Lufthansa landet in Kalkutta

Zum ersten Mal seit 1971 landete letzte Woche wieder eine Lufthansa-Maschine in Kalkutta. Mit der Metropole am Ganges fliegt Lufthansa nun sechs Ziele auf dem indischen Subkontinent an: Delhi, Mumbai (Bombay), Chennai (Madras), Bangalore, Hyderabad und Kolkata (Kalkutta). Die deutsche Fluglinie ist mit 45 wöchentlichen Flügen von Deutschland nach Indien die Nummer eins auf dem Subkontinent und das soll auch so bleiben. Indien gehöre zu den strategischen Märkten, in denen die Lufthansa investieren wolle, erklärte Thierry Antinori, Marketing und Vertriebsvorstand der Lufthansa Passage Airlines, zum erneuten Engagement in Kalkutta. Wachstum finde heute vor allem in Asien statt und die Lufthansa habe seit Jahren ihre Pole-Position in diesen Märken ausgebaut. Auf dem Radar der Lufthansa gehöre Indien zu den Top-Destinationen.
 
"Wir glauben an den Standort Westbengalen“, sagte Antinori vor Pressevertretern nach dem Erstflug. Und der deutsche Botschafter Bernd Mützelburg sprach von einer Lovestory zwischen Lufthansa und Kalkutta, die an einen Bollywood-Film
erinnere. „Sie treffen sich, verlieben sich, gehen auseinander und
kommen – nach rund 30 Jahren – wieder zusammen, um fortan glücklich
miteinander zu leben.“ Von 1959 bis 1971 flog die Lufthansa schon
einmal auf Kalkutta. Jetzt soll die Verbindung auf Dauer sein, die
Lufthansa will sich auf dem Wachstumsmarkt Indien nicht die Butter vom
Brot nehmen lassen.
Denn auf dem Subkontinent mit seinen knapp 1,1 Milliarden Menschen
vollzieht sich eine rasante Entwicklung bei einer kontinuierlich
wachsenden Mittelschicht. Schon heute werden 50 Millionen Fluggäste im
Jahr gezählt, gleichzeitig fahren 50 Millionen Inder täglich mit dem
Zug. Für die Airlines ein Riesen-Potenzial. Etwa 150 bis 250 Millionen
Menschen gelten derzeit als potenzielle Käufer für Flugtickets. Allein
der innerindische Flugverkehr stieg 2005 um 40 Prozent. Zehn Milliarden
Euro will der indische Staat in den nächsten zehn Jahren in die
Infrastruktur investieren. Antinori könnte sich vorstellen, dass die
Lufthansa bis 2010 ihr Engagement auf zehn Strecken nach Indien
ausweitet.
Sorge, dass etwa British Airways den Deutschen ihre
Sonderstellung in Indien streitig machen könnte, hat der Vorstand
nicht: „Die Lufthansa ist eine Marke, die Vertrauen schafft – und eine
Marke baut sich nicht so schnell auf.“ Noch nie habe die Airline soviel
Geld in Innovationen investiert wie in den letzten drei Jahren, gab
Antinori zu bedenken. Außerdem hätten Frankfurt und auch München
durch ihre zentrale Lage als Drehscheiben für Passagiere aus Indien,
die in die USA weiter fliegen wollten, viele Vorteile gegenüber anderen
europäischen Städten.
Kalkutta wird künftig drei Mal pro Woche von Frankfurt aus direkt
angeflogen. Flugtickets können einschließlich Steuern und Gebühren ab
672 Euro für Hin- und Rückflug gebucht werden. Dieser Tarif gilt bei
Buchung eines elektronischen Tickets über www.lufthansa.com. Hinzu
kommt die Lufthansa Service Charge von 15 Euro (einfache Strecke), sie
variiert bei Buchung über andere Vertriebswege. Infos im Reisebüro oder
über die Lufthansa Call Center unter 0180-5838426

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