Dass der Winter nicht nur Sportlern Beine, sondern auch Genießer glücklich machen kann, bewiesen die Referenten bei der Touristischen Runde am 25. November im Sheraton München Arabellapark. Einig waren sich alle, dass die Zeiten, in denen Skifahrer die Hänge hinunterbretterten, mit dem Lift wieder hinauffuhren und sich zwischendurch höchstens eine heiße Suppe gönnten, vorbei sind. Der heutige Skifahrer, Snowboarder, Winterwanderer will mehr. Abwechslung. Zum Natur- auch den Kultur-, vor allem aber den kulinarischen Genuss.
Eitel Sonnenschein: Ausflug der Touristischen Runde nach Garmisch-Partenkirchen
Schon früh brannte die Sonne von einem durch keine Wolke getrübten blauen Himmel. Der Ausflug der Touristischen Runde nach Garmisch-Partenkirchen begann heiß, zwischendurch gab’s eine ordentliche Dusche und zum Ausklang am Riessersee schien uns wieder die Sonne. Ja, wenn Engel reisen…
Sportliche Großereignisse: Sotschi lässt grüßen – oder doch nicht?
Gerne werden sportliche Großveranstaltungen als Motor des Tourismus bezeichnet. Für viele mag sich deshalb die Frage, ob der Wintersport sportliche Großereignisse braucht, gar nicht stellen. Gerade Touristiker versprechen sich durch erhöhte Medienaufmerksamkeit auch einen großen Werbe-Effekt. Aber wie nachhaltig ist das Ganze? Und könnte das viele Geld, das in solche Großveranstaltungen gepumpt wird, nicht sinnvoller in der Breite ausgegeben werden – zumal oft der Landschaftsverbrauch in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht wie Sotschi zeigt. In der Touristischen Runde wurde darüber heftig aber nicht allzu kontrovers diskutiert.
Gesundheit wird zum Megatrend
Wellness war gestern, die Zukunft gehört dem Gesundheitstourismus. Ist es wirklich so, dass in unserer rapide alternden Gesellschaft das eine das andere ablöst? Oder existiert beides nebeneinander? War Wellness Etikettenschwindel und ist Gesundheitsurlaub ehrlich? Um diese Fragen ging es bei der von Prof. Jürgen Kagelmann moderierten Touristischen Runde unter dem Thema „Vom Wellness- zurück zum Gesundheitsurlaub“.
Slumtourismus: Randphänomen, Ablasshandel oder Entwicklungshilfe
Bungee-Sprung ins Elend überschrieb die Zeit einen Artikel über Slumtourismus. Die Touristische Runde widmete sich dem Phänomen, das in den letzten Jahren immer mehr Zulauf bekommt. Was tun wir da? Menschen betrachten wie Zootiere? Uns darüber informieren, wie wenig der Mensch zum (Über)Leben braucht? Uns beweisen, wie gut es uns geht? Den Menschen zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben? Es sind vielerlei Gründe, die Touristen dazu bewegen, in die Zentren der Armut zu gehen: Neugierde, Mitleid, Interesse. Und es sind vielerlei Gründe, die Veranstalter dazu bringen, solche Touren anzubieten: Um das eigene soziale Engagement vor Augen zu führen, um die Menschen zu sensibilisieren für ein Leben jenseits unseres Zivilisationshorizonts, um den Ärmsten der Armen Gelegenheit zu geben, ein bisschen Geld dazu zu verdienen.
Nächste Ausfahrt Skigebiet
Auf allen Gipfeln ist schon längst keine Ruhe mehr. Aus den Hütten dröhnt Musik und bald schon wird ein Netz von Hotspots die Berge überziehen. Wlan im Skigebiet, apps auf dem Smartphone, das ist keine Zukunftsmusik. An der Bergstation die Mails checken, im Lift mal eben ein Foto posten, auf der Hütte mit Freunden auf Facebook chatten: Der Skifahrer von heute ist bald nirgends mehr offline. Die Wintersportorte rüsten digital auf. Wozu das alles, fragte die Touristische Runde München. Sind apps und Wlan im Skigebiet digitaler Schnickschnack, Image-Politur oder ein Service für Skifahrer?
Wenn Engel reisen: Ausflug der Touristischen Runde an den Tegernsee
Wir haben es uns wohl verdient, dass dieser Tag am Tegernsee einer der schönsten Sommertage des Jahres 2011 ist – vor allem Daniela Piroth, die diesen Ausflug zusammen mit Tegernsee Tal Tourismus für uns organisiert hat: Weiß-blauer Himmel wie aus dem bayerischen Märchenbuch, goldene Sonnenflecken auf dem grün-blauen Tegernsee, Berge im Licht, der Duft nach frisch gemähtem Heu und nach Rosen, sattgrüne Wiesen und glasklare Bächlein. Haben wir uns in einen Werbefilm von Tegernsee Tal Tourismus verirrt? Geschäftsführer Georg Overs ist die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben, als er die Runde vor dem Medius Zentrum empfängt.
Wie gesund kann Landschaft sein?
Für den französischen Strukturalisten Claude Levi-Strauß ist die Landschaft ein Spiegelbild unserer Bedürfnisse. Und Andreas Weber schrieb vor geraumer Zeit in Geo „Von der Natur so viel als möglich zu bewahren, ist auch ein Gesundheitsprojekt. „Wie gesund kann Landschaft sein?“ fragte die Touristische Runde und bekam darauf die unterschiedlichsten Antworten.
Best Ager: Gesund und zufrieden durch Skilauf?
Gibt es bald den Skikurs auf Krankenschein? Zahlt die AOK
statt Wellness in Ungarn den Skiurlaub in St. Anton? Über positive
gesundheitliche Aspekte des Skifahrens vor allem für Menschen über 60
informierte der Salzburger Professor Erich Müller die Touristische Runde und
veranschaulichte das Ganze mit einem Kurzfilm.Schon jetzt kommen unter den schicken Helmen und den
modischen Bommelmützen immer mehr graue Haare zum Vorschein. Der demographische
Wandel hat die Skipisten erreicht. Allerdings sollte niemand bis zum
Pensionsalter warten, um mit dem Skifahren zu beginnen oder wieder auf die Ski
zu steigen. Wie es gelingen könnte, das große Potenzial der Wiedereinsteiger zu
heben, auch damit beschäftigten sich die Referenten der Runde.
Mörderisch schön: Rundenausflug auf Kluftinger-Spuren
Dieser Ausflug war spannend wie ein Krimi vom Anfang bis zum Ende. Kein Wunder, folgte die Touristische Runde im August doch den Spuren des derzeit wohl berühmtesten Allgäuer Kommissars. Kluftingers Fälle gaben das Thema vor bei der kleinen Tour zwischen Alatsee und Altusried. Die richtige Spürnase ließen einige Teilnehmer schon bei der Anfahrt vermissen, u.a auch die Sprecherin der Runde. Statt auf dem Parkplatz am Alatsee landeten sie im Umland von Füssen. Geduldig wartete Füssens Tourismuschef Stefan Fredlmeier mit Führerin Erih Gössler auf die Nachzügler, ehe die Wagenkolonne zum Alatsee aufbrach. Zur Begrüßung gab’s die erste Überraschung – knackige bayerische Brezen zur Stärkung. Fredlmeier, seit einem Jahr in Füssen, lud die Teilnehmer ein, die Augen offen zu halten. Füssen sei mehr als Neuschwanstein, sagte er und dass er sich „privilegiert“ fühle, hier zu leben trotz des „Wetters mit Charakter“. Das zeigt sich beim Rundenausflug von seiner launischen Seite, mal grau, dann wieder blau.