Pinny Mello: „Israel ist zurück in der Normalität“

Israel Tempelberg

Israel ist kein einfaches Reiseland. Nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im Sommer sind viele Reisende immer noch verunsichert. Daran hat auch der Waffenstillstand nichts geändert. Wir sprachen mit Pinny Mello, dem Direktor des Staatlichen israelischen Verkehrsbüros über die aktuelle Lage im Heiligen Land.

Frage: Israel ist ja ein wunderbares Reiseland. Und es herrscht auch Waffenruhe im israelisch-libanesischen Grenzgebiet. Aber: Kann man derzeit Touristen mit gutem Gewissen eine Reise ins Heilige Land empfehlen? 

Millo: Das Kernland Israel kann ohne Einschränkungen besucht werden. 97 Prozent des Landes waren von der Krise im Sommer ohnehin nicht betroffen.
Frage: Das Auswärtige Amt rät zu einer Risiko-Abwägung. Gibt es denn Gebiete in Israel, die man besser nicht bereist?
Mello: Auch die Situation im Norden des Landes ist schon lange zur Normalität zurückgekehrt. Hotels und Gästezimmer sind wieder gut gebucht. Wir können also mit bestem Gewissen eine Reise nach Israel empfehlen! Denn wir wissen,daß Israelurlauber bereits bei Betreten des Landes alle Zweifel vergessen und eine wunderbare Zeit verbringen.
Frage: Haben Israel-Besucher ähnliche Sicherheitsmaßnahmen zu erwarten wie sie in den USA praktiziert werden? Das heißt, gibt es Beschränkungen fürs Handgepäck? Und was muss bei der Einreise beachtet werden?

Millo: Die israelische Fluggesellschaft ELAL hat ihre Sicherheitsvorkehrungen nicht geändert. Sie entsprachen schon immer höchstem Standard. Allerdings müssen die Passagiere auch die deutsche Sicherheitskontrolle am Flughafen passieren, die unabhängig von der israelischen durchgeführt wird. Die deutschen Regelungen wurden verschärft, gerade was das Handgepäck betrifft. Ab 6. November 2006 wird eine EU-Regelung in Kraft treten, die alle Flüge betrifft, die von/nach Europa fliegen. So dürfen Flüssigkeiten nur noch unter bestimmten Bedingungen im Handgepäck mitgeführt werden (max. 10 Plastikflaschen à 100 ml Inhalt, die in einem durchsichtigen Plastikbeutel verstaut werden).

Frage: Während der kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten Zeit haben viele Veranstalter Israel-Reisen gestrichen. Welche Veranstalter haben denn zur Zeit überhaupt Reisen nach Israel im Programm?

Millo: Es gab zwar vorübergehend Buchungsstopps, jedoch hat kein Veranstalter Israel aufgrund der Libanonkrise komplett aus dem Programm genommen. Israel-Spezialisten bieten jederzeit eine breite Palette an Reiseangeboten und auch die großen deutschen Veranstalter haben Israelreisen in ihren Winterkatalogen ausgeschrieben. Unter www.goisrael.de findet man sowohl eine Aufstellung der Israelanbieter als auch eine Reisebörse mit konkreten Angeboten.

Frage: Wird man auch den Gaza-Streifen bald wieder bei Rundreisen mit einplanen können?
Millo: Soweit uns bekannt ist, hat der Gaza-Streifen aus touristischer Sicht nie eine große Rolle gespielt und war auch nicht in Rundreisen durch das Heilige Land integriert. Genauere Auskünfte über Touristenzahlen im
Gazastreifen müßten Sie bei der Vetretung der palästinensischen
Autonomiebehörde
erfragen.



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