Da muss vieles im Oberflächlichen bleiben, was allerdings den Lesegenuss nicht zu schmälern braucht. Die hübsch im farbigen Leineneinband daher kommenden Bändchen erheben ja auch nicht den Anspruch der Vollständigkeit, sie wollen nur Lust machen, eine Stadt mal anders zu erleben – nicht über ihre Gebäude, ihre Geschichte, ihre Kultur sondern über die Menschen, die dahinter stehen. Acht Bände der auf 30 Bücher angelegten Reihe sind im Frühjahr herausgekommen – von Berlin über Rom bis New York. Mit dem holländischen Gouverneur Pieter Stuyvesant, der gegen die Indianer einen Wall – daher später der Name Wallstreet – errichtet, beginnt etwa die Journalistin Bettina Winterfeld ihren New Yorker Personen-Reigen, in dem John D. Rockefeller ebenso Platz findet wie der Mafioso Lucky Luciano, der Komponist George Gershwin ebenso wie der Beatle John Lennon, der schwarze Bürgerrechtler Malcolm X ebenso wie Rudolph Giuliani, jener Bürgermeister, der New York „gesäubert“ und sich bei der 9/11-Katastrophe bewähren musste. Auch Literaten wie Paul Auster, Schauspielerlegenden wie Robert de Niro und die Sex-in-the-City-Ikone Sarah Jessica Parker fehlen nicht. Bei der Wolkenkratzer-Metropole hätte man sich vielleicht noch einen Architekten gewünscht – aber auch Lücken sind bei dem Konzept wohl nicht zu vermeiden. Und die Autorin beruft sich explizit auf eine „subjektive Auswahl“, die „das unverwechselbare Kaleidoskop New Yorks erstrahlen lassen“ soll. Stroboskopartig gelingt das durchaus.
Info: Merian porträts, Eine Stadt in Biographien, je Band 16,99 Euro
z.B. New York von Bettina Winterfeld, ISBN 9783834212511