Bharat Basnet ist Unternehmer und Umweltaktivist. Nicht nur als Hotelbesitzer sieht er Nepals Zukunft untrennbar mit dem Tourismus verbunden. Ein Gespräch über die neuesten politischen Entwicklungen.
Wie erklären Sie sich den Erdrutschsieg der Maoisten?
Basnet: Es war wohl eher eine Protestwahl, um das alte System loszuwerden. Deshalb hat der Sieg der Maoisten alle überrascht, auch die Maoisten selbst.
Gefährdet der Wahlsieg die Zukunft Nepals als Tourismusziel?
Basnet: Das kommt darauf an. Die Maoisten könnten scheitern, weil sie zu große Erwartungen geweckt haben und nicht halten können, was sie versprochen haben. Die Gefahr kommt aus dem Innern. Es gibt immer mehr Splitter-Parteien, die für bestimmte Regionen Autonomie fordern wie etwa für das Terai. Das könnte die Touristen verunsichern und ohne Tourismus kann Nepal nicht überleben.
Aber Nepal ist doch kein Ziel für Massentourismus?
Basnet: Nein, ich fühle mich dem nachhaltigen Tourismus verpflichtet. Einem Tourismus, der das lokale Handwerk und die Bauern unterstützt und vielen Familien ein Extra-Einkommen beschert.
Was wünschen Sie sich von einer neuen Regierung?
Basnet: Sie müsste die Interessen des Landes im Auge behalten: mehr Teilhabe an der Wirtschaft, bessere Bildung, mehr Umweltschutz und natürlich Unabhängigkeit. Nepal ist doch fast schon eine indische Kolonie.
Wie Tibet für China?
Basnet: Nein, das nicht gerade. Wir haben viel mehr Freiheit als die Tibeter. Aber ich finde, auch kleine Staaten sollten mit Respekt behandelt werden.