Lufthansa im Aufwind

Stefan Kreuzpaintner, Vertriebschef der Lufthansa Group, ist sichtlich gut gelaunt bei diesem Pressetermin in einem Airbus A 350. Beflügelt hat ihn die Meldung, dass die USA sich ab November wieder öffnen. Schon auf dem Flughafen hat sich gezeigt, dass es wieder aufwärts geht mit der Airline. Allein in den Sommerferien habe man 1,8 Millionen Passagiere befördert, berichtet Kreuzpaintner. Auch das Geschäftsreisesegment ziehe spürbar an.

Der A 380 ist  bei Lufthansa wohl Geschichte

Dass dieses Pressegespräch in einem A350 stattfindet, hat seinen Grund. Gilt der Flieger doch als nachhaltigstes Flugzeug der LH-Flotte. Und es ist, so Flugkapitän Thomas Jahn, ein Flugzeug, das nicht nur Spaß macht, sondern auch einen deutlich geringeren Kerosin-Verbrauch als andere Maschinen hat. Das Thema A 380 allerdings „ist wohl leider beendet“, bedauert Jahn, auch wenn die Airline einige der eingemotteten Flieger reaktiviere.  Man wolle den Standort München wieder von 17 auf 30 Langstreckenflieger aufstocken.

Gut gelaunt ist Flugkapitän Jahn bei den Aussichten

Mehr Nachhaltigkeit in der Flotte

Dass Investitionen in die Flotte und da in Richtung Nachhaltigkeit wichtig seien, betont auch der Vertriebschef. Immerhin sei die Lufthansa  weltweit der drittgrößte Abnehmer  von  SAF (Sustainable Aviation Fuel)  und  in Europa der größte. Um unnötige Kurzflüge zu vermeiden setze die Airline auf die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. Dass es da noch Defizite vor allem am Flughafen München gibt, räumt Kreuzpaintner ein. Es gäbe zwar Pläne, sagt er, „aber das muss schneller gehen“.

Der Airbus A350 ist der nachhaltigste Flieger der LH-Flotte

„Tasting Heimat“ in der Business

Auch im Service geht es mehr um Nachhaltigkeit, wie Klaus Berger, Leiter Passenger Support Service berichtet. Seit 1. September heißt es in der Business Class „Tasting Heimat“. Die Rezept für die Menüs kommen aus sechs deutschen Städten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und München – und seien auf dem Hin- und Rückflug unterschiedlich. Im Münchner Menü findet sich beispielsweise der Oabatzde, im Frankfurter die Grüne Sauce. Dazu gibt es frisches Brot und frische Semmeln.

Da kann man nicht meckern: Tasting Heimat mundet.

Economy-Passagiere müssen zahlen

Auch in der Economy ist vieles anders. Allerdings müssen die Passagiere ihre „Onboard Delights“ künftig bezahlen. Geliefert werden sie von Dean & David und von Dallmayer, Motto: regionaler Inhalt nachhaltig verpackt. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Die Preise für die „Delights“ wie eine Lachs-Avocado-Bowl“ (10 Euro) oder Kaffee und Kuchen (6 Euro) sollen nicht höher sein als im Laden. Der Kaffee wird sogar frisch im Cup gebrüht. Möglich macht‘s ein integrierter Filter.

Die Auswahl überzeugt auch in der Economy.

Eine Schlafreihe auf der Langstrecke

Auf Mittelstrecken sind Schlafreihen wohl nicht groß gefragt. Aber auf der Langstrecke könnte die Idee, eine „Sleeper’s Row“ zu buchen, gut ankommen. Die ganze Reihe aus drei oder vier Sitzen kostet allerdings 159 bis 229 Euro pro Strecke zusätzlich, Matratzenauflage, Kissen und Decke inklusive.

Wie man sich bettet…

Ab München in die USA und auf die Malediven

Bei diesen Aussichten können sich Economy-Passagiere auch auf die neuen Flüge in die USA freuen, die Vertriebschef Kreuzpaintner ankündigt. Ab November sollen neun bis zehn Ziele über dem großen Teich angeflogen werden. Und kurz vor Weihnachten ist eine Premiere am Münchner Flughafen geplant. Ab 17. Dezember soll ein Direktflug München mit Malé, der Hauptstadt der Malediven, verbinden.

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