Man entkommt ihnen nicht, selbst wenn man nicht über die Grenze in die Alpenrepublik fährt: Die Ösis sind überall, vor allem im Fernsehen. Und Walter Lendl hält seinen Landleuten einen Spiegel vor, in dem ihre charmanten Eigenheiten erkennen aber auch ihre bösen Buben.
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Nicht nur der rechtsnationale, nach seinem Unfalltod fast schon als Heiliger verehrte Jörg Haider kam aus Österreich, sondern auch ein dilettantischer Maler namens Schicklgruber, der als Adolf Hitler die Welt in eine Katastrophe führte. Aber natürlich sind nicht alle Österreicher Faschisten. Nur konservativ, meint Lendl, seien seine Landsleute und auf jeden Fall gegen alles Neue – vor allem in der Kunst. Dabei wahren sie den schönen Schein und servieren ihren Gästen mit viel Charme jede Mogelpackung.
Weltmeister sind sie im Abkassieren, an den Durchgangsautobahnen lauern staatliche Wegelagerer wie einst die Raubritter. Wer nicht bleibt, soll wenigstens zahlen. Auf den Straßen begegnet der nichts ahnende Tourist dann einer ganz besonderen Sorte von Menschen, dem österreichischen Autofahrer. Da wird, so lästert Lendl, „die Maus zum Monster. Der seriöse Geschäftsmann mutiert zum Rächer im Batmobil.“
Man sieht, Lendl kennt seine Landsleute – und er mag sie. Denn nur, wer viel Sympathie für Österreich und die Österreicher hat, kann sich auf 220 Seiten so witzig und respektlos über die kleine Alpenrepublik und ihre Bewohner auslassen. Mit diesem Büchlein sind Österreich-Urlauber jedenfalls auf alles gefasst.
Info: Walter Lendl, Darum nerven die Österreicher, Piper, 220 S., 7 Euro