Es ist wieder soweit. Seit Februar geht der neue Harry Potter ins Ohr mit dem Ein-Mann-Hörspiel von Rufus Beck „Harry Potter und der Halbblutprinz”. Neun Tage hat der „König der Vorleser” gebraucht, um die sechste Folge der Erfolgs-Saga um den Zauberlehrling zu sprechen. Neun Tage, in denen er mit seiner Stimme gezaubert hat.
„Wenn alle Sprecher so gut wären wie Rufus wäre ich arbeitslos als Regisseur,” lobt Christoph (Panne) Panizza, der Toningenieur. „Wichtig ist seine Vorbereitung, was wir da machen, ist periphär.” Panizza muss alles in die richtige Reihenfolge bringen, denn Rufus Beck spricht nicht immer chronologisch. 18 Tage dauert die Bearbeitung mit Schneiden nach der Einspielung, wobei auch Versprecher ausgemerzt werden. So etwas kann selbst einem Profi wie Rufus Beck passieren.
Das Ergebnis ist perfekt wie immer. Man hört nicht, wie viel Arbeit dahinter steckt. Auch nicht, dass Rufus Beck sich mit der Interpretation von Horace Slughorn etwas Zeit gelassen hat. Für den redseligen Lehrer der Zaubertränke holte er sich sogar Rat von außerhalb. Bei Beck äußert sich der Charakter durch die Stimme und das gilt für alle Personen im großen Harry-Potter-Universum: akustischer Wahnsinn im Falsett bei den Elfen, selbstbewusster Bariton bei Hagrid, jugendlicher Eifer beim jungen Tom Riddle und naive Gutmütigkeit beim jungen Dumbledore. Kurz: „Harry Potter und der Halbblutprinz” ist wieder bestes Kino im Kopf, 1540 Minuten Hochspannung in einer Zauberwelt, die aus den Fugen geraten ist.
Harry Potter und der Halbblutprinz, der hörverlag, 22 CD, 89,95 ¤