Lob der Einfachheit Bruni Prasskes „Mein Wohnwagen und ich

„Warum quetschen sich Millionen Bundesbürger zur Urlaubszeit in Flugzeuge, wo es doch die Schlei gibt?“ Bruni Prasske macht vor, dass es auch anders geht. In ihrem Buch „Mein Wohnwagen und ich – vom großartigen Leben im kleinformatigen Heim“ beschreibt die weit gereiste Autorin ihre Erlebnisse als Dauercamperin an der Elbe – mit allen Tücken. Nix da von Glamping, dem angeblich neuesten – luxuriösen – Trend in Sachen Camping. Nein, Prasske mag’s bodenständig.

Deshalb muss die einer gescheiterten Beziehung nachtrauernde Journalistin erst den alten Wohnwagen „Rex“ aufmöbeln, ehe sie ihr „Paradies“ so richtig genießen kann. Dabei lernt sie auch die mehr oder weniger originellen Mitbewohner des Campingplatzes kennen und wird mit Vorschriften konfrontiert, die das Wohnen draußen regulieren. Doch trotz Gemeinschaftsklo und – Duschen gewöhnt sich die junge Frau schnell an das lockere Leben auf kleinem Raum, das ihr zwar einige Handwerkerkünste abverlangt aber ihr auch so außergewöhnliche Naturerlebnisse beschert wie eine magische Vollmondnacht am Fluss. Und dann die Begegnung mit der "Queen" auf der Elbe, die alle anderen Kreuzfahrtschiffe in den Schatten stellt und die Dauercamperin geradezu euphorisch stimmt. Tauschen würde sie allerdings nicht wollen mit den Gästen auf dem Schiff, da ist ihr ein Paddelboot lieber.
Bruni Prasske hat die Aufforderung „Simplify your life“ wörtlich genommen. Das ganze Büchlein ist ein Lob des einfachen Lebens. Es liest sich locker und macht Lust auf draußen. Es muss ja nicht unbedingt Dauercamping sein, ein paar Tage Campingplatz tun’s auch.  
Info: Bruni Prasske, Mein Wohnwagen und ich – Vom großartigen Leben im kleinformatigen Heim, dtv, 271 S., 9,20 Euro 


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