Autorin: Angie Sage
Verlag: Hanser Erschienen: August 2006 |
Septimus Heap, den siebten Sohn des siebten Sohnes und Lehrling der Außergewöhnlichen Zauberin Marcia Overstrand, hat Angie Sage die Herzen auch der Harry-Potter-Fans erobert. Von der Jugendjury wurde „Magyk” für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Auch Septimus ist eine Art Harry Potter. Aufgewachsen als namenloser Jungsoldat unter dem Regime des dunklen Zauberers DomDaniel, der die Königin ermordet hat, soll Septimus seine Welt vor den dunklen Kräften retten und der Prinzessin Jenna, Pflegetochter der Heaps, zu ihrem Recht verhelfen.Wie in Harry Potter findet sich auch in Magyk vieles aus der alten Sagenwelt: Zauberer und Hexen bevölkern das Land, Bösewichter und weise Frauen, es gibt Zauberbücher, Charms und magische Treppen und ein Drachenboot aus dem alten Ägypten mit einem lebenden Drachen. Am Ende geht der Schwarzmagier DomDaniel bei einer Seeschlacht unter. Und hier setzt Band zwei „Flyte” ein.
Denn natürlich ist der Bösewicht nicht endgültig besiegt. Und ausgerechnet Simon, Septimus‘ ältester Bruder, ist es, der DomDaniel zu neuem Leben verhelfen will. Simon kann es nicht verwinden, dass dem wieder gefundenen Septimus die Rolle des Retters praktisch in den Schoß fällt. Und weil keiner in der Familie der Heaps seine Abneigung gegen den Jüngsten teilt, wendet er sich ab und begibt sich schnurstracks in die Hände des Bösen. So wird ausgerechnet ein Heap zum Werkzeug DomDaniels. Noch ist der Schwarzmagier nur ein Skelett, doch mit Simons Hilfe und einem teuflischen Plan hofft er, die Macht in der Burg wieder an sich reißen zu können.
Dass Simon Jenna entführt, bringt Septimus auf den Plan. Zusammen mit Nicko und einem Gefährten aus der Jungarmee, Wolfsjunge, macht er sich auf den Weg, seine Schwester zu retten. Dabei muss er einiges an Zauberkünsten mobilisieren, denn Simon bedient sich durchaus gekonnt und skrupelllos bei der schwarzen Magie.
Und dem hat Septimus manchmal nur seinen Mut entgegenzusetzen. Wie der ungleiche Kampf ausgeht, sei nicht verraten. Nur soviel: Aus dem grünen Stein, den Septimus von Jenna geschenkt bekam und wie einen Talismann hütete, schlüpft ein kleiner Drache, der Septimus als seinen Herrn und Meister sieht (Wer Eragon kennt, dem kommt auch das bekannt vor).
Angie Sage hat zwar an ihrer magischen Geschichte munter weiter gewoben, aber im Gegensatz zu J.K. Rowling hat sie spürbar an Erzählkraft und vor allem an Witz verloren. Die Dialoge sind banal, die Geschichte wirkt allzu oft konstruiert. Schade, aber Septimus Heap hat wohl doch nicht das Zeug, Harry Potter im magischen Universum als Held abzulösen. Lilo Solcher
Angie Sage, Septimus Heap, Flyte, 474 S., 17,90 €