Weiß blühen die Apfelbäume im Tal, auf den Gipfeln der Berge liegt noch Schnee. Frühling im Meraner Land. Vom Balkon des Hotel Muchele aus schaut man über die Dächer des Örtchens Burgstall direkt ins Blütenmeer. Wer im Neubau wohnt, hat den Überblick.
Mit dem quaderförmigen Bau hat sich die Hoteliersfamilie Ganthaler auf Neuland gewagt. Und es passt. Architekt Stephan Marx, der die Berge als schönstes Bauwerk bezeichnet, hat ein großzügiges Haus hingestellt, das sich mit seiner Porphyr-Fassade und den von einem Eisenvorhang eingefassten Balkonen geradezu in die Landschaft schmiegt.
Drinnen fällt als erstes der „Tanz des Lebens“ auf, ein riesiges Wandbild von Erich Stecher, das Lebensfreude ausstrahlt. So wie die ganze Muchele-Familie, in der jede der drei Schwestern mit Begeisterung ihre Rolle zu spielen scheint. Ob das an der Atmosphäre des Hauses liegt? Gute Laune scheint hier ansteckend. Lächelnde Gesichter, wohin man schaut: Beim Service ebenso wie bei der
Küchenbrigade um die resolute Köchin Evelin, die zur regionalen Küche gerne ein paar internationale Tupfer beisteuert.
Ihre leckeren Kreationen, die Regionalität mit Raffinesse verbinden, schmecken im weitläufigen Restaurant ebenso wie auf der Terrasse oder im Stüberl aus alter Zeit, ganz besonders aber am „Küchentisch“, wo man sieht, mit welchem Engagement Evelin & Co bei der Sache sind.
„Wir ziehen alle am gleichen Strang,“ sagt die blonde Priska und erzählt, dass die Eltern ihre drei Töchter „schon immer tun und lassen ließen“, was sie wollten. Dafür seien sie dankbar. Und auch dafür, dass „Mama und Papa uns den Weg geebnet haben“.
Die Großeltern hatten noch eine ganz normale Gastwirtschaft geführt. Inzwischen ist schon die dritte Generation als Gastgeber aktiv und das ganz offensichtlich mit großer Freude. „Manchmal fragen wir uns, ob auch andere Häuser so passende Gäste haben wie wir,“ schreibt die Muchele-Familie auf der Hotel-Website. Viele Gäste gingen als Freunde und kämen als Stammgäste immer wieder.
Langweilig wird’s ihnen nicht. Denn das Muchele ist immer für Überraschungen gut. Für die Auszeit vom Alltag sorgen nicht nur kuschelige Betten und schöne Aussichten, sondern auch die weithin bekannte Partynacht, am Donnerstag oder das
Weinseminar von Seniorchef Hansjörg im gut bestückten „Weinkeller“. Sechs Weine lässt die Gäste probieren, darunter auch eine „absolute Rarität“, die alte Sorte „Blatterle“ vom Nusserhof, wo die Trauben mit klassischer Musik bespielt werden. Solche Kuriosa würzen die Weinprobe und bringen die Gäste einander näher. So wächst die Muchele-Familie immer weiter.
Wer trotzdem auch mal raus will: Im Frühling lockt das nahe Lana mit den Blütentagen und Jazz in den Gassen.
Info: Hotel Muchele, Maiergasse 1, 39014 Burgstall bei Meran, Südtirol, www.muchele.com