Istanbul: Türkei-Tourismus ins Mark getroffen

Der Selbstmordanschlag in Istanbuls Touristenzentrum Sultanahmed hat die Stadt mitten ins Herz getroffen. Da, wo mit Blauer Moschee und Hagia Sophia die wichtigsten Sehenswürdigkeiten stehen, wo sich die Geschichte des Christentums mit der des Islam trifft, hat ein IS-Terrorist zehn deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Für den Türkei-Tourismus dieser Saison könnte der Anschlag bittere Folgen haben wie das Beispiel Ägypten zeigt. Doch nicht nur die türkische Regierung hofft auf das „kurze Gedächtnis der Touristen“.

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Legenden und Klischees

„Reisen war in jeder Form schon immer ein Beitrag zur Globalisierung, am Ballermann der Pauschaltouristen wie auch auf dem Hippie-Trail der Globetrotter“, schreibt Detlef Fritz im Nachwort zu seinem Buch „Hippie Trails“, in dem er so manche Legende entzaubert und so manches Klischee festklopft. Die Tatsache, dass die frühen Rucksackreisenden, die Hippies und Globetrotter, den Weg für die Pauschaltouristen bereiteten, ist sattsam bekannt. Und dass die wenigsten der mit viel Naivität ausgestatteten Reisenden auf dem legendären Hippie-Trail von Istanbul nach Kabul das große Glück fanden, ebenfalls.

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Istanbul in Kürze

Wer vom Marmara Meer her nach Istanbul kommt, sieht zuallererst die Stadt der Moscheen: Blaue Moschee, Hagia Sophia, Süleyman Moschee. Noch beherrschen ihre Minarette den Himmel über der Stadt auf den sieben Hügeln, noch prägen ihre gerundeten, fast schon körperlichen Silhouetten das Bild von Istanbul. Doch schon lange wächst die Stadt über sich hinaus, schrauben sich gläserne Wolkenkratzer himmelwärts und stehlen den schlanken Minaretten die Schau. Istanbul, vormals Konstantinopel und noch früher Byzanz, heute eine 15- oder auch 17-Millionen-Metropole – niemand weiß das so genau – ist eine Stadt im Wandel, und das nicht erst seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010.

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Damaskus: Stadt der Märchen

„Das Cafe war ziemlich voll. Viele Touristen warteten und tranken Tee. Wir setzten uns in die Nähe des hohen Stuhls des Erzählers. Gegen sieben Uhr kam der Märchenerzähler. Er redete ziemlich laut und machte immer wieder lebhafte Bewegungen mit seinen Händen, um die Gefahr oder die Kämpfe zu betonen. Die Touristen knipsten ihn, und er wurde immer lauter und wilder. Das gefiel auch einigen Zuhörern und sie gaben zwischendurch lauthals ihre Kommentare. Der Kaffeehauserzähler berichtete von den Kämpfen zweier Sippen, und nach einer Weile stritten im Saal zwei Männer miteinander, weil jeder die Partei einer anderen Sippe ergriff… Die Geschichte wurde dort unterbrochen, wo sie am spannendsten war. Der Erzähler bat die Anwesenden am nächsten Tag wieder ins Kaffeehaus zu kommen, damit er ihnen erzählen konnte, was nun passiert.“ (Rafik Schami: Eine Hand voller Sterne)
Kaum zu glauben, dass der große syrische Erzähler seit Jahrzehnten nicht mehr in Damaskus war. Seit 40 Jahren genau. Was er beschreibt, haben wir gerade erst erlebt – vor einer Woche genau, im Kaffeehaus Al Nofara nahe der Omajjaden-Moschee. Nur ist der Erzähler wohl ein anderer als der vor 40 Jahren. Rasheed al Hallak, genannt Abu Shadi, ist der letzte Hakawati (Kaffeehauserzähler) des Mittleren Ostens – und er weiß, was von ihm erwartet wird, wenn er sich auf den Thron des Erzählers setzt und mit seiner Geschichte über Heldenmut und Liebesleid loslegt. Und ganz wie ein Märchen klingt auch, wie der ehemalige Drogist dazu kam, Märchenerzähler zu werden:

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Istanbul nach dem Kulturhauptstadtjahr: „Man wird sehen, was daraus wird“

Wer vom Marmara Meer her nach Istanbul kommt, sieht zuallererst die Stadt der Moscheen: Blaue Moschee, Hagia Sophia, Süleyman Moschee. Noch beherrschen ihre Minarette den Himmel über der Stadt auf den sieben Hügeln und prägen ihre gerundeten, fast schon körperlichen Silhouetten das Bild von Istanbul. Doch schon lange wächst die Stadt über sich hinaus, schrauben sich gläserne Wolkenkratzer himmelwärts und stehlen den schlanken Minaretten die Schau. Istanbul, vormals Konstantinopel und noch früher Byzanz, heute eine 15- oder auch 17-Millionen-Metropole – niemand weiß das so genau – ist eine Stadt im Wandel, und das nicht erst seit diesem Kulturhauptstadtjahr.

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