Krise: Umbuchung könnte Branchenstandard werden

Die Konjunkturlage für Reisen ist gut. Allerdings verunsichern Flüchtlingsströme, Krisen und der Terror nah und fern die Deutschen nachhaltig. Sie wollen zwar auf Reisen gehen, halten sich aber mit der Buchung zurück, so die Ergebnisse einer konzerneigenen Umfrage im Dezember. Bei der Programmvorstellung der DerTouristik in Frankfurt stellte René Herzog, CEO DerTouristik Central Europa, kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten bis zu 30 Tage vor Abreise für Pauschalreisen von ITS oder Jahn Reisen in Aussicht.
Damit will der Veranstalter gegen die Buchungszurückhaltung angehen, die aus dem latenten Unsicherheitsgefühl der Reisenden resultiere. Sollte die Lage sich weiter verschlechtern und die Unsicherheit andauern, könnte sich Herzog sogar vorstellen, dass „das Umbuchungsthema Branchenstandard wird“. Noch sieht der Manager eine „Schere zwischen Wollen und Handeln“. Denn die Urlaubslust ist laut Umfrage sehr ausgeprägt, vor allem bei Familien. Nur sechs Prozent haben demnach kein Bedürfnis zu reisen. Auffallend ist, so Herzog, die Vorliebe für vertraute Ziele. Davon profitiere auch Deutschland. Aber auch Italien, Österreich, Spanien und die skandinavischen Länder sieht die Umfrage auf der Gewinnerseite. Klarer Verlierer ist Tunesien: 85 Prozent wollen auf keinen Fall in das Land, auch die Türkei lehnen 73 Prozent als Reiseziel ab.
Vom derzeitigen Standpunkt aus könnte Deutschland im Sommer voll werden, vor allem an der Nord- und Ostseeküste. Ähnliches gelte für Norditalien und für die Balearen. Bisher legen auch die Fernreisen zu, Sri Lanka mit 40 Prozent, Südafrika mit 31 Prozent. Was die Reisekosten angeht, wagt der Dertour-Mann ebenfalls keine Prognose. Fest stehe, dass der Urlaub in den Problemländern wie Türkei, Ägypten, Tunesien billiger werde und der Dollarkurs die Fernziele verteure. Die Aussichten für 2016 sieht Herzog eher skeptisch. Er erwarte „sicherlich kein Spitzenjahr“, sagte er.
Infos im Internet: www.dertouristik.com

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