Herzerwärmend: K. A. Nuzums „Hundewinter“

Dessa lebt allein mit ihrem Vater, einem Fallensteller, in einer Hütte im Wald. Die beiden leben von der Hand in den Mund, von dem, was der Vater von der Jagd nach hause bringt. Viel ist das nicht. Es reicht gerade für die beiden. Früher hat es auch für drei gereicht, damals als Dessas Mutter noch lebte.

Den Verlust kann das Mädchen nicht überwinden, zumal sie dabei war, als
ihre Mutter starb. Draußen in der eisigen Kälte. Seither kann Dessa die
Hütte nicht mehr verlassen. Auch nicht, als der große Hund an ihrer Türe
kratzt. Wagt sie sich nicht von der Veranda, traut sich der Hund nicht
ins Haus. Zwei Versehrte haben sich getroffen und Dessa ahnt, dass
dieser Hund ihr Leben verändern wird. Nach anfänglicher Skepsis
akzeptiert selbst ihr strenger Vater den gefräßigen Vierbeiner. Das ist
für Dessa das schönste Weihnachtsgeschenk. Noch wichtiger aber ist, dass
sie lernt, über ihren Schatten zu springen und die lähmende Trauer zu
überwinden. Ohne die rückhaltlose Liebe des Hundes, der sein Leben für
sie riskiert, hätte sie das nicht geschafft.
K. A. Nuzum hat ein herzerwärmendes, poetisches Buch geschrieben über
Freundschaft und Liebe, über Tod, Trauer und die Möglichkeit, sich
selbst zu überwinden. Ein Buch auch darüber, was wirklich zählt im Leben. Ein ganz anderes Weihnachtsbuch, in dem die
einfachen Dinge einen Zauber entfalten, der unseren überladenen
Weihnachtsmärkten schon längst abgeht.
Info: K. A. Nuzum, Hundewinter, Carlsen, 205 S., 12, 90 Euro, ab 10 

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