To Do! Fair und visionär

 

Schon 1995 hat Studienkreis für Tourismus und Entwicklung den To Do! Wettbewerb für sozialverantwortlichen Tourismus ins Leben gerufen. Seither geht er jedes Jahr an Tourismus-Projekte, in deren Planung und Durchführung die Einheimischen einbezogen werden – und an deren wirtschaftlichen Nutzen sie teilhaben – diesmal an Projekte in Ecuador und Südafrika.

Mehr Verantwortung, weniger Overtourism

Eine intakte Natur ist für die indigenen Völker überlebensnotwendig.

Tourismus ist in letzter Zeit in Verruf geraten. Die Rede ist von Overtourism, davon, dass Massentourismus zerstörerisch ist. Zu reisen gilt heute als Grundrecht. Doch dabei sollten auch die Interessen der Menschen in den bereisten Gegenden berücksichtigt werden. Nur wenn er auf gegenseitigem Respekt beruht, kann der Tourismus zur Völkerverständigung beitragen. Nur wenn er rücksichtsvoll mit der Natur umgeht, bleibt er zukunftsfähig. Der To Do! Wettbewerb würdigt diese Art von Projekten.  Jahr für Jahr melden sich mehr Initiativen beim Studienkreis für Tourismus und Entwicklung für den Wettbewerb.

Die Bevölkerung hat Anteil an den Einnahmen

Fairer Tourismus kann diesen Kindern auch eine Zukunft sichern.

Die 34 Anmeldungen kamen diesmal aus 22 Ländern, überwiegend aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie alle hatten vorbildliche Initiativen für einen sozialverantwortlichen Tourismus ins Leben gerufen. Für preiswürdig fand die  To Do! Jury zwei Projekte in Ecuador und eines in Südafrika.
Alle drei beteiligen die einheimische Bevölkerung bei der Planung und Realisierung der touristischen Projekte. Das verhilft den Menschen vor Ort nicht nur zu Einkommen, es stärkt auch ihr Selbstbewusstsein. Davon konnte sich das Expertenteam überzeugen, das vom Studienkreis zur Begutachtung entsandt wurde. Und das sind die diesjährigen To Do! Preisträger:

Mitten durch die Natur: Tren Ecuador. (c) Studienkreis für Tourismus

„Tren Ecuador“: Das staatliche Unternehmen bietet seit 2010 eine viertägige „Schienen-Kreuzfahrt“ zwischen Guayaquil und Quito mit dem Ziel an, die lokalen Gemeinden entlang der Reisestrecke mit einzubeziehen und zu stärken. Das Konzept beinhaltet die Begegnung mit lokalen Kulturen – zum Beispiel in Cafés, Kunsthandwerkermärkten, Museen, etc. So konnten über 5000 Arbeitsplätze geschaffen werden. 180 Kleinstunternehmen stehen unter Vertrag und arbeiten nach den Richtlinien von „fair trade“ – inklusive umfassender Beratung und Training.
Info: www.trenecuador.com/

!Khwa ttu – ein Projekt mit und für die Bevölkerung. (c) Studienkreis für Tourismus und Entwicklung

„!Khwa ttu“ (Südafrika): Ziel der Organisation sind die Wiederherstellung und der Erhalt der San-Kultur, deren Lebensräume in den Ländern des südlichen Afrikas liegen. Sie verfolgt dabei drei Schwerpunkte: Zum einen fungiert sie als Restaurant mit diversen Übernachtungsmöglichkeiten als touristischer Anbieter. Zum anderen ist sie ein Berufsausbildungszentrum für junge San, um ihnen – nach Entwurzelung und Vertreibung – eine berufliche Perspektive zu bieten. Dritter Schwerpunkt sind der Einsatz für nachhaltige Naturprojekte und die Förderung kultureller Maßnahmen für den Erhalt der San-Kultur.
Info: www.khwattu.org

Viel Natur in Maquipucuna (c) Maquipucuna

„Maquipucuna“ (Ecuador): Das Projekt fördert den Schutz der Biodiversität durch behutsame Entwicklung und Ökotourismus. So wurden beispielsweise ein Naturschutzgebiet ausgewiesen, eine Eco-Lodge mit touristischen Aktivitäten aufgebaut und Jugendliche durch Ausbildungsprogramme in Umweltthemen geschult. Das Projekt befähigt zudem Gemeinden, eigene Ökotourismus- und Naturschutzprojekte zu errichten. So konnten durch Bio-Landwirtschaft und die faire Produktion von Lebensmitteln wirtschaftliche Alternativen für die lokale Bevölkerung entwickelt werden.
Info: www.maquipucuna.org

Preisverleihung im Rahmen der ITB

Die To! Do 2018 Preisverleihung findet im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse in Berlin statt. Alle Projekte haben Repräsentanten entsandt, um die Ehrungen entgegen zu nehmen. Die Festrede hält Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der UNESCO-Kommission.
Info: www.studienkreis.org

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