Anreisen: Ryanair fliegt von Memmingen nach Porto, die azoreanische Airline Sata ab München, airberlin ab Stuttgart, Lufthansa ab Frankfurt. Nähere Infos und Preise im Reisebüro. Vom Flughafen fährt eine Metro für 1,80 Euro ins Zentrum.
Wohnen: Man kann in Porto relativ günstig übernachten, beispielsweise in einem B&B (ca 40 bis 50 Euro/Zimmer: http://www.budgetplaces.com/porto/. Wir waren im eleganten Sheraton, DZ ohne Frühstück ab 119 Euro: http://www.sheratonporto.com Selbst im luxuriösen Hotel Infante de Sagres kann man je nach Saison ein Zimmer mit Frühstück ab 135 Euro bekommen: http:/www.hotelinfantesagres.pt
Die Unbesiegbare: Porto
Sie sieht tatsächlich so aus, als wäre ein Meteorit mitten in der Stadt gelandet – die marmorweiße Casa de Musica, die das Architektenteam um Rem Koohlhaas der Kulturhauptstadt von 2001 hingestellt hat. 2005 wurde der monolithische Betonkubus an der Avenida da Boavista in Porto eröffnet. Und das Konzerthaus mit der gewellten Glasfläche an der Stirnseite wird gut angenommen – auch der eher nüchterne Platz drumrum, auf dem sich Portos Jugend gerne trifft.
Der Rem-Koolhaas-Klotz mit der hervorragenden Akustik ist nicht der einzige Architekturstreich, den sich die portugiesische Stadt am Douro anlässlich des Kulturhauptstadtjahres geleistet hat. Schon zwei Jahre vorher wurde das Museum für zeitgenössisches Kunst eingeweiht. Den eher minimalistisch wirkenden Bau im wunderschönen Park von Serralves hat Portos renommierter Architekt Alvaro Siza Vieira als „Dialog mit der Natur“ geplant. Claes Oldenburg hat die gigantische Schaufel am Eingang beigesteuert. Denn dieser 18 Hektar große Park mit dem rosaroten Herrenhaus im modernistischen Stil – auch es versteht sich als Bühne zur Natur – ist vieles in einem: sorgsam gepflegte Gartenarchitektur im französischen Stil mit Wasserspielen und Wegen mit rosa Sand, englisch-inspirierte Gartenlandschaft mit alten Bäumen, Architektur- und Kunstmuseum und – Bauernhof. Hier sollen die Stadtkinder ein Stück Natur mit Schafen und Kühen kennenlernen und erfahren, dass die Mittel zum Leben nicht ohne harte Arbeit zu haben sind.
Bollwerk der Tradition: Das Hotel National in Champéry
Man kann sich gut vorstellen, wie es vor gut 120 Jahren war, damals als das kleine Bergdorf Champéry sich dem Tourismus öffnete und die ersten Hotels entstanden. Das heutige Hotel National war eines davon und es steht bis heute wie ein majestätisches Relikt aus den Anfangszeiten des Bergtourismus. Eine historische Trutzburg mit schmiedeeisernen Balkonen, die den Blick auf die Felsnadeln der Dents du Midi und die schroffen Felsen der Dents blanches frei geben.
Verspielte Opulenz: Das Hotel Infante de Sagres in Porto
Wow, was für ein Hotel! Hinter der eher nüchternen Fassade tut sich eine Welt der verspielten Opulenz auf, in der sich barocke Lebenslust mit modernen Stilelemten ein Stelldichein gibt. Kein Wunder, dass das Hotel Infante de Sagres die erste Wahl für viele Promis und königliche Hoheiten in Porto war – und ist.
Am Abgrund: Wulf Dorns „Mein böses Herz“
Doro ist 15 und will versuchen ein neues Leben zu beginnen. Ihr altes geriet aus dem Gleichgewicht, nachdem sie ihren einjährigen Bruder tot in seinem Bettchen gefunden hatte. Dem Schock folgte ein Zusammenbruch. Doro fühlte sich von ihrem kleinen Bruder verfolgt, hatte Halluzinationen. Nach ihrer Entlassung aus der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie ist nichts mehr wie es war: Die Ehe der Eltern hatte den Schicksalsschlag nicht überstanden, in der Schule wurde sie als „Freak“ gemieden.
Hollywood-Spuk: V.K.Ludwigs „Ashby House“
„Vielleicht ist jedes Leben so: sich Zeit und Raum in den Rachen zu werfen.“
Man merkt dem Roman an, dass der Autor auch als Produzent tätig war und Ahnung vom Mediengeschäft Hat. V.K. Ludewigs Romandebüt „Ashby House“ ist – man kann es nicht anders sagen – rundum gelungen. Ein sorgfältig gemixter Cocktail aus Gothic Novel, Splatter und Parodie, der den Medien-Hype ebenso aufs Korn nimmt wie die den Stars entgeben gebrachte Heiligen-Verehrung.
40 Jahre Interrail: Auch Senioren springen auf den Zug auf
Man schrieb das Jahr 1972, als die Bundesbahn eine glänzende Idee zum 50. Geburtstag des deutschen Eisenbahnverbands hatte – ein günstiges Bahnticket für junge Leute unter 21, mit dem sie einen ganzen Monat lang durch 21 europäische Länder reisen konnten. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden, schon im ersten Jahr genossen 85 000 Jugendliche die neue, die grenzenlose Freiheit buchstäblich in vollen Zügen.
Der Wellenschlag der Geschichte: Bjarne Reuters „Das dunkle Lied des Todes“
„Ihr Wunsch war ganz einfach, nämlich, die anderen teilhaben zu lassen an einem Mysterium, das dermaßen abgefahren war, dass es den gesunden Menschenverstand bedrohte. Sie wollte alle mit diesen unerklärlichen Begebenheiten konfrontieren. Mit dem, was sie selbst nicht verstand. Das, was größer wirkte als alles, was ihr je begegnet war.“
Das Haus hat von Anfang an einen unbestimmten Sog auf sie ausgeübt: Die Lehrerin Eva Bergmann fühlt sich zu „Pemba“, das nach der Nachbarinsel Sansibars benannt ist, hingezogen, aber sie fühlt auch eine diffuse Angst bei der Begegnung mit dem Haus.
Griff nach den Sternen: Marc Deckerts „Die Kometenjäger“
„Ich hatte das Wort ’Jagd’ zu wörtlich genommen und dabei an eine
Eroberung, an ein stolzes Vordringen gedacht, aber es war im Grunde
genau das Gegenteil. Der Jäger näherte sich dem Himmel wie ein
Bedürftiger.“
Tom ist so ein Bedürftiger und er steckt Philip mit seiner Leidenschaft
an. Der ist zwar mit seinen knapp 30 Jahren ein gutes Stück älter als
der Sternengucker aber in seinem Leben auch nicht weiter gekommen. Er
hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser und eher aus Gewohnheit
an seiner Jugendliebe fest.
Pas de deux mit Hindernissen: Andrea de Carlos „Sie und Er“
Sie und Er begegnen sich – ausgerechnet – bei einem Unfall, bei dem Er keine gute Figur macht. Und doch: Clare spürt, dass dieser Daniel Deserti ebenso wie sie anders ist, keinem Standard entspricht. Ganz anders als ihr Freund Stefano, der sich so unauffällig lässig in der Mailänder Gesellschaft bewegt und der sie am liebsten auch zurecht stutzen würde, passend machen.
Max
lilo
lilo
Eduard Baudouin de Courtenay
Daria