Das Forum anders reisen, in dem sich Veranstalter zusammengetan haben, die auf Nachhaltigkeit im Reisen setzen, macht es schon lange. Auch der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) gibt seinen Kunden durch die Kooperation mit „atmosfair“ die Möglichkeit, klimabewusst zu reisen. Und beim Münchner Studienreisespezialisten Studiosus können die Kunden über den Emissionsrechner auf der website der Studiosus-Foundation, die CO²-Menge berechnen, die während ihres Fluges freigesetzt wurde und sie über „myclimate“ kompensieren. Ähnlich wie „atmosfair“ investiert die Schweizer Organisation diese Gelder in Umweltschutzmaßnahmen meist in der dritten Welt.
Da wollen auch die großen Reiseveranstalter nicht außen vor bleiben. Noch auf der Berliner Tourismusbörse gaben TUI und Thomas Cook Reisen eine neue Klima-Initiative bekannt. TUI bietet seinen Kunden ab der Reisesaison 2008/09 die Möglichkeit, bei der Buchung von TUI-Flugreisen mit einer freiwilligen Spende an „myclimate“ die Umweltbelastungen zu kompensieren. Der gespendete Betrag in Höhe von mindestens zwei Euro kommt dem Klimaschutz zu Gute.
TUI legt auf jede Klimaspende noch einmal einen halben Euro drauf. Mit dem Schritt will der Marktführer seine Umweltkompetenz stärken. „Wir zeigen, dass wir unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen und gehen als Marktführer voran; andere werden sicher folgen“, gab sich Dr. Volker Böttcher, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutschland selbstbewusst.
Thomas Cook folgte und verkündete, dass die deutschen Veranstalter Neckermann, Thomas Cook Reisen und Bucher Last Minute ab sofort ihren Kunden die Möglichkeit einer freiwilligen Klimaschutzabgabe von mindesten vier Euro eröffnen werden. Während TUI in Hannover mit „myclimate“ kooperiert, arbeiten die Oberurseler mit „atmosfair“ zusammen.
Das Forum anders Reisen warnte inzwischen vor dem „unreflektierten Umgang mit pauschalen Klimaabgaben“, die nur das Gewissen der Reisenden beruhigen, der Umwelt aber nicht weiterhelfen. Die durch den Flug entstandene Klimawirkung könne durch Geldzahlungen weder aufgehoben noch neutralisiert werden. Und VIR hat erfahren, dass freiwillige Abgaben – im Verband der Online Reiseportale immerhin durchschnittlich 33 Euro je Flug – gerade mal bei 17 Prozent der Online-Bucher auf positive Resonanz stoßen. Laut einer Umfrage ist jeder vierte Flugreisende aber eher bereit, eine freiwillige Abgabe zu entrichten als auf einen Flug zu verzichten.
10Mrz. 2008