Stürmische Höhen im Schwarzwald

Schon als Pimpf von zehn Jahren hatte Meinrad Schmiederer die Idee, am Dollenberg ein Hotel zu bauen. Heute, rund 50 Jahre, später blickt der Hotelier mit Stolz auf seine Lebensleistung. Der Sohn eines Tagelöhners hat es weit gebracht. Den Patron vom Renchtal nennen sie ihn, einen Titel, den der Vater einer sechsjährigen Tochter gerne hört. Meinrad Schmiederer gehört zu den Baden-Württembergern, die sich aus dem Nichts emporgearbeitet haben wie der Schraubenkönig Würth. Und wie dieser ist auch der Hotelier kein einfacher Mitbürger. 

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Kreuzfahrt für Anfänger: Ingrid Nolls „Über Bord“

Bei einer Kreuzfahrt kann so manches über Bord gehen, unabsichtlich der Fotoapparat beim Knipsen der schönsten Bilder. So harmlos ist die Sache nicht, wenn Ingrid Noll darüber schreibt. „Über Bord“ heißt ihr neuer Krimi und es gilt „nomen es omen“. Was hier über Bord geht, fehlt eigentlich keinem so recht. Wäre eigentlich eine perfekte Sache, so eine Art Seebestattung. Wenn, ja wenn da nicht der kleine Hinterhalt wäre, der bei der Grande Dame des deutschen Krimis immer wieder für Überraschungen sorgt. Und der kommt natürlich ganz am Ende, als Schlussakkord sozusagen. 

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Messner – Der Film

Als Legende wurde er in der gleichnamigen Reihe der ARD schon gefeiert, im Vilsmaier-Film „Nanga Parbat“ wurde sein Lebenstrauma, der Tod seines Bruders Günter, dramatisiert. Nun also ein ganzer Film über einen der außergewöhnlichsten Extrem-Bergsteiger und Grenzgänger unserer Zeit, über Reinhold Messner. Der Titel „Messner“ – und erst recht das Poster dazu – verraten schon, dass es sich hier um einen Monolithen handelt, der keiner Erklärung mehr bedarf. 

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Reisen ist kein Spaziergang durch ein SOS-Kinderdorf: Andreas Altmanns „Gebrauchsanweisung für die Welt“

Wer wenn nicht er, der Streuner, der unentwegt Reisende, konnte diese Gebrauchsanweisung schreiben? Auch wenn er sich gegen den Begriff wehrt, der ihm nicht so recht gefallen will. Lieber hätte Andreas Altmann einen „Leitfaden zum Bestaunen der Welt“ geschrieben und keinesfalls will er sein Buch als Anleitung verstanden wissen, die Welt zu gebrauchen. "Reisen ist kein Spaziergang durch ein SOS-Kinderdorf", schreibt er und dass er kein "Anstandsbuch" schreiben will, sondern eher "etwas loswerden über die Segnungen und Fallen eines Globus, auf dem wir leben". 

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Liebesopfer: Marie Lus „Legend – Fallender Himmel“

Sie sind die zwei Königskinder, die zueinander nicht kommen können: Day aus der Unterschicht und June aus einer der Oberschichtfamilien. Eine Verbindung gibt es zwischen ihnen, sie sind beide außergewöhnlich intelligent, klüger als alle anderen Menschen ihrer Welt. Doch zunächst sind sie erbitterte Feinde, so wie es die Republik will. Day ist aus der Not zum Helden des Untergrunds geworden. So, meint er, kann er seine Familie am besten unterstützen. Jane hat sich in den Dienst der Republik gestellt wie ihr großes Vorbild, ihr Bruder Metias.  

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Amsterdam Info

Anreise: Der Amsterdamer Flughafen Schiphol wird von den meisten Airlines angeflogen, natürlich auch von KLM. Von Schiphol Plaza fahren Shuttle- und Hotelbusse in die Stadt. Luxus-Hotels arrangieren auch einen privaten Limousinen-Transfer. Man kann auch mit dem Zug zum Hauptbahnhof fahren. 

Wer mit dem Zug anreist, ist am Zentralbahnhof schon fast im Zentrum. Von hier fahren auch die Straßenbahnen. 

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Amsterdam: Leben und leben lassen

Dieses legendäre Hotel hat eine etwas anrüchige Nachbarschaft. Aber so ist das halt in Amsterdam. Dem von der Accor-Hotelgruppe zur Legende erhobene Sofitel The Grand im ehemaligen Rathaus der Stadt, wo holländische Geschichte geschrieben wurde und sich der Hochadel ein Stelldichein gab, ist es auch kein bisschen peinlich, dass sich gleich nebenan im Rotlichtviertel die Frauen im Schaufenster ausstellen und aus den Coffee-Shops die Marihuana-Schwaden wabern. Im Gegenteil. Hier, wo das Leben braust, ist Amsterdam ganz bei sich. „Der Redlight District“, sagt Sebas van der Sangen, „ist der rote Teppich der Stadt“. Er muss es ja wissen, denn der ansehnliche Holländer mit dem blonden Lockenkopf vertritt das Amsterdamer Amt für Tourismus – und er ist ein begeisterter Amsterdamer.

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Eingeschlossen; Michael Northrops „Kälte“

Es fängt alles ganz harmlos an: Ein Schneesturm schneidet ein paar Schülern den Heimweg ab. Sie haben in der Schule Zuflucht gefunden. Der einzige Lehrer, der am Anfang noch dabei ist, verschwindet im alles umfassenden Weiß. Dann sind die Schüler auf sich allein gestellt und auf einander angewiesen. Was zunächst wie ein harmloses Abenteuer aussieht, entwickelt sich zu einer Katastrophe, weil der Schnee alles unter sich zu begraben droht.

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Tourismus verzeichnet Rekordzuwächse

Krise? Welche Krise? Im weltweiten Tourismus ist davon nichts zu spüren. Im Gegenteil: Laut der Welttourismusorganisation UNWTO wurden im ersten Halbjahr 2012 weltweit 467 Millionen international reisende Touristen registriert – ein Plus von fünf Prozent. Die Organisation rechnet damit, dass bis zum Jahresende die Schallmauer von einer Milliarde durchbrochen wird. 2011 waren es noch 990...

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Das Leben ist ein Karrussel: Ljudmila Ulitzkajas „Das grüne Zelt“

„Er war tot, der Tyrann. Ein Titan. Ein Wesen der archaischen Art aus der Unterwelt – furchteinflößend, mit hundert Armen, hundert Köpfen. Und Schnauzbart.“
Den Schatten, den Stalin auf Russland warf, wird das Land nicht mehr los, auch wenn es zwischendurch Licht sieht. Die Menschen sind an die Diktatur gewöhnt, die Mehrheit nimmt sie als gegeben hin, weil ihr Alltag von den Problemen des eigenen Überlebens ausgefüllt ist. Es gibt Rückzugsorte, die Freunde, da, wo vermeintliche Sicherheit herrscht. Ljudmila Ulitzkaja beschreibt in ihrem großen Roman „Das grüne Zelt“ eine solche lebenslange Freundschaft und zugleich ein halbes Jahrhuntert russische Geschichte.

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