Familienabenteuer auf der Alb

Es muss nicht immer Meer sein. Und es müssen auch nicht hohe Berge sein. In Corona-Zeiten sind auch Gegenden abseits der großen Touristenströme gefragt. Zum Beispiel die Schwäbische Alb. Antje Gerstenecker hat in der Region „40 erlebnisreiche Touren“ für Eltern und Kinder gefunden, bei denen alle auf ihre Kosten kommen: Felskletterer und Burgfräulein, Höhlenforscher und Tierfreunde, Wasserratten und Steinesammler aber auch Märchenliebhaber und Schatzjäger. Es kommt nur darauf an, den Kindern die Wanderungen schmackhaft zu machen etwa, indem man gemeinsam die Aktivitäten plant oder zusammen das Picknick zusammenstellt. Damit es unterwegs keinen Streit ums Wander-Tempo gibt, sollte der oder die Langsamste die Geschwindigkeit vorgeben.
Kinder haben es ja meist nicht eilig, sie wollen unterwegs auch mal Pause machen, da einen kleinen Damm im Bach bauen, dort einen Schmetterling verfolgen oder ein Pony bewundern. All das gehört dazu, wenn man in der Natur unterwegs ist. Und wenn man sich informiert hat, kann man in der Schwäbischen Alb wirklich echte Abenteuer erleben – geheimnisvolle Höhlen erkunden, die schöne Lau im Blautopf besuchen, sich beim Anblick von Schloss Lichtenstein wie Dornröschen fühlen: www.schloss-lichtenstein.de
Hier der Wandertipp  von Antje Gerstenecker (mit Fotos von der Autorin): 

Zum Märchenschloss

Das märchenhafteste und wohl spektakulärst gelegene Schloss der Schwäbischen Alb ist Schloss Lichtenstein. Um das Schloss kann man nicht nur herrlich wandern, es gibt auch einen schönen Spiel- und Grillplatz und viel Platz zum Spielen und Toben. Wir überqueren die Straße und gehen den Weg entlang, der genau gegenüber dem Parkplatz liegt und weiter geradeaus bergauf. Bei der dritten Abzweigung gehen wir nach links bis zum Parkplatz. Dort folgen wir hinter dem Parkplatz dem Weg nach rechts. Wenn unser Weg in einen anderen Weg mündet gehen wir nach rechts und nehmen anschließend der mittleren Weg nach rechts Richtung Hochseilgarten. Durch den dichten Wald können wir schon die ersten Hindernisse des Hochseilgartens in den Bäumen sehen. Direkt unter dem Parcours hindurch führt unser Weg dann nach links zum Alten Forsthaus und von dort weiter zum Schloss Lichtenstein.

Im Burghof von Schloss Lichtenstein.

 Spektakulärer Blick aufs Tal

Um einen guten Blick auf das Schloss zu erhaschen müssen wir Tickets für den Burghof lösen (2 Euro/Erwachsene, 1 Euro/Kinder). Der Eintritt lohnt sich allemal, denn so können wir nicht nur das Schloss aus nächster Nähe begutachten, sondern auch den spektakulären Blick auf das Tal genießen. Wer das Schloss von innen besichtigen möchte, kann dies im Rahmen einer 30-minütigen Führung tun (8 Euro/Erwachsene, 3 Euro/Kinder).  Wir erkunden noch den Garten und die alten Mauern, bevor wir weiter zum Hauff-Denkmal und zu den Ruinen des Alten Schloss Lichtenstein gehen.

Schloss Lichtenstein diente als Filmkulisse für Dornröschen.

Wilhelm Hauff und sein Roman Lichtenstein

Schloss Lichtenstein ist noch gar nicht so alt wie man vielleicht vermuten könnte. Es wurde erst zwischen 1840 und 1842 erbaut. An derselben Stelle wurde um 1390 schon einmal eine Burg erbaut, die jedoch zerstört und aufgegeben wurde. Wilhelm Hauff veröffentliche 1826 seinen Roman „Lichtenstein“, der von eben jener Burg erzählt. Wilhelm, Graf von Württemberg, ein Vetter des Königs, fand die Geschichte so toll, dass er das Land auf dem die Burg einst stand kaufte und sich dort eine märchenhafte Ritterburg bauen ließ, die er als Aufbewahrungsort für seine Waffen- und Rüstungssammlung nutzen wollte. Heute ist Schloss Lichtenstein, das auf majestätisch auf den steilen Felsen über dem Tal thront, aus dem Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken. Das Schloss lieferte übrigens auch die Kulisse für die Verfilmung des Märchens Dornröschen (2009).

Nach dem Schloss geht’s zum Toben auf den Spielplatz.

Alles, was das Kinderherz begehrt

Unser Weg führt hier direkt am Trauf entlang und bietet herrliche Ausblicke. Dann folgen wir unserem Weg ein kleines Stück zurück und biegen dann nach links zum weitläufigen Spielplatz ab. Hier gibt es alles, was das Kinderherz begehrt – Rutschen, Schaukeln, Klettergerüste, Figuren, auf denen man balancieren kann und mehrere Grillstellen. Wer sich nicht selbst verpflegen mag, findet in der direkt dahinter liegenden Burgschenke eine Auswahl an schwäbische Speisen, die man entweder drinnen oder auf der großen Terrasse verzehren kann: www.schlossschenke-lichtenstein.de/ Vom Spielplatz aus geht es dann weiter ein kleines Stück die Straße entlang und dann nach links über einen herrlichen Waldweg zurück zum Parkplatz Greuthau .

Glückliche Kinder unterwegs .

Kletterspaß im Abenteuerpark

Der Abenteuerpark bei Schloss Lichtenstein bietet Kletterspaß für die ganze Familie (für Kinder ab 8 Jahren, in Ausnahmefällen auch ab 6 Jahren – entscheidend sind Größe und körperliche Fitness). Zehn Parcours mit mehr als 200 Stationen auf unterschiedlichen Höhen und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden halten sowohl für Anfänger als auch für ambitionierte Kletterfans die jeweils passende Herausforderung bereit. Für einen Parcours muss man ca. 30 – 60 Minuten Zeit einplanen. (Erwachsene 22 Euro, Kinder 16 Euro, für Familien werden zudem ermäßigte Preise angeboten, www.abenteuerpark-schlosslichtenstein.de)

https://www.komoot.de/tour/102577999

Zu allen Touren gibt es eine Karte und ein Profil mit Schwierigkeitsgrad, Höhenmetern und Weglänge.  Wie bei  der zweistündigen,  mittelschweren Wanderung zu Schloss Lichtenstein  hat Antje Gerstenecker  zu allen Touren noch Tipps und Anekdoten parat.  So kommt bei den gemeinsamen Touren bestimmt keine Langeweile auf.
Info: Antje Gerstenecker. Wanderspaß mit Kindern Schwäbische Alb, Bruckmann, 194 S., 15,99 Euro

  

 

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