Ein deutscher Unternehmer verwirklichte sich auf seiner Privatinsel Fregate einen Traum: kultivierten Luxus im asiatischen Stil in der Abgeschiedenheit eines Naturreservats. Auf Fregate Island Private leben Mensch und Tier im Einklang. Vorwitzige Magpies picken die Brösel vom Frühstückstisch und trällern ihr Liedchen, grün schillernde Geckos holen sich ihren Anteil vom Boden und verspeisen in aller Gemütsruhe Fliegen an der Wand. Riesenschildkröten liegen faul in der Sonne und genießen den Ausblick auf tief eingeschnittene Buchten. Die Insel hat Platz für alle. Gerade mal 16 großzügige Villen und ein Haupthaus hat der Deutsche für seine Gäste aus aller Welt bauen lassen.
Ein Refugium für maximal 40 wohlhabende Naturliebhaber, die einen Urlaub im Überfluss genießen. Denn Überfluss herrscht hier an allem, an verschwenderisch schöner Natur, an traumschönen Stränden, an freundlichen Helfern und an aufmerksamen Kleinigkeiten. Wer viel Geld hat, hier ist es gut angelegt. Das fand auch Ex-Beatle Paul Mc Carthney, der hier mit Heather Mills seine Flitterwochen verbrachte.
Wo sonst gibt es eine verschwiegene Bucht, in der zwei Turteltäubchen garantiert allein sein können – wenn sie die Holztafel am Einstieg auf „Besetzt“ drehen?
Mit den batteriebetriebenen Golf-Carts, die nächtens von den Heinzelmännchen aufgeladen werden, kann man die Schatz-Insel erkunden – und womöglich fündig werden. Denn vor gerade mal 270 Jahren war Fregate noch ein Piratennest. Und der Oberschurke Olivier de la Bouche soll hier eine Truhe mit den Schätzen des Erzbischofs von Goa vergraben haben. Weil er auf Reunion seinen Häschern in die Hände fiel und gehenkt wurde, konnte er seinen Schatz nicht mehr heben. Gerüchte über eine Schatzkarte gingen um die Welt und erreichten auch Ian Fleming, den Vater von James Bond. Er blieb ein paar Monate auf der Insel und buddelte. Vielleicht hat er den Schatz ja gehoben, wahrscheinlich aber hat James Bond ihn reich gemacht – Fleming starb als vermögender Mann.
Er hätte sich Fregate locker leisten können. Auch das Rock Spa, ein Zauberland, das nur über eine steile Treppe aus unbehauenen Steinen zu erreichen ist, die sich durch erratische Felsblöcke nach oben windet. Dort ist alles friedlich, eine Parklandschaft mit Teichen und plätschernden Brunnen, dazwischen die luftigen Spa-Gebäude aus Holz und Stein mit großen Fensteröffnungen, durch die der Wind sanft herein streicht. Drinnen und draußen vermischt sich. Alles ist sanft, ohne Hektik wie Vivienne aus Mahe, das Mädchen mit den Zauberhänden. Pure Natur auch in den Anwendungen: Meermuschelpuder, Kokosnussöl, Passionsfrucht…
Barry ist der Herr der Früchte. Seine Pflanzungen sind so erfolgreich, dass der gebürtige Engländer 70 Prozent der Produkte exportiert:
scharfe Pepperoni, pralle Tomaten, sattgrüne Bohnen, birnenförmige Auberginen, saftige Mangos und Bananen- dicke und dünne, große und kleine. 17 verschiedene Bananenarten hat er in seinem Garten Eden. 20 Prozent der Früchte lässt er verrotten, „um den Lebenskreislauf zu erhalten“. Für Barry sind die Vögel und die Fledermäuse so wichtig wie die Hotelgäste. Er fühlt sich als Wächter nicht als Dompteur der Natur.
Auch Francis denkt so. Er ist der mit den Schildkröten redet. „Ich rede immer mit ihnen,“ sagt der Seychellois, „und wenn eines Tages eine mir antwortet, wird es Zeit, dass ich die Insel verlasse.“ Noch ist es nicht soweit. Selbst James, die uralte Schildkröte, die Francis jeden Morgen im Teich trifft, hebt höchstens den Kopf, wenn sie angesprochen wird. 170 der Urwelttiere hat Francis gezählt, und immer kommen neue hinzu. Am frühen Morgen kann man sie überall sehen, wenn man die Augen offen hält oder wenn Francis mit ihnen spricht: sie suhlen sich im Sumpf, flirten im Schatten der Banyan Bäume, besteigen einander und fressen sich satt am grünen Gras. Auch in der „Kinderstation“ herrscht
reges Treiben. Hier wachsen Schildkrötenbabys geschützt heran, bis sie groß genug sind, in die Freiheit entlassen zu werden. Feinde haben sie auf Fregate keine. Im Gegenteil. So manche Gastfamilie adoptiert eine Schildkröte oder gleich mehrere und kommt im nächsten Jahr wieder, um die Fortschritte des gepanzerten Familienmitglieds zu bewundern. Bei
Francis wissen sie es in besten Händen. Der Mann lebt mit der Natur, kennt die Heilkraft der Bäume und Büsche, weiß, welches Blatt bei Sonnenbrand hilft oder nach dem Biss einer Qualle, welche Stängel das Blut verdünnen und welches Pülverchen aus Baumrinde gegen die sonst tödliche Verletzung eine Fisches wirkt. Dabei war er in seinem früheren Leben
Musiker. Auf Mahe lebt sein Sohn und so oft er kann besucht er ihn. Aber am liebsten kommt der Kleine nach Fregate, zu den Vögeln und Schildkröten, die sein Vater betreut.
Info: Fregate (www.fregate.com) ist ein absolutes Luxus-Refugium. Der aufmerksame Service und die intakte Natur fordern auch ihren Preis. Etwa 2400 € müssen zwei Personen pro Nacht für den Rundum-Service einkalkulieren – Golf-Cart, Mahlzeiten, persönlicher Assisten und nicht alkoholische Getränke inklusive. Der Mindestaufenthalt sind drei Tage. 15 Prozent
Steuern und Trinkgeld kommen zum Endpreis hinzu. Kinder bis 17 Jahre zahlen je nach Alter maximal 345 €. Der VIP Service beinnt schon am Flughafen von Mahe. Ein Repräsentant der Insel heißt die Gäste willkommen und bringst sie auf dem schnellsten Weg durch die Passkontrolle direkt zum Helikopter, der in 20 Minutenauf Fregate Island landet.