Ein Zeitalter wird besichtigt

„Ich lade Sie ein nach Augsburg, um in diese Stadt das Industriezeitalter zu besichtigen“, schreibt Prof. Karl Ganser im Vorwort zu seinem Reiselesebuch „Industriekultur in Augsburg – Pioniere und Fabrikschlösser“, ein schmales durchgängig bebildertes Bändchen, das die Leser auf eine Spurensuche schickt, die Fantasie erfordert, ähnelt doch die Besichtigung einer „antiken Grabungsstätte“. Steine, Fundamente, Mauerreste – mehr ist oft genug nicht übrig geblieben aus einer glanzvollen Zeit, in der Augsburg das deutsche Manchester war, eine Metropole der Industriezeit.

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Info Ungarn

Anreisen: Relativ entspannt kommt man mit dem Railjet von München über Wien nach Budapest. Aus dem Zugfenster bekommt man bei der Anreise auch schon die ersten Eindrücke vom ungarischen Land. Natürlich kann man auch mit dem Auto nach Ungarn fahren, am schönsten übers österreichische Burgenland und dann über die Dörfer.

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Ungarn: Stark durch Schwäche?

Vor dem ungarischen Parlament weht die Nationalflagge mit einem Loch in der Mitte, genau da, wo einst Hammer und Sichel die Farben grün-weiß-rot verunzierten. Sie erinnert an den verzweifelten Aufstand 1956, der blutig niedergeschlagen wurde. Das große Loch in der Flagge wirkt heute jedoch fast wie ein Symbol für die Situation des Landes, das in diesem ersten Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft inne hat. Klafft doch im ungarischen Haushalt ein Riesenloch und auch das Demokratieverständnis des rechts-konservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban scheint noch recht lückenhaft. Mit einem neuen Mediengesetz hat der Populist praktisch die Pressefreiheit außer Kraft gesetzt.

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Info Istanbul

Anreisen: Den Flughafen Atatürk fliegen viele Airlines an, u.a. Turkish Airlines, TUIfly, Lufthansa. Tipp: Es gibt eine – günstige – Busverbindung zum Taksim Platz und eine Metroverbindung ab Aksaray im Stadtteil Fatih. Zu Stoßzeiten kommt man mit dem Taxi kaum voran. Allein 40 000 Taxis, davon 22 000 illegale sind auf Istanbuls Straßen unterwegs. Bürgermeister Kadir Topbas will die Taxis an die Kandare nehmen und ein zentrales Navigationssystem einführen.

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Istanbul nach dem Kulturhauptstadtjahr: „Man wird sehen, was daraus wird“

Wer vom Marmara Meer her nach Istanbul kommt, sieht zuallererst die Stadt der Moscheen: Blaue Moschee, Hagia Sophia, Süleyman Moschee. Noch beherrschen ihre Minarette den Himmel über der Stadt auf den sieben Hügeln und prägen ihre gerundeten, fast schon körperlichen Silhouetten das Bild von Istanbul. Doch schon lange wächst die Stadt über sich hinaus, schrauben sich gläserne Wolkenkratzer himmelwärts und stehlen den schlanken Minaretten die Schau. Istanbul, vormals Konstantinopel und noch früher Byzanz, heute eine 15- oder auch 17-Millionen-Metropole – niemand weiß das so genau – ist eine Stadt im Wandel, und das nicht erst seit diesem Kulturhauptstadtjahr.

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Wichtige Wiederentdeckung: Katherine Anne Porters „Das Narrenschiff“

Über 20 Jahre schrieb sie an ihrem Roman, der gerade mal die Zeitspanne einer Schiffsreise umfasst. Als das „Ship of fools“ 1962 erschien, machte es seine Autorin weltberühmt: Vier Jahre später erhielt Katherine Anne Porter den Pulitzer Preis. Und doch geriet ihre hellsichtige Zivilisationskritik in Vergessenheit.   

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1001 Nacht in Detroit: Alia Yunis‘ „Feigen in Detroit“

Wer über Integration redet, sollte dieses Buch lesen, eine im wahrsten Sinn des Wortes märchenhafte Familiengeschichte, in der die 1001-Nacht-Erzählerin Sheherazade zur Zuhörerin wird. Ihr erzählt die alte Fatima von ihrem Leben im Libanon, von ihrer neuen Heimat in den USA, ihrem Mann und ihren ungeratenen Kindern, acht an der Zahl, die verstreut im Land der unbegrenzten Möglichkeiten leben.

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In letzter Minute: Bildbände für den Gabentisch

Nur noch ein paar Tage bis Weihnachten.  Jetzt wird’s Zeit für die allerletzten Geschenke. Mit den folgenden Bildbänden können Sie eigentlich nichts falsch machen. Es sei denn, Sie beglücken den Seefahrer mit einem Dolomitenbuch, den Bergsteiger mit der Poesie des Meeres und den Computerfreak mit den alten Bildern aus der Alb.

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Merapi-Ausbruch: Borobodur wieder ohne Asche

Wochenlang bangten die Archäologen um die Weltkulturerbestätte Borobodur. Der Ausbruch des Merapi auf der indonesischen Hauptinsel Java hatte nicht nur Dörfer bedroht – und über 100 Tote gefordert – er hatte auch die steinernen Zeugen einer großen Vergangenheit in der Tempelanlage von Borobudur unter dem Ascheregen verschwinden lassen. Jetzt hat das Tourismusministerium die...

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Jungfraujoch: Ganz oben

72 Wasserfälle stürzen rund um das beschauliche Örtchen Lauterbrunnen zu Tal. Die Geister, die Goethe einst über den Wassern singen ließ, übertönt heute das Rattern der Zahnradbahn auf die Kleine Scheidegg. Die Wengernalpbahn, 1893 eröffnet, ist mit ihren 19 Kilometern bis heute die längste Zahnradbahn Europas. Und wer ins autofreie Wengen, das durch das Lauberhornrennen (wieder vom 14. bis 16. Januar) weltberühmt wurde, will, fährt am besten mit dem Zug. Es sei denn, er will die 400 Höhenmeter zwischen Lauterbrunnen und Wengen zu Fuß bewältigen.

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