Alles andere als Aldi

Hotelier Alexander Aisenbrey kennt den scheuen Besitzer. Ja, der Herr Albrecht käme noch hin und wieder in sein Hotel. Aber nicht mehr so oft wie früher. Immerhin ist Karl Albrecht mittlerweile 85 Jahre alt. Vor 19 Jahren hat der ältere der Aldi-Brüder den Oeschberghof vor den Toren Donaueschingens gegründet. In den Hügeln, wo sich damals noch Fuchs und Hase gute Nacht sagten, entstand ein Golf- und Tagungshotel, das seinesgleichen suchte. Der sonst so sparsame Unternehmer sparte an nichts, als es darum ging, sich einen Traum zu erfüllen. Im Oeschberghof ist nichts billig.
Auch auf dem Golfplatz zeigt das Anspruchsdenken des Investors Wirkung. Die Greens sind grüner und samtiger als anderswo, blitzsaubere Blitzhütten bieten den Golfern bei Gewittern Unterschlupf. Ein gigantischer Maschinenpark unterstützt die Arbeit der elf Greenkeeper. Im eigenen Betriebshof stehen Vertikutiermaschinen und Rasenrollerbügler, Mähmaschinen und Ballsammelmaschinen. Zwar gehört die Oeschberg GmbH zur Aldi-Südgruppe. Aber das Viersterne-plus-Resort ist alles andere als Aldi.
Hotelier Andreas Aisenbrey ist sich deshalb auch sicher: „ Der Oeschberghof wird das einzige Hotel bleiben. Im Aldi-Laden ist mehr Geld verdient.” Und das mit wesentlich geringerem Aufwand. Seit dem letzten Facelifting strahlt das Hotel kühle Eleganz aus. Das minimalistische Design, die streng geometrische Raumaufteilung korrespondieren wunderbar mit Erdfarben wie Beige, Braun, Grau, Anthrazit, Kobaltblau und Sonnengelb. Durch die großflächigen Glasfenster vermischt sich Drinnen mit Draußen zu einem harmonischen Farbenspiel.
Luftig leicht sind auch die Zimmer. Kleine Details wie der grüne Frosch im Bad aus weißem Marmor, die drei rotbackigen Äpfel auf dem dunkelbraunen Tisch erfreuen das Auge. Die Innenarchitekten aus Reutlingen konnten mit Farben und Formen spielen, niemand bremste ihren Elan und das war auch gut so. Vom Mief der 70er Jahre ist nichts übrig geblieben. Doch der Hotelier ist noch lange nicht am Ende der Investitionen angekommen. Auch im Restaurant Hexenweiher sollder Zeitgeist Einzug halten. Und die Wellness-Oase soll noch lichter und luftiger werden.
Der Hotelier weiß, wie wichtig Wellness heutzutage ist ­ vor allem im Winter, wenn der Golfplatz nicht bespielt werden kann. Über Preise wird im Oeschberghof auch dann nicht verhandelt. „Die Nettodurchschnittsrate fürs Zimmer liegt bei 104 Euro. Da diskutieren wir nicht,” sagt Aisenbrey. Lieber arbeitet er am Angebot. Neben Golf spielen können die Gäste aus der Schweiz und Deutschland auch Rad fahren und über die grünen Hügel des Donautals wandern. Es gibt Aqua Jogging, Massage, Yoga und einen Schönheitssalon. Und im fein eingedeckten Restaurant kann man sich die Pfunde, die man sich tagsüber abtrainiert hat, mit Genuss wieder anessen.
120 Mitarbeiter sind mit selten versiegender Freundlichkeit um die Gäste bemüht. Ob Greenkeeper oder Kosmetikerin, Masseur oder Zimmermädchen, Sommelier oder Rezeptionistin ­ der Oeschberghof scheint ein Reich des Lächelns. „Das wichtigste ist, dass jeder Gast zufrieden rausgeht,” ist Aisenbreys Motto und damit macht er auch seinen Arbeitgeber glücklich. Bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen Karl Albrecht im Oeschberghof speiste, hat man ihn schon mal zufrieden lächeln sehen.

Der Öschberghof, Golfplatz 1, 78166 Donaueschingen, Tel. 0771/84-0, Fax 84-600, E-Mail: info@oeschberghof.com, www.oeschberghof.com
Preisbeispiel Herbstarrangement (30. September bis 3. Oktober): Drei ÜF, Begrüßungsdrink, Sportprogramm, drei Abendessen, eine Aroma-Ganzkörpermassage, eine Gesichtsbehandlung, eine straffende Körperbehandlung) 533,50 ¤ pro Person im DZ.

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