Die weltweite Krise hat – früher als erwartet – auch den Tourismus erreicht. Hotels und Destinationen klagen über Einbrüche. Airlines reduzieren ihre Kapazitäten, Veranstalter verlängern ihre Frühbucher-Angebote. Trotzdem gibt sich Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Zentrale für Tourismus, in einem Gespräch vor der Tourismusbörse in Berlin optimistisch. Deutschland könnte von der Krise sogar noch profitieren.
Selbstquälerischer Wüstentrip: Michel Vieuchanges „Smara – Verbotene Stadt“
Smara – allein der Klang der legendären Wüstenstadt hat den jungen Franzosen Michel Vieuchange so fasziniert, dass er entschlossen war, gegen jede Widrigkeit dorthin zu reisen. Als Frau verkleidet macht er sich 1930 auf den Weg. Die Burka gewährt ihm das größte Maß an Bewegungsfreiheit, auch wenn er immer wieder von der Angst heimgesucht wird, entdeckt zu werden. Vieuchange weiß um die Gefahren, die er auf sich nimmt: Die Wüste wird von räuberischen Banden heimgesucht, sein Leben liegt in der Hand seiner Begleiter, die ihn immer wieder um Geld angehen.
Das blaue Wunder von Künzelsau
Mal ehrlich: Hätten Sie gewusst, dass Mustang eine deutsche Jeans-Marke ist? Und aus Künzelsau kommt? Tatsächlich wurden die ersten europäischen Jeans in Hohenlohe genäht und Albert Sefranek ging als der Vater der deutschen Jeans in die Geschichte ein. Wie es zu diesem blauen Wunder kam, darüber informiert -musikalisch untermalt und unterhaltsam in Szene gesetzt – seit 2007 das Mustang Museum in Künzelsau. Auf zwei Etagen lädt es zu einer Reise in die Firmengeschichte ein, in der sich auch ein Stück deutscher Geschichte spiegelt. Geschichte und Mode, Musik und Zeitgeist – das ist der Stoff, aus dem das Museum schöpft. Zu sehen sind Filme und Werbspots, neueste Veredelungstechniken und alte Nähmaschinen.
Scharfzüngige Abrechnung: Sibylle Lewitscharoffs „Apostoloff“
„Papa, hättest du gedacht, dass deine Küste eines Tages so hässlich aussehen könnte?“
Es ist ein bitterböser Abgesang auf das Land des Vaters und den Vater selbst, der Sybille Lewitscharoff die Nominierung für den Leipziger Buchpreis eingebracht hat. Auf der Suche nach ihren Wurzeln war die Bachmann-Preisträgerin, deren Mutterland das schwäbische Württemberg ist, ins Vaterland Bulgarien gereist. Der auf diesen Erfahrungen fußende Reise-Roman „Apostoloff“ spielt mit der Vorliebe der Bulgaren für biblische Namen – und ihrem Hang zu Heldenverehrung, Geschichtsfälschung und Größenwahn.
Salzburger Land jenseits von Mozartkugeln und Festspielrummel
Salzburger Land? Mozart, Jedermann, Cafes und Festspiele. Die Stadt prägt das Bild des Landes. Dabei ist das Salzburger Land vielfältig wie sonst nur wenige österreichische Bundesländer und auch jenseits von Mozartkugeln und Festspiel-Rummel eine Reise wert. Reicht es doch vom Nationalpark Hohe Tauern bis zum Lungau, vom Salzburger Seenland bis zum Dachstein. Der Hochkönig gehört dazu und Zell am See, der Fuschlsee und das Gasteiner Tal, die Großglocknerstraße und natürlich auch die Getreidegasse. Berge, Seen, Täler – und die Festspielstadt Salzburg. Reich geworden ist die Gegend ehemals durch den Salzabbau. Und österreichisch ist sie erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts, weshalb der im damals bayerischen Salzburg geborene Wolfgang Amadeus Mozart eigentlich gar kein Österreicher ist…
Aufrüttelnd: Delphine de Vigans „No & ich“
Es war eine machtvolle Demonstration der Ohnmacht: Vor einem Jahr hatte die Hilfsorganisation „Les Enfants des Don Quichotte“ rote Thermozelte an die Obdachlosen von Paris ausgegeben und sie am Canal de St. Martin aufgereiht. Da standen sie dann zu Tausenden wie ein rotes Mahnmal – auch an Nicolas Sarkozy, der vor seiner Wahl vollmundig versprochen hatte, unter seiner Präsidentschaft werde es binnen zwei Jahren keine Obdachlosen mehr in Frankreich geben. Und bei seiner Antrittsrede unterstrich er noch sein Versprechen: „All diejenigen, die das Leben verletzt hat, die das Leben missbraucht hat, sollen wissen, dass sie nicht aufgegeben werden, dass ihnen geholfen wird.“
Perfekte Pisten – zufriedene Gäste?
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Aufrüstung in den Skigebieten: Immer mehr Sessellifte kommen unter die Haube, Rolltreppen führen zu den Liften, Sitzheizungen wärmen den Allerwertesten bei der Auffahrt, glatt gebügelte Pisten lassen auch schlechte Skifahrer gut aussehen. Ist es das, was die Skifahrer wollen? Oder bleibt bei alldem das Naturerlebnis auf der Strecke und damit auch ein Stückchen Abenteuer? Moderator Thomas Biersack vom ADAC SkiGuide befragte dazu in der Touristischen Runde München eine Reihe von Experten. Tenor der Runde: „Die Leute wollen es so und sie wollen immer mehr.“
Höllentrip: Richard Grants „Bandit Roads“
„Ein Schleusentor ging auf und ich heulte unkontrollierbar, nicht nur um diesen Hund, sondern wegen all des Leids, der Gewalt, der Tragödien, der Grausamkeit, des Elends der Skrupellosigkeit und der Brutalität in diesen Bergen, wegen der hungrigen Kinder in Tizonazo, dem ernsten Jungen mit dem verkümmerten Arm, der schwangeren Fünfzehnjährigen, die ihren Vergewaltiger heiraten musste, wegen der Witwen und Waisen und weil ich von all dem so kaputt und genervt und erschöpft war.“
Er hatte es nicht anders gewollt, der Engländer Richard Grant. Er wollte in die Sierra Madre, mitten hinein ins „gesetzlose Herz Mexikos“, wollte die „Bandit Roads“ befahren, die ihn geradewegs in die Hölle auf Erden beförderten.
Straßentheater: Jakob Arjounis „Der heilige Eddy“
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Eddy ist ein kleiner Gauner, der gerne harmlose Touristen um Mantel, Brieftasche und Kreditkarten bringt. Aber eigentlich ist er Musiker. Nur, davon kann er nicht leben. In Kreuzberg hat sich Eddy eine kreuzbiedere Existenz aufgebaut.
Klimakiller: Charlotte Wildes „Apollonia Cox – Im Auge des Taifuns“
Alle reden vom Wetter, Raviel Mac Millan macht es. Er ist der Böse im ersten Jugendroman von Charlotte Wilde „Appolonia Cox“, ein machtgieriger, primitiver Verbrecher, dem es nur um Geld und Macht geht. Je größer die Beutezüge seiner Leute, desto besser. Dafür ist ihm jedes Mittel recht – selbst eine Sintflut oder ein Tsunami.