Vor 100 Jahren wurde Belfort ein eigenständiges französisches Territorium. Ein Grund zum Feiern finden die Einwohner des schönen Städtchens, das vor allem durch den monumentalen Löwen bekannt ist. Denn den hat kein geringerer geschaffen als Frédéric-Auguste Bartholdi, der Schöpfer der Freiheitsstatue.
Der kolossale elf Meter hohe und 22 Meter breite Löwe soll den Widerstand Belforts im Krieg gegen die Preußen 1870/71 symbolisieren. Unter Aristide Denfert-Rochereau verteidigte sich die Stadt erfolgreich und blieb so im Gegensatz zu benachbarten elsässischen Gemeinden unter französischer Herrschaft.
Eine Festungslandschaft
Eine wichtige Rolle bei der Verteidigung spielte sicher die mächtige Zitadelle, zu der auch der Festungsarchitekt des Sonnenkönigs Ludwig XIV. , Sébastien Le Prestre Marquis de Vauban, seinen Beitrag geleistet hat.
Vor 100 Jahren erreichten die Einwohner von Belfort endlich ihr Ziel, ein eigenständiges Departement zu werden. Deshalb ist das Festival d’Histoire Vivante in diesem Sommer auch dem Jubiläum gewidmet. Und die düsteren Kasematten erwachen zu neuem Leben.
Wir haben den Tag genutzt und sind in die Heldengeschichte der Stadt abgetaucht. Und ich habe meine Nase in viele Ecken und Winkel gesteckt. Kommt einfach mal mit.
Da gibt es natürlich die Helden – alles Männer, wie es zu der Zeit so war. Sie stellen sich auch gern für ein Foto zur Verfügung. Ich weiß allerdings nicht genau, aus welcher Zeit die unterschiedlichen Uniformen stammen.
Manch einer musste nach einer Siegesfeier erstmal seinen Rausch ausschlafen wie dieser arme Mann, den nicht einmal pickende Hühner aufwecken können.
Und was machten die Frauen in dieser Zeit. Natürlich kochen, nähen und all die Dinge, die im Alltag wichtig waren. Denn den gab es ja auch in Kriegszeiten.
Wie heldenhaft sich Belfort gegen die verhassten Preußen, Choucroutes, geschlagen hat, zeigt ein Puppenspiel mit Guignol, dem französischen Kasperl, als Helden.
Ihm gelingt es sogar, einen der schwerbewaffneten Feinde mit einer Holzkeule zu überwältigen. Da hat der deutsche General das Nachsehen.
Und am Ende jubeln die Einwohner der Stadt. Heute kommen die ehemaligen Feinde als Touristen und werden nicht mehr mit Knüppeln begrüßt.
Hinweis Die Recherche wurde ermöglicht durch Bourgogne-Franche-Comté Tourisme