Am Ende der Leidenschaft: Deborah Kay Davies‘ Bedingungslos

Sie ist eine ganz normale junge Frau, berufstätig, Single, mit einer netten Freundin und Eltern, die zu ihr stehen. Ein ganz normales Leben, eben, manchmal ein bisschen langweilig. Bis dieser Mann auftaucht, blond, gut aussehend, undurchsichtig – und sich rücksichtslos in ihr Leben drängt.

Schon beim ersten Mal ist sie ihm verfallen. Zappelt, wie eine Fliege im
Netz, nur um sich umso aussichtsloser in die Falle zu manövrieren.
Deborah Kay Davies seziert diese zunehmende Abhängigkeit in allen
Facetten, zeigt, wie eine Persönlichkeit zersplittert, wie ein Leben
implodiert. Am Ende hat die junge Frau alles hinter sich gelassen – auch
ihre Identität. Und sie sieht nur einen Ausweg, wieder Herrin ihres
eigenen Schicksals zu werden.
Es ist nicht die Geschichte, die verstört. So etwas hat man schon öfter
gelesen. Es ist Davies’ schonungslos offene Sprache, ihre Metaphern, die
weh tun, die Unabänderlichkeit, mit der alles auf einen Abgrund
zusteuert. Ein Buch wie ein Alptraum.
Info: Deborah Kay Davies, Bedingungslos, Kein & Aber, 217 S., 18,90 Euro

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