(Buch)
Autor: Meinrad Lienert
Verlag: Nagel & Kimche Erschienen am: 2006-09 Seiten: 224 ISBN: 3312009677 |
Die Schweizer, gemeinhin als nüchtern und geschäftstüchtig, manchmal vielleicht etwas langsam angesehen, haben noch ein ganz anderes Gesicht. Geister, Feen und Hexen treiben ihr Unwesen rund um die reinlichen Dörfer und schmucken Städte, auf den schneeweißen Höhen, in den tiefen Tälern und im dunklen Tann. Da braust Waffen klirrend der „Friesenzug“ über die Alm, ein grausiger
Leichentreck. Da wartet die schöne Wasserfrau im Teich darauf,
unschuldige Knaben in die Tiefe zu ziehen, da kommt ein Bergmännlein
über das hartherzige Dorf wie der Weltuntergang und die schöne
Mailänderin wandert ruhelos über ihr Gletschergrab. Und wenn’s so
manchem Mannsbild am nötigen Mut gebricht, verwunschene Maiden zu
erlösen, so gilt doch der Grundsatz „ein wackrer Schweizer forcht sich
nit“, sobald der Schweizer Nationalstolz ins Spiel kommt. Der Tell ist
der bekannteste Freiheitsheld und der Rütlischwur („Wir wollen sein ein
einzig Volk von Brüdern“), Fanal zum Aufstand gegen das Joch der
Landvögte, gilt bis heute als Ursprung der Schweiz. Noch viel mehr hat
der alte Meinrad Lienert (1865 – 1933) zu erzählen, vom Stier von Uri
und von der Teufelsbrücke über die Reuß, vom Neunuhrglöcklein von
Schaffhausen und von den kopflosen Heiligen vom Züricher Münster. Und
so lernt man über die Sagen und Legenden eine ganz andere Seite der
Schweiz kennen.
Info: Meinrad Lienert, Sagen und Legenden der Schweiz, hrsg. Von Stefan
Ineichen, Nagel & Kimche, 224 S., 17,90 Euro, ISBN 13:
978-3-312-00967-1