Neun Tage braucht das Schiff von Antwerpen bis New York. Neun Tage, die das Leben von sechs Menschen grundlegend verändern. Für die einen ist es eine Reise zu sich selbst, für die anderen eine Flucht in ein neues Leben.
Da ist die Dame im weißen Abendkleid, schön und geheimnisvoll, die sich als blinder Passagier zu erkennen gibt. Valentina will ihr Leben hinter sich lassen, das tote Kind, den tyrannischen Ehemann. Da ist der Künstler Henri, der die Trennung von seiner Muse Lisette nur schwer verwinden kann und in der leichtlebigen Billie die Erinnerung an sein verspieltes Leben findet. Da ist der junge Thomas Witherspoon, der sein Leben der Forschung gewidmet hat und sich mit der Fürsorge seiner Schwester Victoria begnügt – bis er auf Valentina trifft. Sie ist der Motor, der ein ganze Karussell von Beziehungen in Bewegung setzt. Alle anderen Passagiere verblassen neben ihr und ihrem dramatischen Auftreitt. „Sie ist wie die Träume, die ich begraben habe“, sagt einer dieser Reisenden. Nur die an den Rollstuhl gefesselte frühreife Lily versteht, was Valentina bewegt: Auch sie kann nicht vor ihrem Schatten davonlaufen.
Dorthe Binkert erzählt in ihrem romantischen Romanerstling vom Leben, der Liebe und dem Meer. Wie sagte Lily: „Jedem erzählt das Meer eine andere Geschichte“.
Info: Dörthe Binkert: Weit übers Meer, dtv, 335 S. , 14,90 Euro