Mach’s noch einmal: Lauren Olivers „Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“

Der Titel ist sperrig, der Einband anregend und das ganze Buch unbedingt empfehlenswert. Dabei konfrontiert Lauren Olivers Jugendroman „Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei sagen sie“ die Leser mit einem Abschied für immer. Aber auf fast entspannte, auf alle Fälle unterhaltsame Art.

Samantha (Sam), die Hauptfigur, aus deren Sicht das Ganze erzählt wird,
ist eine Zicke wie ihre Freundinnen Elody, Ally und Lindsay auch. Die
vier sind so etwas wie „Desperate Schoolgirls“, immer obenauf und nur am
eigenen Vergnügen interessiert, an Jungs, Klamotten und natürlich
daran, es allen zu zeigen. Zum Beispiel am Valentinstag, an dem die
eigene Popularität an der Zahl der Rosen abzulesen ist. Ein reizendes
Kleeblatt, ebenso gefürchtet wie gern gesehen. Doch dann passiert der
Unfall, der alles ändert – zumindest für Sam.
Oder auch nicht. Denn sie wacht danach wieder auf, am Morgen des
Valentinstages. Es ist wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“.
Ist sie in einer Zeitschleife gelandet? Egal, die Gelegenheit ist
günstig, ein paar Dinge zu ändern, vielleicht zum Besseren. Sechs
Versuche hat sie und die ersten verschenkt sie, weil sie alles auskosten
will, was sie sich bisher versagt hatte: Einmal mit Kreditkarte
einkaufen, dem Lehrer den Kopf verdrehen, die Leute mit schrillen
Klamotten schockieren, auf der Toilette Hasch rauchen, der Freundin
sagen, was sie wirklich von ihr hält…
Doch irgendwann weiß Sam, dass es das nicht sein kann. Sie will, dass
ihr Leben einen Sinn hat, spürt, dass es auf andere Dinge ankommt als
auf Klamotten und ein dickes Auto. Sie trennt sich von ihrem Freund,
einem Mädchenschwarm, und wendet sich dem Jungen zu, den sie immer
übersehen hat. Weil sie erkannt hat, was die Bosheit der vier
Unzertrennlichen anrichten kann, will sie Wiedergutmachung leisten. So
wird Sam zum rettenden Engel.
Aber wie ist das alles möglich? Kann man rückwirkend sein Leben ändern?
Vielleicht sollte man lieber jeden Tag so leben als wäre es der Letzte.
Lauren Oliver
hat mit leichter Hand über ein schwieriges Thema
geschrieben. So, dass es jeder versteht und vielleicht auch für sich
eigene Schlüsse ziehen kann. Nichts da von Belehrung und trotzdem viel,
was helfen kann, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Lauren Oliver: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie, Carlsen, 446 S., 19,90 Euro, ab 13

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