Leicht macht sie es ihren Lesern nicht mit diesem vielstimmigen Chor, in dem drei Generationen ihre Stimme erheben. Jede für sich mit einem ganz eigenen Duktus, die jungen eher schrill, der Pfarrer salbungsvoll, die Großmutter mehr verstört als nostalgisch, der Lehrer selbstgerecht. Es ist der Tod einer alten Frau, der das Dorf Bresekow und seine Bewohner dazu zwingt, sich der Vergangenheit zu stellen.
Verlorene Väter: Doron Rabinovicis „Andernorts“
„Wir sind Lügner, na und? Wollten wir einen Mord vertuschen. Wir wollten eine Familie gründen, eine Familie nach Auschwitz“, sagt Dina, die Mutter auf die Vorwürfe der jungen Männer, die sich für kurze Zeit daran gewöhnen mussten, Brüder zu sein.Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, der sensible Wissenschaftler Ethan Rosen, der sich nirgends zuhause fühlt und sein alerter Gegenspieler Rudi Klausinger, der sich überall bis zur Unkenntlichkeit anpassen kann. Und doch sind sie sich ähnlich wie Brüder. Und womöglich sind sie das ja auch.
Der Vater als Feind: Alois Prinz‘ Rebellische Söhne
Sie waren rebellisch, unangepasst und so gar nicht das, was sich ihre Väter wünschten. Vielleicht gerade deshalb, weil die Vaterfigur alles andere überragte, weil der Familienpatriarch dem Sohn keine Luft mehr ließ, keine Freiräume, sich zu entwickeln. So unterschiedlich wie die Väter waren, so unterschiedlich fiel auch die Rebellion der Söhne aus. Und doch waren sie zeitlebens den Vätern in herzlicher Hassliebe verbunden.
Eine ganz spezielle touristische Region: Prof. Dr. Karl Ganser zum Kulturhauptstadtjahr
Prof. Dr. Karl Ganser gilt als einer der Architekten des modernen Ruhrgebiets. Der visionäre Geograph aus Mindelheim sah die Möglichkeiten der brachliegenden Industrielandschaft und hatte großen Anteil an ihrer Umwandlung in eine Kulturlandschaft. Die Route der Industriekultur etwa zeigt, welche Möglichkeiten in verlassenen Zechen und leeren Hochöfen stecken. Mit seinen Ideen für die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA) hat Ganser den Boden bereitet für die Kulturhauptstadt 2010. Auch dafür wurde Prof. Dr. Karl Ganser mit dem VDRJ-Preis ausgezeichnet. Ein Gespräch.
Argentinische Skizzen: Reise nach Argentinien – Kulturkompass fürs Handgepäck
Argentinien ist in diesem Jahr Partner der Frankfurter Buchmesse. Das wird vor allem der Literatur des lateinamerikanischen Landes neue Aufmerksamkeit bescheren und vielleicht auch so manchen dazu anregen, sich mit Argentinien als Reiseziel zu beschäftigen. Hilfreich dabei ist der Kulturkompass fürs Handgepäck. Das Büchlein gibt in kurzen Texten einen schnellen aber durchaus fundierten Überblick über die Geschichte, die Kultur und die Eigenheiten des Landes.
Kluftinger Info
Das Allgäu auf den Spuren von Kommissar Kluftinger – von der Unterkunft bis zu Führungen. Anreise mit dem Auto über die Autobahn nach Kempten, Memmingen oder Füssen. Auf kleinen Straßen nach Altusried. Füssen und Kempten haben auch Bahnverbindungen.
Spätfolgen: Jan van Mersbergens „Wie es begann“
„Die Nabelschnur wird durchgeschnitten.“ Mit diesem Satz, so kurz wie aussagekräftig, beginnt Jan van Mersbergens Roman „Wie es begann“. Und kurz und fast nüchtern beschreibend geht es weiter in diesem Buch, das um eine aufrüttelnde Meldung kreist: Ein Hund hat das Baby einer jungen Familie tot gebissen.
Leichen im Keller: Ingrid Nolls „Ehrenwort“
Der 90. Geburtstag ist für die wenigsten wirklich ein Grund zu feiern. Für viele Angehörige sind die Alten nur eine Last und sie selbst leiden darunter, immer mehr zum hilflosen Kleinkind zu regredieren.
Auszeit vom Alltag: Im Urlaub schuften für die Umwelt
„Aufbäumen“ ist das – doppeldeutige – Motto des Würzburger Bergwaldprojekts. Geht es doch darum, sich gegen den Ausverkauf der Natur zu stemmen, auch indem da, wo es nötig ist, Bäume gepflanzt werden. „Wir wollen die Wald-Ökosysteme in ihrer Artenvielfalt stabilisieren“, sagt Geschäftsführer Stephen Wehner. Dabei ist das Bergwaldprojekt auf die Hilfe von Freiwilligen angewiesen.
Und die kommen in Scharen, wie Projektforscher Peter Naumann erzählt. Es sind Menschen zwischen 18 und 88 – Studenten und Manager, Forstleute und Ingenieure, Hausfrauen und Ärztinnen. Die über 1000 Plätze für den einwöchigen Freiwilligeneinsatz seien schnell vergeben. „Ein Wahnsinnspotenzial“.
Dem Himmel ganz nah: Über alle Berge – Geschichten vom Wandern
Sie sind alle gerne gewandert: Hermann Hesse und Max Frisch, Carl Zuckmayer und Franz Hohler. Auch Johann Wolfgang von Goethe darf in dieser Sammlung von Wander-Geschichten nicht fehlen, hat er es doch bis nach Italien geschafft. Und Mark Twain, der sich bei seiner Rigibesteigung über das Gejodel in den Bergen echauffiert, das beim ersten Mal „hübsch und munter anzuhören“ war, zum wiederholten Male aber nur lästig erschien.
lilo
Grazyna Kotlubei
lilo
Wolfgang Jandl
Max