Europäische Tour de Force : Wolfgang Rössig über 100 Sehnsuchtsziele in „Europa neu entdecken“

Natürlich muss man Mut zur Lücke haben, wenn man Europas Sehnsuchtsziele in ein Buch packen will. 100 Ziele sollten es  sein, die es dem Autor und Fotograf Wolfgang Rössig wert sind, sie näher zu beschreiben. Dass dabei ganz Deutschland unter den Tisch fällt, ist allerdings etwas befremdlich. Schließlich ist Deutschland integraler Bestandteil Europas und für viele Deutsche immer wieder eine Reise wert.

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Besuch bei Picasso in der Provence

Dieses Licht ist einfach anders, klarer, strahlender. Unter dem Frühlingshimmel holt sich die Cote d’Azur einen Farbenrausch in grün, blau, gelb und rot, als hätte die Landschaft zu viel Absinth getrunken. Das Grau der Stadtmauer und des ehemaligen Grimaldi-Schlosses in Antibes kontrastiert lebhaft mit dem Blau des Meers. Ein Bild an der Uferpromenade wie ein Destillat all dieser Eindrücke: „Nächtliches Fischen in Antibes“ hat Picasso das farbenfrohe Werk genannt.
Der große Maler hat 1946 ein paar Monate in Antibes/Juan les Pins verbracht und im ehemaligen Grimaldi-Schloss, das damals schon Museum war, seine Werkstatt aufgeschlagen. Heute trägt das wehrhafte Gebäude seinen Namen und beherbergt auch die 23 Bilder und 44 Zeichnungen, die Picasso während seiner Zeit in Antibes geschaffen und den Gastgebern hinterlassen hat.

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Abschied vom Wachstumsdenken

 Queensland versinkt in Wasserfluten, in China herrscht Dürre, am Himalaja schmelzen die Gletscher und in Dubais Wüste werden Skipisten gebaut. Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Vielleicht ist das Thema Nachhaltigkeit gerade deshalb so wichtig – auch in Zeiten der Wirtschaftskrise.
In der Touristischen Runde diskutierten Experten darüber, was Nachhaltigkeit ist...

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Sehnsuchtsland: Barbara Frischmuths „Vergiss Ägypten“

„Es gibt wohl nichts Schöneres als sich in einem Wiener Cafe nach Ägypten zu sehnen“. 
In ihrem Reiseroman  „Vergiss Ägypten“ erzählt die große österreichische Autorin Barbara Frischmuth, warum das so ist.  Zum fünften Mal fliegt ihr Alter Ego, die  Schriftstellerin Valerie in das Land am Nil, um ihre Freundin Lamis zu treffen – aber auch um den Spuren einer alten Liebe zu folgen.

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Flügge geworden: Benjamin Leberts „Flug der Pelikane“

Mit seinem Erstling „Crazy“, den er im zarten Alter von 17 Jahren veröffentlichte, wurde Benjamin Lebert zum Wunderkind der deutschen Literatur, hoch gelobt von Kritikern der unterschiedlichsten Provenienz. Auch Übermutter Elke Heidenreich hatte den jungen Autor ins Herz geschlossen.  Der frühe Ruhm und die hohen Erwartungen machten es dem jungen Nachwuchsautor nicht leicht. Fünf Jahre ließ er sich Zeit, bis er sich mit  „Der Vogel ist ein Rabe“ wieder an die Öffentlichkeit wagte, auch das ein aus der persönlichen Erfahrungswelt inspirierter Roman über die Sehnsucht nach Liebe und Verständnis.  Die Gefühlsnöte jugendlicher Helden sind auch das Thema des dritten Romans „Kannst du“. Jetzt also der vierte Streich aus der Feder des unzweifelhaft begabten jungen Mannes aus einer bekannten Journalistenfamilie , „Flug der Pelikane“.

    

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Pariser Perspektiven

Paris ist nicht nur Hauptstadt Frankreichs, sondern auch Welthauptstadt des Tourismus. 28 Millionen kommen alljährlich in die Stadt an der Seine. Da werden die Schönheiten der Stadt zum Allgemeingut, das jeder zu kennen glaubt:  Eiffelturm und Monmartre,  Louvre und  Centre Pompidou, Notre Dame und Sacre Coeur,  das Marais  und den Jardin de Luxembourg, die Tuilerien und die Bouquinisten am Seine-Ufer, die Flohmärkte und die Luxus-Boutiquen an den Champs Elyssees.  Und doch kann Paris überraschen. Es lohnt sich, die ausgetretenen Wege zu verlassen und sich auf Neues einzulassen. Wie wär’s mit einer Kanalfahrt oder mit einer Schnitzeljagd?

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Männliche Feuchtgebiete: Bodo Kirchhoffs „Erinnerungen an meinen Porsche“

„Es  gibt kein keusches Schreiben, außer man ist heilig, und dann hätte man es noch mit der Sehnsucht zu tun. Schreiben ist immer auch Sex, und Sex, wenn man ihn ernst nimmt, erfordert Mut: Ohne Mut kein gutes Schreiben.“
Mut hat Bodo Kirchhoff, auch wenn er mit dem derzeitigen Literaturbetrieb ganz und gar unzufrieden scheint. Wo es ein „Hämorrhoidenrenner“, in „einer teils kindlichen, teils polymorph-perversen Popelsprache“ geschrieben, monatelang auf Platz 1 der Bestsellerlisten schaffen kann, sieht  sich der erfolgreiche Frankfurter Autor („Infanta“, „Parlando“, „Wo das Meer beginnt“) zu Unrecht in die Schmuddelecke gestellt. Dabei tut der 60-Jährige  in seinem neuen Roman „Erinnerungen an meinen Porsche“ alles, um seinen Platz dort zu behaupten und es sich in der Nähe von Charlotte Roches Feuchtgebieten  gemütlich zu machen.

   

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Friedrichsruhe: Fürstlich residieren im Schlosshotel

 Reinhold Würth hält gern Hof. Der Milliarden schwere Unternehmer aus dem schwäbischen Künzelsau, der sich im Hohenlohischen als Mäzen einen guten Namen und Ende letzten Jahres mit Auswanderungsplänen Schlagzeilen  gemacht hat, hat dafür seit 2005 auch eine standesgemäße Bühne: das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe. Wo die blaublütigen Gäste der Fürsten zu Hohenlohe sich einst zu Jagdsoireen trafen, sollen heute die Hotelgäste des Schraubenkönigs fürstlich residieren.

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Arabba Info

 Anreisen:  Nach Arabba gelangt man am besten über das Puster- und das Gadertal sowie den Campolongo-Pass. 
Übernachten:  Arabba lässt zwar die Kirche (aus dem 17. Jahrhundert) im Dorf, es gibt aber neben Ferienwohnungen und Pensionen auch gemütliche Hotels mit Wellness-Bereichen wie das Hotel Evaldo (www.hotelevaldo.com). Außergewöhnlich ist das Festungshotel Ai Forte;  eine  österreichisch-ungarische Festungsanlage aus dem Jahr 1897, die im Ersten Weltkrieg teilweise zerstört wurde,  bildet den Rahmen für komfortable Zimmer, einen Wellness-Trakt und ein Restaurant, in dem feine ladinische Küche auf den Tisch kommt (www.alforte.com).
 

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Sella Ronda: Geschichten unter dem Eis

Es war einmal, da grünte und blühte es auf der Marmolada, dem eisgekrönten höchsten Berg der Dolomiten. Im Sommer brachten die Bauern das würzige Heu der Bergwiesen ein. Doch am 15. August unterbrachen sie ihre Arbeit, um in die Kirche zu gehen. An diesem geheiligten Feiertag feierten alle frommen Bauern Mariä Himmelfahrt – alle bis auf einen. Der wollte seine Heuernte noch trocken in den Schober bringen. Tatsächlich fing es schon am Abend an zu schneien. Es schneite die ganze Nacht hindurch und den nächsten Tag, ja die ganze Woche und hörte nicht mehr auf, bis der ganze Gipfel von einem Eispanzer bedeckt war.
Als Skilehrer Karl, 55 und mit langen Haaren Typ Althippie, die Sage vom Marmolada-Gletscher erzählt, schneit es gerade wieder – wie so oft in diesem ungewöhnlichen Südtiroler Winter. Wie eine weiße Daunendecke liegt der Schnee auf dem Gletscher, deckt gnädig die Schrunden zu, die Jahre der Klimaerwärmung im ewigen Eis hinterlassen haben.

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