda, des Regenbogensees. Wer genau hinschaut, sieht sogar die Nixe im grünblauen Wasser.
Solche Geschichten erzählen die Südtiroler immer noch gerne, auch wenn sie nicht mehr an Zauberei glauben. Dass es der autonomen Provinz wirtschaftlich so gut geht, hat auch nichts mit Hexenwerk zu tun, sondern mit viel Fleiß und harter Arbeit.
Info Bahnland Tirol
Anreisen: Der Bahnhof Innsbruck liegt mitten in der Stadt und ist von Bayern aus sieben Mal täglich erreichbar, von Berlin aus ein Mal. In zwei Eurocity-Zügen ist die Fahrradmitnahmemöglich. Mit dem Europa-Spezial können Urlauber aus Deutschland ab 39 Euro nach Österreich reisen (2. Klasse), Kinder bis 15 fahren kostenlos, wenn sie von einem Eltern- oder Großelternteil begleitet werden.
Mal beschaulich, mal futuristisch, mal nostalgisch: Zügig und umweltfreundlich rund um Innsbruck
Wo gibt’s denn sowas? Einen Berg mit Straßenbahnanschluss hat wohl nur Innsbruck zu bieten. Die Tiroler Landeshauptstadt ist buchstäblich obenauf, wenn es um den öffentlichen Nahverkehr geht. Der Bahnhof mit Anschluss ans internationale Schienennetz mittendrin in der Stadt und gleich nebenan die Abfahrt der Stubaitalbahn. Nicht weit vom Zentrum die Standseilbahn der Hungerburgbahn, von Stararchitektin Zaha Hadid spektakulär ins malerische Stadtbild nahe dem berühmten Goldenen Dachl gesetzt. Wer an der Bergstation in die Gondelbahn umsteigt, ist im Nu im hochalpinen Gelände.
Azoren Info
Anreise: z.B. mit Sata Internacional. Die Airline der Azoren fliegt zweimal pro Woche nonstop von Frankfurt nach Ponta Delgada (Sonntag und Mittwoch) und seit neuestem auch zweimal pro Woche ab München über Porto nach Ponta Delgada (Samstag und Dienstag). Preis je nach Saison ab 195 Euro für Hin- und Rückflug: http://www.sata.pt
Porto Info
Anreisen: Ryanair fliegt von Memmingen nach Porto, die azoreanische Airline Sata ab München, airberlin ab Stuttgart, Lufthansa ab Frankfurt. Nähere Infos und Preise im Reisebüro. Vom Flughafen fährt eine Metro für 1,80 Euro ins Zentrum.
Wohnen: Man kann in Porto relativ günstig übernachten, beispielsweise in einem B&B (ca 40 bis 50 Euro/Zimmer: http://www.budgetplaces.com/porto/. Wir waren im eleganten Sheraton, DZ ohne Frühstück ab 119 Euro: http://www.sheratonporto.com Selbst im luxuriösen Hotel Infante de Sagres kann man je nach Saison ein Zimmer mit Frühstück ab 135 Euro bekommen: http:/www.hotelinfantesagres.pt
Die Unbesiegbare: Porto
Sie sieht tatsächlich so aus, als wäre ein Meteorit mitten in der Stadt gelandet – die marmorweiße Casa de Musica, die das Architektenteam um Rem Koohlhaas der Kulturhauptstadt von 2001 hingestellt hat. 2005 wurde der monolithische Betonkubus an der Avenida da Boavista in Porto eröffnet. Und das Konzerthaus mit der gewellten Glasfläche an der Stirnseite wird gut angenommen – auch der eher nüchterne Platz drumrum, auf dem sich Portos Jugend gerne trifft.
Der Rem-Koolhaas-Klotz mit der hervorragenden Akustik ist nicht der einzige Architekturstreich, den sich die portugiesische Stadt am Douro anlässlich des Kulturhauptstadtjahres geleistet hat. Schon zwei Jahre vorher wurde das Museum für zeitgenössisches Kunst eingeweiht. Den eher minimalistisch wirkenden Bau im wunderschönen Park von Serralves hat Portos renommierter Architekt Alvaro Siza Vieira als „Dialog mit der Natur“ geplant. Claes Oldenburg hat die gigantische Schaufel am Eingang beigesteuert. Denn dieser 18 Hektar große Park mit dem rosaroten Herrenhaus im modernistischen Stil – auch es versteht sich als Bühne zur Natur – ist vieles in einem: sorgsam gepflegte Gartenarchitektur im französischen Stil mit Wasserspielen und Wegen mit rosa Sand, englisch-inspirierte Gartenlandschaft mit alten Bäumen, Architektur- und Kunstmuseum und – Bauernhof. Hier sollen die Stadtkinder ein Stück Natur mit Schafen und Kühen kennenlernen und erfahren, dass die Mittel zum Leben nicht ohne harte Arbeit zu haben sind.
40 Jahre Interrail: Auch Senioren springen auf den Zug auf
Man schrieb das Jahr 1972, als die Bundesbahn eine glänzende Idee zum 50. Geburtstag des deutschen Eisenbahnverbands hatte – ein günstiges Bahnticket für junge Leute unter 21, mit dem sie einen ganzen Monat lang durch 21 europäische Länder reisen konnten. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden, schon im ersten Jahr genossen 85 000 Jugendliche die neue, die grenzenlose Freiheit buchstäblich in vollen Zügen.
Fügen Info
Anreise: Mit dem Auto am schnellsten über die Autobahn Kufstein, Wörgl. Abfahrt Zillertal bei Wiesing. Mit der Bahn bis Jenbach. Umsteigen in die Zillertalbahn bis zum Bahnhof Fügen.
Im musikalischen Tal: Hochfügen – Pisten, Pionieren und viel Sangesfreude
Foto: Nina Winkler
Es schneit, als wolle der Himmel den ganzen Schnee dieses Winters auf einmal über dem Zillertal ausschütten. Meterhoch liegt die weiße Pracht. Häuser und Autos tragen fluffige Schneemützen, und der Schneepflug muss ganze Arbeit leisten, um die Panoramastraße von Fügen zum Skigebiet in Hochfügen befahrbar zu machen. Denn dahin wollen die Skifahrer und Snowboarder und wir mit ihnen. Hinauf auf 2500 Meter Höhe, wo die die Hänge weit sind, die Pisten abwechslungsreich und der Schnee leicht wie Puderzucker. Dahin, wo die Lifte surren und der Blick weit über die weißen Gipfel des Zillertals schweift.
Hochpustertal Info
Anreisen: Entweder über die Brennerautobahn und dann durchs lange Pustertal. Oder über die Tauernautobahn samt Felbertauerntunnel nach Lienz und weiter ins Pustertal.
Übernachten: Natürlich gibt es sowohl auf der österreichischen als auch auf der Südtiroler Seite jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel. Besonders schön und traditionell wohnt man im Strasserwirt in Strassen, einem Haus mit Haubenküche. ÜF im DZ ab 60 Euro, Genießer-Kulinarium mit Nachmittagsjause und Haubenmenü ab 72 Euro, jeweils ab drei Nächten: www.strasserwirt.com
Neu umgebaut präsentiert sich in Bad Moos direkt am Lift das Sport- und Kurhotel Bad Moos mit eigener Quelle und ausgezeichneter Küche. HP im DZ pro Person ab 128 Euro, bei einem Mindestaufenthalt von vier Nächten: www.badmoos.it/de