Bayern virtuell. Auch das ermöglicht Corona. Museen, Zoos und Theater sind wegen der Pandemie zwar geschlossen, aber im Freistaat gibt es inzwischen viele digitale Angebote, mit denen man sich zu Hause informieren und vergnügen kann. Auf allen Kanälen – Web-Seiten, Facebook, Instagram und Twitter – werden virtuelle Besucher mit Führungen, Interviews, Rundgängen versorgt. Ein kleiner Überblick:
Wahnsinn Bayern
Mit „Dahoam auf Reisen“ lädt der Freistaat dazu ein, in das bayerische Lebensgefühl einzutauchen. In 100 Sekunden reist Comedian Harry G durch das weiß-blaue Reiseland. Sozusagen im Schnellvorlauf spurtet er durch Landschaften und Städte, besucht touristische Highlights wie die Zugspitze oder das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth, verrät Geheimtipps und macht auf seiner Reise Bekanntschaft mit Hüttenwirten, Sennern, Glasbläsern und anderen netten Bayern. Für Touristen, meint der Schnellreisende, sei Bayern „der Wahnsinn“. Also nix wie reinschauen: www.bayern.by/bayern-fuer-dahoam/virtuelle-reise/
Bayern virtuell auch für die Küche: In „Schmankerl für dahoam“ verrät Silvia Beyer von der Hündelekopfhütte das Rezept für ihre Kässpatzen, und Sternekoch Jockl Kaiser von Meyers Keller in Nördlingen erzählt aus der Geschichte des Traditionshauses und von seinen Visionen für die Zukunft. Und er nimmt die virtuellen Gäste sogar mit in seinen Culatello-Keller.
Außerdem gibt‘s noch den „hockdiher Bayern-Podcast“, in dem Bayern ganz persönliche Geschichten erzählen. So wie Wolfdietrich Graf von Hundt, Administrator der Fuggerschen Stiftungen, der die Geschichte der Fuggerei rekapituliert, der ältesten Sozialsiedlung der Welt in Augsburg.
Oder Peter Naumann aus dem Allgäu, der über das Bergwaldprojekt berichtet, über Biodiversität, Klimawandel und gutes Leben: www.bayern.by/traditionell-anders/hockdiher-podcast/
Tour durch Neuschwanstein
Auch einen Schlossbesuch muss sich in diesen Tagen niemand verkneifen – dank Bayern virtuell. Mit der Initiative „Bayern 3D – Heimat Digital“ hat das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat ein spannendes Digitalisierungsprojekt angestoßen, das sich jetzt ganz besonders anbietet. Zum Start wurden von vier ausgewählten Objekten der Bayerischen Schlösserverwaltung – Schloss Neuschwanstein, Schloss Linderhof, Kaiserburg Nürnberg, Königshaus am Schachen – digitale 3D-Modelle erstellt.
Es folgten Modelle der Stadtresidenz Landshut, der Neuen Residenz Bamberg und der Residenz Würzburg. Rund um die Uhr können Besucher die virtuellen Besucher sich in und um die Schlösser auf Entdeckungstour begeben: schloesser.bayern.de/deutsch/service/bayern3d/index.htm
Turmfalken und Bastelbögen
Eine Webcom macht es möglich, dass man den Turmfalken in der Nürnberger Kaiserburg ins Nest schauen kann. Einer der beiden Wanderfalken ist gerade beim Brüten: www.lebensraum-burg.de/Wanderfalke/Webcam
Und noch was für gelangweilte Kinder: Möchtegern-Könige und Ritter finden online Bastelbögen für Zeitreisen. So lässt sich – am besten mit Hilfe der Eltern – eine Krone nach Originalvorbild basteln. Oder etwas weniger kompliziert: ein Ritterhelm. Außerdem hat Maskottchen Leo spannende Puzzles, Memo-Spiele, Laubsägearbeiten und Malvorlagen auf Lager, die Farbe in den grauen Alltag bringen können: www.schloesser.bayern.de/deutsch/kinder/index.htm
Kunst ganz persönlich
Und dann bringt Bayern virtuell die Kunst ins Wohnzimmer. Wer immer schon mehr über ein Kunstwerk und den Künstler dahinter wissen wollte, der kann jetzt in der #Kunstminute der Münchner Pinakotheken 23 ausgewählte Meisterwerke neu kennen lernen. Kuratorinnen und Kuratoren geben ganz persönliche Einblicke in ihre Welt, ihren Arbeitsalltag und vermitteln ihre Begeisterung für die Kunst. Und die reicht von klassisch bis modern – von Rubens bis Neo Rauch, von Boticelli bis Klee: www.pinakothe.de/kunstminute
Besonders geeignet für zeitgenössische Rezeption ist das MUCA, das Museum of Urban and Contemporary Art in München, das als erstes seiner Art Street und Urban Art im Museum präsentiert. Auf MUCA Digital können sich Interessierte Videos anschauen, Podcasts und Musik hören und dabei Street Art von einer ganz anderen Seite kennenlernen: www.muca.eu/digital/
Österreich wird kreativ
Auch die Österreicher müssen sich in Corona-Zeiten mit virtuellen Kulturangeboten begnügen. „CREATIVE ONLINE – Österreichs Onlineguide zu Kunst und Kultur im Netz“ bietet nicht nur ihnen einen breiten Überblick über österreichische Film, Literatur, Musik und Kunst- und Kulturangebote, die man auch von zuhause ansehen kann. Und es kommen laufend neue dazu. Podcasts, Vortragsreihen, Archive unterschiedlichster Art sind dort genauso zu finden wie die Onlinechannels der Österreichischen Community TV- und Radiostationen mit ihren weitgehend unbekannten Onlineschätzen und selbstverständlich die Onlinekulturangebote des ORF: creativeaustria.at/creativeonline